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Auf der Roccat-Webseite finden sich aktuelle Treiber für Windows XP, Vista und 7. Das Downloadpaket ist 25 MB groß und mit einer entsprechenden Anbindung schnell geladen. Windows erkennt die Maus zwar mit der Scrollfunktion ohne Probleme, aber wer das volle Potential der Maus ausschöpfen will, kommt um einen Download des Treibers nicht herum. Die Funktionen sind auf fünf Tabs verteilt und bieten alle erdenklichen Einstellungen. Das schwarze Programmfenster ist in drei Bereiche geteilt: Der Kopfbereich mit den Tabs, die verschiedenen Funktionen im mittleren Fensterteil und die Fußleiste mit dem Profilmanager.
In den Haupteinstellungen kann man die Sensibilität des Sensors und die Doppelklick-Geschwindigkeit einstellen. Die “Sensitivity Options” (Abtastrate) gibt an, wie schnell der Sensor auf Bewegungen reagiert. Das Scrolling mit dem Mausrad wird unter “Vertical Scroll Speed” eingestellt, “Horizontal Tilt Speed” gibt dagegen an, wieviele Seiten bei gedrückter Maustaste gescrollt werden. Der DPI-Switcher stellt die Auflösung ein, mit der der Sensor den Untergrund scannt. Ein niedriger Wert lässt präzise Bewegungen zu, benötigt jedoch eine große Fläche für weite Mausbewegungen. Das Gegenteil ist bei einem hohem Wert der Fall: Kurze Mausbewegungen werden in schnelle und große Bewegungen auf dem Bildschirm umgesetzt. Während der erste Fall zum Beispiel für Scharfschützen in einem Shooter sinnvoll ist, wählt man mit dem Raketenwerfer in Quake lieber einen hohen Wert. Die beiden anderen Einstellungen sind auch im windowseigenen Einstellungsdialog vorhanden und werden deshalb nicht näher erläutert.
Hinter dem zweiten Tab “Button Assignment” versteckt sich die Tastenbelegung der Maus. Zusammen mit der Scroll-Funktion können sieben Tasten belegt werden, wobei nur die beiden Daumentasten mit EASY-SHIFT[+] konfiguriert werden können. Durch EASY-SHIFT[+] verdoppeln sich die Möglichkeiten der Tastenbelegung, sodass die linke Maustaste zum Beispiel neben der normalen Funktion mit einer zweiten Funktion erweitert werden kann. Für die zweite Tastenfunktion muss lediglich die EASY-SHIFT[+]-Taste gedrückt und gehalten werden. Das ist der Grund, weshalb nicht alle Tasten doppelt belegt werden können, denn die EASY-SHIFT[+]-Taste kann nicht mit einer zweiten Funktion belegt werden. Die Savu bietet hier den Vorteil möglichst vieler Funktionen ohne den Nachteil einer unbeherrschbaren Anzahl von Tasten an dem Gerät selbst. Nach einiger Übung klappt die Umschaltung wie von selbst. Die Möglichkeit, Makros aufzuzeichnen, stellt den User vor ungeahnte Möglichkeiten. So kann die Belegung automatisch auf verschiedene Anwendungen und Spiele angepasst werden – ein hoher Komfortgewinn für den User.
Der dritte Tab “Advanced Control” bietet Möglichkeiten die Abtastung für die X- und die Y-Achse separat einzustellen, die Beleuchtung der Maus ein- oder auszuschalten und die Farbe der Beleuchtung festzulegen. Die Farbeinstellung erfolgt mit Hilfe des Farbwählers oder präziser über RGB-Werte, weshalb genau 16.581.375 mögliche Kombinationen zur Verfügung stehen. Auf Wunsch kann die Software automatisch durch die Farbpalette wechseln. Das Pulsieren der Beleuchtung (Breathing), wie es gerade en vogue ist, fehlt natürlich nicht. Die Einstellungen für die “Polling Rate” erhöhen oder verringern die Abstände, mit denen die Maus Änderungen an das System meldet. Die Standardeinstellung von 125 Hz lässt sich auf 250, 500 oder 1000 Hz erhöhen, sodass weichere Mausbewegungen vom System umgesetzt werden. Roccat bietet ebenfalls eine Option, einen Sound bei einer Einstellungsänderung abzuspielen, sozusagen als Audio-Feedback. Zu guter Letzt können alle Einstellung mit dem Reset-Knopf rückgängig gemacht werden, was die Maus auf den Werkszustand zurücksetzt.
Roccat R.A.D. steht für “Roccat Achievement Display” und listet einige Benutzungsstatistiken auf. Neben der Klickstatistik, aufgeteilt auf die einzelnen Buttons, gibt es Daten zum Mauscrolling, zur Nutzung von EASY-SHIFT[+] und EASY-AIM und schließlich die zurückgelegte Distanz in Metern. Roccat hat das Ganze mit einem Belohnungssystem verknüpft, bei dem verschiedene Trophäen verteilt werden – je nach Nutzung der Maus. Die Daten dazu werden lokal gespeichert und, soweit erkennbar, nicht automatisch an Roccat gesendet. Auf Wunsch können die Daten aber auf Facebook veröffentlich werden.
Der fünfte und letzte Reiter bietet die Möglichkeit online nach einem Update des Treibers oder der Firmware zu suchen. Im unteren Bereich des Treiberfensters befindet sich der Profilmanager, der bis zu fünf Profile verwaltet, die alle in der Hardware gespeichert werden. Zusätzlich können mit jedem Profil bis zu drei Programme verbunden werden, sodass der Treiber automatisch das Profil wechselt, wenn die entsprechende Applikation aktiv ist. Hier muss Roccat bei der Umsetzung nachbessern, denn diese Funktion ließ sich in einer aktuell gepatchten Windows 7 Professionial x64 Umgebung nicht zuverlässig verwenden.
Ein weiteres Problem trat bei dem Versuch auf, die Maus unter OSX Lion (Version 10.7.4) zu verwenden: Während die Maus unter OSX Lion problemlos funktionierte, waren bei dem Wechsel zurück zu Windows die gesamten Einstellungen verändert, so dass die linke Maustaste unter anderem mit keiner Funktion belegt war. Hier half nur eine zweite Maus und das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen. Allerdings ließ sich das Problem nicht reproduzieren, sodass wir hier von einem unglücklichen Umstand ausgehen. Aufgrund des Fehlens eines Treibers für OSX raten wir von einem Einsatz am Mac ab, da sonst nur die Basisfunktionen zur Verfügung stehen.