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Als optische Schnittstelle zwischen Infotainment-System und Nutzer sind die insgesamt drei Displays, die vor und neben dem Fahrer verbaut sind. Unübersehbar ist die mittig platzierte, in der Diagonalen 12,3 Zoll messende Anzeige. Die hat Porsche in den Querträger integriert und folgt damit dem Konzept, das im Konzern auch VW, Skoda und Seat nutzen; Audi vertraut auf Displays, die auf der Mittelkonsole sitzen.
Zunächst unscheinbar bleiben die beiden weiteren Bildschirme. Die sitzen rechts und links neben dem analogen Drehzahlmesser und messen jeweils 7 Zoll. Jeder simuliert zwei weitere Anzeigen, die dem klassischen Porsche-Look entsprechen. Was genau angezeigt wird, kann der Fahrer über die Lenkradtasten auswählen. Äußerst links lassen sich beispielsweise Temperatur oder Geschwindigkeitslimits darstellen, daneben hilft ein analoger Tacho beim Einhalten der Geschwindigkeitsvorgaben. Das rechts vom Drehzahlmesser untergebrachte Display kann wahlweise die Navigationsansicht komplett füllen, alternativ ist aber wie auch links eine zweigeteilte Darstellung möglich - hier reicht die Bandbreite von der Uhrzeit in digitaler und analoger Form über Verteilung der Antriebskraft an die vier Räder bis hin zu wichtigen Motordaten.
Porsche Communication Management: Drei Displays für die totale Information
Die Darstellung ist ausreichend scharf und die Helligkeit auch bei direkter Sonneneinstrahlung hoch genug. Nähere technische Daten zur Auflösung und anderem konnte Porsche auch auf Nachfrage nicht zur Verfügung stellen. Gleiches gilt auch für das große Display. Aber auch das überzeugt hinsichtlich Schärfe, Helligkeit und Farben und dürfte damit eines der besten sein, das derzeit für derartige Zwecke verbaut wird.
Zwar hat Porsche einen Drehdrücksteller sowie eine Sprachsteuerung verbaut, überwiegend dürfte man aber auf die Touch-Bedienung zurückgreifen. Das liegt vor allem am weitestgehend logischen Menüaufbau und vor allem dem Homescreen, den man ganz im Stil eines Smartphones personalisieren kann. Zur Wahl stehen dabei mehrere Layouts, die Anzahl und Größe der Info-Kacheln vorgeben - man fühlt sich an Windows Phone erinnert. Das vereinfacht die Nutzung deutlich, leider kann aber nicht jede Funktion, bzw. jeder Menüpunkt als Kachel dargestellt werden. Außerdem stört es, dass in fast allen Fällen Funktionen/Menüpunkte an eine bestimmte Kachelgröße gekoppelt sind.
Darüber hinaus lässt sich die Darstellung teilen - zwei Drittel rechts, ein Drittel links. Das ermöglicht die gleichzeitige Darstellung von Navigation und Radio oder umgekehrt, entpuppt sich aber vor allem im Betrieb von Apple CarPlay als großer Mehrwert; auch bei gekoppeltem iPhone kann die Porsche-Navigation verwendet werden.
Das Hauptmenü mit den wichtigsten Punkten ist am linken Display-Rand untergebracht, alternativ stehen entsprechende Tasten in der Mittelkonsole bereit. Erst wenn sich der Finger der Anzeige nähert, werden weiteren Menüpunkte eingeblendet. Der Wechsel zwischen Navigation, Radio, Fahrzeugeinstellungen und Klimatisierung gelingt deshalb schnell. Etwas unübersichtlich wird es jedoch, sobald man sich der zweiten oder dritten Ebene nähert. Denn dann sind einige Tasten nicht mehr logisch, sondern teilweise beinahe schon wahllos über das Display verteilt, von der Nutzung während der Fahrt kann dann nur abgeraten werden.
Negativ ist uns das vor allem in der Navigationsansicht aufgefallen. Wer die eigene Position zentrieren will, muss oben rechts drücken - bei einem 12,3 Zoll großen Display im extremen Breitbildformat vom Fahrersitz aus alles andere als einfach. Aber auch das Teilen der Ansicht, was vom rechten Rand aus gestartet wird, sollte eher im Stand oder durch den Beifahrer erfolgen. Und zu guter Letzt trifft das auch auf weniger wichtige Punkte im Bereich Klimatisierung zu.
Von diesen Schwächen abgesehen erledigt das Porsche Communication Management (PCM) - so der Name des Systems - seine Arbeit zuverlässig und vor allem schnell. Im Hintergrund arbeitet zwar der nicht mehr ganz frische Module Infotainment-Baukasten der zweiten Generation (MIB II), doch im Vergleich zu VW Passat oder Skoda Superb sind die Reaktionsgeschwindigkeiten im Panamera spürbar kürzer. Leider verrät Porsche keine weiteren Details, so dass die genauen technischen Unterschiede hinsichtlich SoC etc. nicht genannt werden können.
Für den Nutzer ist am Ende aber wichtiger, dass Eingaben prompt erkannt und umgesetzt werden. Das betrifft sowohl den Wechsel zwischen verschiedenen Menüpunkten als auch das Darstellen der Navigationskarte mit nicht ganz optimal aufeinander abgestimmten Farben oder das Berechnen von Routen.
Bei letzterem profitiert der Nutzer von der Online-Anbindung des PCM per Connect Plus. Das zur Serienausstattung gehörende Paket umfasst nicht nur LTE-Modem und WLAN-Hotspot-Funktionalität, sondern auch diverse Dienste aus dem Bereich Connected Car sowie die Unterstützung von Apple CarPlay. So können Live-Verkehrsdaten ebenso bezogen werden wie Daten zu Parkplätzen, Treibstoffpreisen, der Wetterbericht oder Google-Earth-Ansichten. Ebenfalls dabei sind Connected-App-Services, was die Abfrage von Daten per Smartphone und anderes erlaubt.
Vorbildlich gelöst hat Porsche dabei die Verwaltung der Kommunikationsgeräte. Zwar gehört zu Connect Plus auch ein SIM-Karten-Einschub, auf Wunsch kann die Verbindung zum Internet aber auch über ein gekoppeltes Smartphone erfolgen. Ebenso ist es möglich, Gerät A zum Abrufen der Verkehrsdaten etc. zu nutzen, Telefonate aber nur mit Gerät B zu tätigen und Musik letztlich per Bluetooth von Gerät C abzuspielen. All dies kann mit wenigen Befehlen auf dem großen Display eingestellt werden.