TEST

Für Ryzen 7000

Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30 im Test

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Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30 im Test
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Die neuen AMD-Prozessoren unterstützen nicht nur den neuen DDR5-Speicher, sondern profitieren auch von höheren Transferraten sowie von niedrigen Timings. Aus diesem Grund wollen wir uns heute einmal einen solch schnellen Speicher anschauen. Dabei handelt es sich um den Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30-36-36-76.

Bei fast allen Ryzen-Generationen lohnte sich ein Blick auf den Arbeitsspeicher, da sich mit etwas Tuning immer noch etwas mehr aus der Plattform quetschen ließ. Bisher beschränkte sich das Prozedere auf DDR4-Speicher. Nun kommt eine neue Speichergeneration mit den Prozessoren zusammen und entsprechend gibt es hier auch neue Herausforderungen.

Einer der wichtigen Faktoren in der Umstellung auf die neue AM5-Plattform ist die Tatsache, dass hier DDR5 unterstützt wird. DDR5-Speicher ist nun wahrlich keine Neuheit mehr und auf dem Desktop bereits seit gut neun Monaten im Einsatz. Gerade zum Anfang der Verfügbarkeit der ersten Alder-Lake-Prozessoren, war DDR5 aber noch schlecht verfügbar und teuer. Inzwischen hat sich die preisliche Situation und Verfügbarkeit deutlich entspannt. Kits mit 6.000 MT/s und mehr sind keine Besonderheit mehr.

AMD hat sich selbst dazu verpflichtet, seinen EXPO-Standard lizenz- und gebührenfrei zu machen. Speicherhersteller können somit ohne an AMD zahlen zu müssen, entsprechende Kits auf den Markt bringen. Einfach die XMP-Kits für AMD-Prozessoren zu verwenden, wäre natürlich auch eine Möglichkeit, allerdings ist aktuell noch nicht ganz klar, ob es möglich sein wird, XMP-Profile auf den AM5-Mainboards zu laden und EXPO-Profile auf der Intel-Plattform.

Gigabyte hat bereits verkündet, dass Speicher mit EXPO-Profilen auf Mainboards mit Z690- und B660-Chipsatz funktionieren wird. Außerdem soll es möglich sein, die XMP-Profile auf den neuen AM5-Mainboards zu verwenden. Für die AM5-Mainboards dürfte dies zum Start der Plattform umgesetzt sein. Für die Mainboards mit Z690- und B660-Chipsatz wird Gigabyte ein BIOS-Update anbieten. Aus Sicht des Nutzers wäre es sicherlich wünschenswert, wenn EXPO und XMP 3.0 interoperabel werden. AMD und Intel werden hier sicherlich nicht an einem Strang ziehen und so bleibt es den Mainboard-Herstellern überlassen, hier eine entsprechende Funktionalität umzusetzen.

Hersteller und Bezeichnung Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000, 2x 16 GB, DDR5-6000, CL30-36-36-76
CMT32GX5M2B6000Z30
Modulhöhe 55 mm
Rank Dual-Rank
Formfaktor DIMM
Modulart Unbuffered DIMM (UDIMM)
Straßenpreis -
Homepage Corsair
EPP / XMP EXPO
Garantierte Timings 30-36-36-76
Spannung 1,1 / 1,4 V
Chips Sk hynix M-Die
Eigenschaften EXPO, Heatspreader, RGB-LEDs (softwaregesteuert)
Garantiezeit Lebenslange Garantie
Kapazität 32 GB (2x 16 GB)

Corsair bietet verschiedene Serien an DDR5-Speicher für die Ryzen-7000-Prozessoren an. Das von uns getestete Kit kommt aus der Dominator-Platinum-RGB-Serie, ebenfalls angeboten werden eine Vengeance- und Vengeance-RGB-Serie. Je nach Serie gibt es Kits mit 2x 16 und 2x 32 GB sowie mit 5.200 oder 5.600 MT/s (Vengeance RGB und Vengeance) sowie bis DDR5-6400 bei der Dominator-Platinum-RGB-Serie.

Gegenüberstellung von Temperatur und Takt
Kit Transferrate TimingsSpannungKitgröße
Corsair Dominator Platinum RGB 5.200 MT/s CL40-40-40-771,25 V2x 16 GB
2x 32 GB
Corsair Dominator Platinum RGB 5.600 MT/s CL36-36-36-761,25 V2x 16 GB
2x 32 GB
Corsair Dominator Platinum RGB 6.000 MT/s
CL30-36-36-761,4 V2x 16 GB
2x 32 GB

Sämtliche DDR5-Kits, die zu den Ryzen-Prozessoren kompatibel sind, findet ihr hier. Mit den Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30 haben wir uns das schnellste Kit angeschaut und können damit auch ganz gut darstellen, welche Leistungsunterschiede es zu den JEDEC-spezifizierten DDR5-5200 gibt.

Anders als die Kits für die Intel-Plattform mit XMP-3.0-Profilen sind die DDR5-Speicher bzw. die Heatspreader von Corsair mit EXPO-Profilen eher grau gehalten. Am grundsätzlichen Design innerhalb der Dominator-Platinum-RGB-Serie ändert sich aber nichts. Da die Bauhöhe häufig eine Rolle spielt, haben wir diese gemessen und kommen auf 55 mm. Der Heatspreader besteht aus Aluminium. Während unserer Tests wurde eine maximale SPD-Hub-Temperatur von 48,8 °C ausgelesen. Die verbauten Chips sind M-Die von Sk hynix.

Bisher gibt es noch keinen Hersteller, der ein EXPO-Kit mit mehr als 6.000 MT/s auf den Markt gebracht hat. Dies scheint eine natürliche Grenze zu sein – zumindest vorerst. Auf Seiten der neuen Raptor-Lake-Prozessoren sind bereits Kits vorgestellt worden, die mit DDR5-7800 spezifiziert sind.

Auch bei den Timings gibt es wenig Unterschiede zwischen den Herstellern. Die von uns getesteten Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 mit CL30-36-36-76 gehören auch hier zu den schnellsten Kits. 1,4 V sind für diese Transferraten und Timings notwendig. Nicht gerade wenig für DDR5-Speicher, der mal mit 1,1 V beworben wurde – natürlich nur unter den JEDEC-Spezifikationen.

Was man den Corsair Dominator Platinum keinesfalls nachsagen kann, ist eine schlechte Verarbeitung. Das Gewicht vermittelt durch die massiven Heatspreader bereits eine gewisse Wertigkeit und auch wenn man sich die Module im Detail anschaut, gibt es hier nichts zu meckern.

Aus optischer Sicht wohl ebenfalls ein Highlight ist die RGB-Beleuchtung. Corsair verbaut hier 12 Cappelix RGB-LEDs, die in zehn Leuchtpunkten und über das Logo abstrahlen. Per Software kann die Beleuchtung an eventuell vorhandene, weitere RGB-Hardware angepasst oder für sich betrieben werden.

Um das EXPO-Profil zu laden, muss dieses einfach nur im BIOS ausgewählt werden. Alle relevanten Einstellungen werden automatisch gemacht. Weitere manuelle Eingriffe sind nicht notwendig.

Benchmarks

Für die Benchmarks haben wir folgendes Testsystem verwendet:

CPU
AMD Ryzen 9 7950X
Kühler be quiet! Dark Rock Pro 4
Mainboard ASRock X670E Taichi
Grafikkarte NVIDIA GeForce RTX 3090 Ti Founders Edition
SSD Corsair MP600 Pro
Netzteil be quiet! Dark Power 13 ATX 3.0 Prototyp

Synthetische Benchmarks

AIDA64

Speicherlatenz

ns
Weniger ist besser

Werbung

AIDA64

Lesedurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

AIDA64

Schreibdurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

AIDA64

Kopierdurchsatz

MB/s
Mehr ist besser

Bei den synthetischen Benchmarks und hier dem AIDA64 hervorzuheben sind die deutlich geringere Latenz sowie der höheren Datendurchsatz für das Lesen, Schreiben und Kopieren von Daten. Für den Datendurchsatz sprechen wir von einer Steigerung im Bereich von 20 %.

Y-Cruncher

1T (500M)

s
Weniger ist besser

Y-Cruncher

nT (500M)

s
Weniger ist besser

Weiterhin bei den synthetischen Benchmarks anzumerken ist, dass der Y-Cruncher im Single-Threaded-Test nicht profitiert, dafür aber für den Multi-Threaded-Test und in ähnlicher Art und Weise stellt sich dies auch für die Komprimierung von Daten in 7-Zip und ähnlichen Anwendungen dar.

Gaming-Benchmarks

Control

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Control

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Cyberpunk 2077

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Cyberpunk 2077

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

DOOM: Eternal

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

DOOM: Eternal

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

F1 22

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

F1 22

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

The Riftbreaker

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

The Riftbreaker

3.840 x 2.160 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Marvel’s Spider-Man Remastered

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Marvel’s Spider-Man Remastered

3.840 x 2.160 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

A Total War Saga: TROY

1.280 x 720 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

A Total War Saga: TROY

1.920 x 1.080 Pixel (Hoch)

FPS
Mehr ist besser

Bei den Spielen hängt es stark davon ab, von welchem Spiel wir reden und welche Einstellungen gewählt werden. Für unseren Test versuchen wir natürlich am Prozessor-Limit und bestenfalls am Speicher-Limit zu arbeiten, damit wir Unterschiede herausstellen können. Je näher man sich am GPU-Limit bewegt, desto geringer werden die Unterschiede grundsätzlich.

Fazit

Wie auch schon bei DDR4 für die verschiedenen Plattformen (AMD und Intel) hat sich auch für DDR5 inzwischen eine Community entwickelt, die sich zur Optimierung des Speichers austauscht. Auf diese wollen wir an dieser Stelle noch einmal verweisen:

Nur um die beliebtesten zu nennen. Denn auch bei den Ryzen-7000-Prozessoren und dem neuen DDR5-Speicher lohnt es sich, über die Vorgaben von DDR5-5200 hinaus zu schauen, wie viel sich aus schnellerem Speicher noch herausholen lässt. Da die Ryzen-7000-Prozessoren keinen DDR4-Speicher unterstützen, können wir nur zwischen der Vorgabe von DDR5-5200 und eben DDR5-6000 für die Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30 unterscheiden.

Die synthetischen Benchmarks zeigen das Potenzial durch den höheren Takt und die strafferen Timings. Aber neben der Praxisrelevanz für einige wenige Anwendungen ist sicherlich die Spieleleitung der weitaus interessantere Bereich für den schnelleren Speicher. Abseits des GPU-Limits sind die Unterschiede natürlich größer. Je nach Spiel und den Einstellungen kann man also nicht pauschal sagen, dass man vom schnelleren DDR5-Speicher profitiert. Wir sehen Leistungsunterschiede zwischen wenigen Prozentpunkten und bis zu 28 % in Cyberpunk 2077.

Die Anwendung des EXPO-Profils verläuft problemlos, der TestMem warf keinerlei Fehler und die Temperaturen blieben mit 48,8 °C im Rahmen. Die RGB-Beleuchtung kann gefallen, muss aber auch keinerlei Rolle bei der Kaufentscheidung spielen. Der Einsatz von M-Dies von Sk hynix ist ein Standard für DDR5-Speicher dieser Kategorie. A-Dies wird man erst mit schnelleren Kits für die Intel-Plattform finden.

Die Investition in schnelleren DDR5-Speicher kann sich bei den Ryzen-7000-Prozessoren also lohnen. Allerdings spielt hier auch der Preis eine Rolle. Corsairs Vengeance DDR5-5200 CL40 kostet bei 2x 16 GB 180 Euro, für DDR5-6000 bei CL36 werden schon 240 Euro fällig und die Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30 werden wohl bei 300 Euro und mehr landen. Aktuell ist das Kit nicht im Handel zu finden, sodass wir auch keinen Preis kennen. Aufwändige Heatspreader, eine RGB-Beleuchtung und eben ein hoher Takt bei strammen Timings haben ihren Preis.

Positive Aspekte des Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30:

  • DDR5-6000 CL30 per EXPO laufen problemlos
  • gutes Leistungsplus gegenüber JEDEC-Vorgaben und Sweet-Spot
  • guter Heatspreader und niedrige Temperaturen
  • RGB-Beleuchtung

Negative Aspekte des Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30:

  • relativ hoher Preis
  • hoher Aufbau des Heatspreaders

Aufgrund des guten Leistungsplus und der Tatsache, dass es sich um das aktuell schnellste EXPO-Kit für die Ryzen-7000-Prozessoren handelt, vergeben wir den "Hardwareluxx Excellent Hardware"-Award.


Preise und Verfügbarkeit
Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30
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Preise und Verfügbarkeit bei Geizhals
Corsair Dominator Platinum RGB DDR5-6000 CL30