Ein luftgekühltes System im Enthoo Primo zu installieren, ist keine Herausforderung. Doch wie schlägt sich das Gehäuse, wenn eine Wasserkühlung genutzt werden soll? Die Versprechen von Phanteks sind vollmundig: Ein 140-mm-Radiator, zwei 480-mm- und zwei 240-mm-Radiatoren sollen untergebracht werden können. Zusätzlich gibt es auch spezielle Montageplätze für die Pumpe und den Ausgleichsbehälter. Bei den Radiatoren macht Phanteks aber eine Einschränkung - wer mehrere Radiatoren verbauen möchte, muss einige Einschränkungen hinnehmen. Konkret können sich Seitenteil-, Front- und Bodenradiator behindern. Außerdem werden schnell einige Umbauten im Gehäuseinneren nötig.
Die geringsten Einschränkungen gibt es bei der Montage eines Radiators im Deckel. Selbst einen 480-mm-Radiator konnten wir weitgehend problemfrei unterbringen. Erleichtert wird die Montage vor allem durch den rund 7,5 cm großen Abstand zwischen Deckel und Mainboardoberkante. Nur bei der Montagerichtung hatten wir keine Wahl - die Schlauchanschlüsse müssen beim genutzten Radiator nach hinten zeigen. Ein so langer Deckelradiator blockiert außerdem mindestens einen 5,25-Zoll-Laufwerksplatz.
Wer einen großen Radiator am Boden montieren möchte, muss hingegen deutlich mehr Aufwand betreiben und das Enthoo Primo weitgehend in seine Einzelteile zerlegen. So ist unter anderem der ganze Laufwerksschacht auseinanderzunehmen. Anschließend würde ein 480-mm-Radiator zwar von der Länge her in das Gehäuse passen, bei der Montage des Black Ice GTX 480 sind wir aber trotzdem auf ein Problem gestoßen...
Die Trennwand zwischen Mainboard- und Netzteilsegment engt den Raum für den Bodenradiator sehr ein. Die Montagelöcher ermöglichen zwar die Installation von Lüftern, für breitere Radiatoren sitzen sie aber zu nah an dieser Trennwand. Laut Erfahrungsberichten aus unserem Forum lassen sich weniger breite Radiatoren aber durchaus auch am Boden montieren.
Ein 480-mm-Radiator am Boden würde den Platz für den Frontradiator blockieren. Wird auf den Bodenradiator und die Festplattenkäfige verzichtet, können aber problemlos selbst dick geratene 240-mm-Radiatoren montiert werden.
Die Bohrlöcher am rechten Seitenteil sind nicht dafür geeignet, einen 240-mm-Radiator direkt am Seitenteil zu befestigen. Dafür sollte die beiliegende Radiatorblende genutzt werden. Nachdem die Festplattenkäfige entfernt wurden, lässt sich der Dual-Radiator damit einfach montieren.
Zu Problemen kann es unter Umständen auch kommen, wenn der vorhandene Pumpensockel genutzt werden soll. Dieser Sockel sitzt im Auslieferungszustand hinter dem Tray, kann aber auch anstelle der Festplattenkäfige montiert werden. Weil es keinen einheitlichen Standard für die Pumpenmontage gibt, konnte Phanteks nur einige Pumpentypen berücksichtigen (eine Grafik im Handbuch lässt die Maße des Pumpensockels und die Abstände der Bohrungen erkennen). Eine Phobya DC12-260 kann beispielsweise nicht mit dem Sockel verschraubt werden. Die schmale Pumpe findet aber auch so gut Platz.
Selbst an die Montage von Ausgleichsbehältern hat Phanteks gedacht. Sowohl an der Rückwand als auch rechts neben dem Mainboard ist Platz für einen AGB.