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Will man sich aktuell einen Sockel 775-Prozessor von Intel zulegen, so bleiben einem nur zwei Möglichkeiten: Entweder man wählt die luxuriöse i925XE-Schiene oder begnügt sich mit den i915P/G-Platinen, die allerdings ebenso in vielen Bereichen hervorragend ausgestattet sind und demnach nicht selten mit 150 Euro zu Buche schlagen. Ein Pentium 4-System ist also schon teuer, wenn man das Mainboard betrachtet - und da man noch die Grafikkarte aufgrund von PCI-Express mit austauschen muß, wird es für upgradewillige User sehr teuer. Eine andere Möglichkeit gibt es in Zukunft über die Nutzung des VIA PT880 Pro-Chipsatzes - dieser kann sowohl mit AGP und PCI-Express-Grafikkarten umgehen, besitzt interessante Features - und soll auf Mainboards zum Einsatz kommen, die weit aus günstiger sind.
Schon immer eine Stärke von VIA war es, im preiswerten Bereich gute Chipsätze anzubieten. So hatten wir beispielsweise das MSI PT880 Neo im Test, welches im Handel für knapp 60 Euro erhältlich ist, aber Firewire, Serial ATA, Gigabit LAN und vieles mehr bietet. Das Board besaß den PT880-Chipsatz - dessen Upgrade haben wir heute in Form des VIA Referenzboards mit PT880 Pro-Chipsatz im Test.
Wie immer gilt allerdings: Die Performance, die wir heute mit dem Referenzboard messen werden, wird nicht die finale Performance sein. Die tatsächlichen Produkte, die sich in Kürze am Markt vorfinden werden, können selbstverständlich in der Performance noch etwas zulegen. Unsere Platine hatte zudem auch noch einige Macken - das Board soll beispielsweise auch mit FSB1066-Prozessoren umgehen können, allerdings bootete unser Referenzboard mit diesen Prozessoren noch nicht.
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VIA stellt vor allen Dingen die Flexibilität der Chipsätze in den Vordergrund. So bieten der PT880 Pro und der VIA PT894 / PT894 Pro sowohl die Unterstützung für DDR und DDR2, um einfach upgraden zu können, wenn der Preis der DDR2-Speicherriegel attraktiver geworden ist. Entsprechende Dual-Sockel-Boards für DDR und DDR2 wird man wohl auch von vielen Herstellern finden. Unser PT880 Pro-Referenzboard ist hingegen erstmal mit DDR400-Modulen zu bestücken - ist also hier in etwa mit einem i915P-Board mit Dual Channel DDR400 vergleichbar.
Flexibler ist VIA beim FSB - selbst der kleinste neue Chipsatz unterstützt FSB1066. Hier muß man bei Intel schon zu dem großen i925XE greifen, Boards mit diesem Chipsatz sind natürlich auch entsprechend gut ausgestattet und demnach auch entsprechend teuer. Flexibilität bietet man auch bei der Grafikkartenwahl. Beim PT880 Pro darf man zwischen AGP und PCI-Express wählen - allerdings mit kleineren Performanceeinschränkungen, wie wir im Laufe des Reviews noch schildern werden. Ebenso wie beim "großen" PT894 Pro können zudem auch zwei Grafikkarten eingesetzt werden, um Dual Monitor-Fähigkeiten auszunutzen. SLI geht zumindest bislang aus lizenzrechtlichen Gründen noch nicht.
Auch bei der Southbridge ist man flexibel - hier greift wie immer VIAs VMAP-Architektur und so kann man sowohl die bisherigen VT8237-Southbridge als Hersteller verwenden wie auch die "neue" VT8251, wenn sie denn auf den Markt kommt. Angekündigt ist diese HD-Audio-unterstützende, mit SATA-II-Controllern und Raid 5 ausgestattete Southbridge schon. Sie unterstützt weitere 2 PCI-Express x1-Slots und vieles mehr, aber wann sie tatsächlich verfügbar ist, steht bislang noch in den Sternen.
Alle Features der neuen VIA-Chipsätze haben wir in der folgenden Tabelle abgetragen und mit den Intel-Lösungen verglichen:
Auf den nächsten Seiten werden wir uns zunächst dem PT880 Pro widmen. Der PT894 wird demnächst in Form von Hardware verfügbar sein - natürlich werden wir uns auch hier um ein Testsample bemühen. Der PT880 Pro soll vom Kern her dem i915P/G Paroli bieten und aufgrund seiner AGP-Fähigkeiten den i875P und i865P ersetzen, also ist von ihm keine Top-Performance zu erwarten. Trotzdem war VIA schon immer für Überraschungen gut und schließlich hat auch der PT880 bereits in unseren Tests sehr gut abgeschnitten.
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Das Referenzboard werden wir nun zunächst auf der nächsten Seite genauer ansehen.