Werbung
Mechanische Tastaturen erleben unter Gamern aktuell ein großes Revival – richten sich aufgrund ihres meist gehobenen Preises aber vornehmlich an Enthusiasten. Dass es auch anders geht, zeigt nun FUNC mit der neuen Tastatur KB-460, die zum überschaubaren Preis daherkommt und darüber hinaus eine umfangreiche Ausstattung bietet. Ob die FUNC KB-460 wirklich das Zeug zum Top-Seller hat, klären wir in unserem Test.
FUNC und mechanische Tastaturen haben etwas gemeinsam: Beide waren eine Zeit lang erfolgreich am Markt, sind dann aber in der Versenkung verschwunden. Nun erleben sowohl der Peripherie-Spezialist als auch die mechanischen Switches eine Renaissance – so gesehen stellt die KB-460 den logischen Schritt dar: eine mechanische Tastatur von FUNC. Die Schweden, die früher einmal mit ihrem Surface-1030-Mauspad punkten konnten, haben mit der Neuauflage Surface 1030L gezeigt, dass ihr Mauspad-Konzept auch im Jahre 2013 noch funktioniert und darüber hinaus mit der Gaming-Maus MS-3 bewiesen, dass auch weitere Peripherie kein Problem darstellt.
{jphoto image=47275}
Mit der Tastatur KB-460 wird das Portfolio nun logisch erweitert, bevor bald auch noch ein Headset nachgeschoben wird. Die KB-460 hat es dabei durchaus in sich, das zeigt schon ein kurzer Blick auf die Eckdaten. Es werden MX-Red-Switches von Cherry geboten, die uns beispielsweise schon bei der Corsair K70 überzeugen konnten. Zudem gibt es einen USB-Hub, eine Tastaturbeleuchtung und programmierbare Makros. Preislich liegt die KB-460 mit 80 Euro im „Sweet Spot". Konkurrenten in diesem Preisbereich gibt es mehrere, die bieten meist aber eine schlechtere Ausstattung. Deutlich teurer geht es bei MX-Red-Switches aber auch, wie die bereits erwähnte Corsair K70 zeigt.
Technische Daten
- Switches: Cherry MX-Red
- Lebensdauer: 50 Millionen Anschläge
- Beleuchtung: Rote LEDs
- Polling Rate: kA
- On-Board-Speicher: 128 KB
- Programmierbarkeit: 5 Profile - jeweils 10 Tasten programmierbar
- Zusätzliche Tasten: x
- Weitere Anschlüsse: 2x USB 2.0
- Kabel:/ Länge 1,8 m
- Abmessungen: 448 x 198 x 33 mm
- Gewicht: 1245 Gramm
- Preis: ca. 80 Euro
Die FUNC KB-460 im Detail
Man könnte durchaus sagen, dass sich FUNC bei seinen Verpackungen Apple als Vorbild genommen hat. Das Äußere ist schlicht und hochwertig, die Tastatur im Inneren sicher verpackt. Auf der Rückseite bietet FUNC alle relevanten Fakten zu seinem Keyboard.
Frisch aus der Verpackung befreit hinterlässt die KB-460 einen schlichten Eindruck. Die Tastatur fällt in ihrer Grundform kompakt aus und bietet auf den ersten Blick keine weiteren Sondertasten. Das Keyboard ist gesamt in Mattschwarz gehalten, wobei dieser Effekt von einem Softtouch-Lack erzeugt wird – die Tasten wiederum sind ebenfalls aus einem mattschwarzen Kunststoff ausgeführt. Der Vorteil der verwendeten Materialien: Sie sind vergleichsweise unanfällig gegenüber Fingerabdrücken. Während manche Konkurrenten auf Piano-Lack-Oberflächen setzen, die den stetigen Einsatz eines Putztuches verlangen, erweist sich die KB-460 als vergleichsweise wenig anfällig gegenüber störenden Fingerabdrücken. Einziger Nachteil dieser Beschichtung, den wir auch schon häufiger bei Notebooks gesehen haben: So unproblematisch er sich in Bezug auf Fingerabdrücke verhält, für Staub kann der Softtouch-Lack wie ein Magnet wirken. Die Verarbeitungsqualität liegt auf einem guten Niveau, Unsauberkeiten in der Ausführung sind nicht zu erkennen. Das Gewicht fällt vergleichsweise hoch aus, das ist bei mechanischen Keyboards aber vergleichsweise normal und wirkt sich positiv auf den Stand aus.
Wie die meisten mechanischen Vertreter fällt auch die KB-460 vergleichsweise hoch aus. Entsprechend ist es lobenswert, dass FUNC direkt eine Handballenauflage beilegt. Deren Oberfläche besitzt das bereits bekannte Softtouch-Finish und fasst sich entsprechend sehr angenehm an. Die Montage der Auflage erfolgt in zwei Schritten: Zunächst müssen Halteklammern an der Tastatur befestigt werden, in die anschließend die Auflage gelegt werden kann.
Beim Tastaturlayout gibt es zunächst einmal keine Besonderheiten zu erkennen. Die KB-460 wirkt recht kompakt, da FUNC die Überhänge aufgrund der nicht vorhandenen dediziert ausgeführten Sondertasten auf ein Minimum reduzieren konnte. Bei einem genaueren Blick auf die verschiedenen Tasten fällt aber sehr wohl auf, dass sich FUNC Gedanken über eine möglichst vielfältige Nutzbarkeit gemacht hat, ohne dass der Nutzer mit Sondertasten überschüttet wird. Einen zentralen Anteil an diesem Versuch hat die FN-Taste, welche den angestammten Platz der rechten Windows-Taste einnimmt. Der Block „F1-F6" kann zur Mediensteuerung genutzt werden. Über „F7-F12" können verschiedene Profile aufgerufen werden. „F12" ist dabei mit dem „Func Mode" belegt, in dem auch die Windows-Taste deaktiviert wird.
FUNC hat seinem Keyboard eine Hintergrundbeleuchtung spendiert – gerade in dunklen und dämmerigen Umgebungen erweist sich diese als ausgesprochen praktisch. Anders als viele (teurere) Konkurrenten bietet FUNC aber nicht mehrere Farben an, sondern beschränkt sich auf ein zur Corporate Identitiy passendes Rot. Praktischerweise kann die Helligkeit der Beleuchtung in mehreren Stufen angepasst werden.
Auf der rechten Rückseite der Tastatur hat FUNC praktischerweise einen USB-Hub integriert, ein Feature, das wir uns von mehr Geräten wünschen würden. Leider wurden die beiden gut erreichbaren Ports aber noch im 2.0-Standard ausgeführt. Das reicht zwar um ein USB-Headset anzuschließen, spätestens dann aber, wenn ein moderner USB-Stick eingesteckt wird, hätte man sich ohne Frage den schnelleren Standard gewünscht, der in der Zwischenzeit weit verbreitet ist. Zu finden ist eine solche Lösung beispielsweise bei der CM Storm MECH, die aber auch deutlich teurer ausfällt.
Das mit 180 cm ausreichend lang dimensionierte Kabel ist im Grunde genommen der einzige echte Eye-Catcher der KB-460, denn FUNC verpackt das Kabel mit einem Textil-Sleeve. Das ist schwarz-orange gemustert und hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. Ob der vergoldete Anschluss hingegen einen relevanten Vorteil verleiht, darf bezweifelt werden.
FUNC stattet die Unterseite der KB-460 mit vier Gummi-Stoppern aus, sodass die Tastatur im normalen Zustand einen guten Stand hat. Erfreulicherweise werden aber auch die Aufsteller mit einem rutschfesten Kunststoff versehen. Auch wenn dieser nicht ganz so standfest ist wie das eigentlich eingesetzte Material, so besitzt die Tastatur doch auch dann einen guten Stand – an dieser Stelle wird bei vielen Konkurrenten leider noch gespart.
Software + Sonderfunktionen
Wie bereits erwähnt stattet FUNC seine KB-460 trotz eines, für eine mechanische Tastatur, überschaubaren Preises mit mehreren Sonderfunktionen aus. Prinzipiell gilt ab Werk, dass es sich bei der KB-460 um ein Plug-and-Play-Modell handelt. Bereits ohne Software werden also alle Grundfunktionen und auch manche Sonderfähigkeiten unterstützt. Spätestens dann aber, wenn vom 128 kB großen internen Speicher profitiert werden soll, muss die zusätzliche Software heruntergeladen werden (der Tastatur liegt diese nicht direkt bei). Dann können pro Profil insgesamt zehn Tasten mit neuen Funktionen belegt werden. So können Makros aufgenommen oder bekannte Shortcuts (etwa „kopieren", „alle wählen") fest verknüpft werden. Dabei sind beinahe alle Tasten frei belegbar, nur einige Blöcke sind von der Nutzung ausgenommen. Da Func insgesamt sechs Profile bietet, können also 6x10 Tasten belegt werden. Die Profile müssen allerdings per Hand ausgewählt werden - einen automatischen Profilwechsel, etwa beim Start eines Spiels gibt es nicht. Makros können problemlos über eine kleine Recorder-Funktionen aufgenommen werden.
Alles in allem ist die Software übersichtlich gestaltet, könnte aber noch etwas komfortablet in der Bedienung sein. Nicht jeder Handgriff erschließt sich dem ungeübten Anwender sofort und auch der Funktionsumfang könnte noch etwas größer sein. Hier FUNC aber problemlos mit Updates nachbessern. Der schlichte Style passt gut zum restlichen von FUNC gewählten Stil. Zudem wäre eine etwas bessere Dokumentation der Software wünschenswert.
Ausprobiert: Das leistet die KB-460 in der Praxis
Mechanische Tastaturen sind aktuell ein Synonym mit Cherrys beliebten MX-Switches. Die gibt es in zahlreichen Ausführungen, die sich in ihrem Tippverhalten unterscheiden. FUNC hat sich bei der KB-460 für die MX-RED-Ausführung entschieden, die als guter Allrounder im mechanischen Markt angesehen werden kann.
Wie die Simulation zeigt, ist der Weg- und Kräfteverlauf der Switches absolut linear. Die Besonderheit dieser Switches liegt in der schwachen Feder und damit verbunden in der geringen Betätigungskraft von nur 45 Gramm. Eine sehr leichte Betätigung sollte damit gegeben sein. In Europa und vor allem in Deutschland ist diese Ausführung eher selten. In Asien sind die Switches besonders bei den Gamern sehr beliebt und verbreitet. Das Auslösen des Switches geschieht nach zwei Millimetern und der Gesamtweg beträgt vier Millimeter. Der Druckpunkt selbst ist dabei nicht zu spüren.
In der Praxis wusste die KB-460 mit einem angenehmen und leichtgängigen Tippverhalten zu gefallen - tippen lässt sich die Tastatur dabei wie die bisher von uns getesteten Modell mit MX-Red. Da der Auslösepunkt nicht spürbar ist, erfolgt der Umstieg von Chiclet-Tastaturen bei diesen Switches besonders einfach – sowohl in hektischen Gaming-Situationen als auch beim schnellen Tippen von Texten, die KB-460 fühlt sich stets pudelwohl – das hängt aber natürlich zu einem großen Teil vom persönlichen Geschmack ab. Erfreulicher Nebeneffekt der MX-RED-Switches: Ihre Lautstärke fällt nicht allzu hoch aus, sodass es keine größere Geräuschbelästigung gibt, falls noch weitere Personen im Raum sind. Die Nutzung der Sonderfunktionen erwies sich als unproblematisch – alles klappte so, wie man er erwarten würde. Auch die Anti-Ghosting-Funktion arbeitet in unseren Tests ohne Probleme.
Fazit
FUNC ist mit der KB-460 eine runde Sache gelungen. Die Tastatur setzt auf die bewährten MX-Red-Switches, befindet sich dafür aber noch einem normalen Preisrahmen. Neben dem sehr guten Schreibverhalten der MX-Red-Switches erhält der Käufer eine schlichte Optik und eine gute Verarbeitungsqualität – hier erlaubt sich FUNC keine Schwächen. Ebenso konnte die gute Standfestigkeit überzeugen.
Als praktisch erweist sich der integrierte USB-Hub, der für unseren Geschmack aber gerne den aktuellen 3.0-Standard nutzen sollte. Nicht minder angenehm ist die integrierte Mediensteuerung. Natürlich gibt es auch auf Gamer abgestimmte Sonderfunktionen: Es lassen sich sechs verschiedene Profile direkt im internen Speicher der Tastatur ablegen und jeweils zehn Tasten frei mit Makros oder anderen Aktionen belegen. Andere Tastaturen bieten zwar noch umfangreichere Konfigurationsmöglichkeiten, für die allermeisten Nutzer sollte der von FUNC gebotene Funktionsumfang aber ausreichend sein.
Alles in allem ist die FUNC KB-460 eine überzeugende mechanische Tastatur, die sich keine Blöße erlaubt und zu einem angemessenen Preis „viel Keyboard" bietet.
Positive Aspekte der FUNC KB-460:
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- gute Verarbeitungsqualität
- Tippverhalten der MX-Red-Switches
- USB-Hub
Negative Aspelte der FUNC KB-460:
- USB-Hub nur 2.0
- Programmierung könnte umfangreicher sein