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In Win bietet mit dem H-Frame ein bis dato einzigartiges Gehäuse an. Design ist immer Geschmackssache, aber das H-Frame zieht auf jeden Fall alle Blicke auf sich. Das gilt nicht nur für das Äußere, sondern auch für den Innenraum des Gehäuses. Dazu kommt das hochwertige Material. Die 2 bzw. 4 mm dicken Aluminiumplatten hinterlassen einen ganz anderen Eindruck als das deutlich dünnere Material typischer Aluminiumgehäuse. Die Verarbeitung unseres Samples war einwandfrei.
Der offene Aufbau des Gehäuses erfüllt durchaus seinen Zweck. Genügsamere Hardware kann man bei normaler Belastung passiv gekühlt im H-Frame betreiben. Allerdings sollte man die einzelnen Komponenten wirklich entsprechend auswählen. Die Kombination aus sparsamem Prozessor mit ausladendem Tower-Kühler, einer genügsamen Grafikkarte und einer SSD bietet sich an. Die Gehäuse-Bauweise hat aber doch auch ihre Nachteile. Die Umgebungsluft kann nicht nur ungehindert durch das Gehäuse zirkulieren, sie kann gleichzeitig auch jede Menge Staub mitbringen und im H-Frame ablagern. Staubfilter hätten sicher die Optik gestört - aber so muss das Gehäuse regelmäßig gereinigt werden. Während Staub ungehindert eintreten kann, tritt Schall genauso ungehindert aus. Obwohl unser Testsystem nur einen einzigen Lüfter nutzt - den im Netzteil - war es im H-Frame nicht wirklich leise. Die schnelldrehende Festplatte machte sich akustisch deutlich bemerkbar. Dass es keine Festplattenentkopplung gibt, macht die Lage nicht besser. Der Einsatz einer SSD ist deshalb sehr empfehlenswert, auf Komponenten mit hochdrehenden Lüftern sollte verzichtet werden.
Abgesehen von der fehlenden HDD-Entkopplung und den nicht vorhandenen Filtern mag die Zahl der Lüfter- und Laufwerksplätze zu gering für ein Gehäuse dieser Preisklasse erscheinen. Allerdings sollte man berücksichtigen, dass die Lüfterplätze in diesem auf passive Kühlung ausgelegten Gehäuse ohnehin in etwa die Bedeutung haben, die eine Rückbank im Sportwagen hat. Für den Fall der Fälle sind sie vorhanden, aber eigentlich widersprechen sie dem Sinn des Gehäuses. Auch die Unterbringung von vielen Festplatten verträgt sich nicht mit der Gehäusekonzeption. Zu bedenken ist schließlich noch, dass die maximale CPU-Kühlerhöhe etwas knapp bemessen und das Kabelmanagement nicht optimal gelöst ist.
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Bewertet man das H-Frame nach den funktionalen Kriterien, die wir sonst an Gehäuse anlegen, leistet es sich einige Schwächen. Das ist aber richtig einzuordnen - das Gehäuse wurde einfach sehr konsequent auf seinen Einsatzzweck getrimmt. Als Behausung eines passiv gekühlten Systems kann es überzeugen - und mit seiner einzigartigen Optik, dem Material und der Verarbeitung ohnehin. Neben der speziellen Ausrichtung des Gehäuses wird vor allem der Preis von 349,90 Euro und die limitierte Auflage von 300 Exemplaren verhindern, dass In Wins H-Frame ein Kassenschlager wird. Ein außergewöhnliches Liebhabermodell ist es aber ohne Frage.
Positive Aspekte des In Win H-Frame:
- einzigartig
- hochwertige und sehr dicke Aluminiumplatten
- passiv gekühltes System möglich
- Hot-Swap
Negative Aspekte des In Win H-Frame:
- eingeschränkte Praxistauglichkeit: keine Staubfilter, keine werkzeuglose Laufwerksmontage, keine Festplattenentkopplung
- CPU-Kühlerhöhe auf 15,9 cm begrenzt, Kabelmanagement erschwert
- magere Zahl an Laufwerks-/Lüfterplätzen