TEST

Das Low-Budget-Gehäuse Enermax Ostrog Lite im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Das Enermax Ostrog Lite ist mit einem Verkaufspreis von rund 45 Euro (bzw. sogar nur 40 Euro in der Variante ohne LED-Lüfter) das günstigste Gehäuse, das wir 2016 getestet haben. Entsprechend sollte man ihm mit einer realistischen Erwartungshaltung begegnen. Natürlich müssen Einschränkungen bei Materialstärke und Ausstattung hingenommen werden - doch in einigen Punkten kann der Midi-Tower tatsächlich auch richtig positiv überraschen. 

Das beginnt schon mit der Optik. Die Front besteht zwar aus Kunststoff, sieht durch den Aluminiumlook aber etwas wertiger aus. Auch das getönte Acrylwindow und der dezent durchschimmernde Apollish-LED-Lüfter tragen ihren Teil zu einer Optik bei, die auch zu einem doppelt so teuren Gehäuse passen würde. In der Mittelklasse fällt allerdings normalerweise die Materialstärke höher aus als beim Ostrog Lite. Ein Vorteil des sparsamen Materialeinsatzes ist dabei nicht von der Hand zu weisen - das Ostrog Lite ist wirklich leicht. In gewisser Weise kann man auch der geringen Gehäusebreite etwas Positives abgewinnen - schließlich braucht der Midi-Tower so nicht viel Platz. Allerdings stößt dadurch selbst der mittelhohe Towerkühler des Testsystems fast an das Window und das Kabelmanagement wird zum Geduldsspiel. Da helfen auch die praktischen Klettverschlüsse und die ebenfalls beiliegenden Kabelbinder nur wenig.

Dabei bietet der moderne Innenraum durchaus gute Voraussetzungen für ein aufgeräumt wirkendes System. Schließlich verbannt Enermax den 3,5-Zoll-Laufwerkskäfig und das Netzteil in eine eigene Kammer. Über die Grafikkartenlänge muss man sich so auch keine Gedanken machen, schließlich kann die Innenraumtiefe dafür ausgereizt werden. Enermax verzichtet allerdings darauf, diesen Aufbau für eine bessere Wasserkühlungsunterstützung zu nutzen. Damit bleibt es bei nur einem 120-mm-Radiatorenplatz an der Rückwand. Wer ein Gehäuse dieser Preisklasse kauft, wird typischerweise aber ohnehin in aller Regel einen günstigen Luftkühler (wenn nicht sogar nur den Boxed-Kühler) nutzen. Dabei profitiert man davon, dass bereits zwei 120-mm-Gehäuselüfter inklusive sind und bei noch vertretbarer Lautstärke für eine solide Kühlleistung sorgen. 

Die Einschränkungen beim Kabelmanagement sind nicht die einzigen Abstriche, die bei der Nutzerfreundlichkeit gemacht werden müssen. So werden nur die 3,5-Zoll-Laufwerke im Käfig werkzeuglos montiert. Für die Installation der anderen Laufwerksformate und der Erweiterungskarten wird hingegen ein Schraubendreher benötigt. Etwas uneinheitlich zeigt sich auch der Staubschutz. Während der magnetische Filter im Deckel denkbar einfach zu reinigen ist, ist das einfache Gitter vor dem Netzteillüfter weniger überzeugend. Vor den Frontlüftern gibt es erst gar keinen entnehmbaren Filter, sondern nur einen Metallgitterstreifen. Dem I/O-Panel hätte ein zweiter USB 3.0-Port nicht geschadet, immerhin stehen insgesamt aber drei USB-Ports zur Verfügung. Und auch die Staubschutzabdeckungen sind nicht selbstverständlich.  

Die meisten angesprochenen Schwächen des Ostrog Lite sind preisklassentypisch. Mit Blick auf ähnlich günstiger Konkurrenzmodelle wird aber deutlich, dass das Enermax-Modell in einigen Punkten die Nase vorn hat. Gerade der moderne Innenaufbau mit Netzteiltunnel ist in der Preisklasse eine absolute Besonderheit. Wenn ein möglichst günstiges ATX-Gehäuse mit modernem Aufbau gesucht wird und man mit den angesprochenen Einschränkungen leben kann, ist das Ostrog Lite deshalb eine durchaus attraktive Option.

Positive Aspekte des Enermax Ostrog Lite:

  • günstiger Preis
  • relativ gefälliges Design mit Alu-Optik
  • moderner Innenraum mit Netzteiltunnel und Platz für lange Grafikkarten
  • zwei Lüfter inklusive, darunter optional ein LED-Lüfter
  • entnehmbare Staubfilter im Boden und im Deckel
  • werkzeuglose Montage der 3,5-Zoll-Laufwerke im Laufwerkskäfig
  • geringes Gewicht

Negative Aspekte des Enermax Ostrog Lite:

  • geringe Materialstärke
  • Slotblenden müssen herausgebrochen werden (bis auf eine)
  • wenig Platz für Towerkühler und Kabelmanagement
  • keine werkzeuglose Montage der Erweiterungskarten

Preise und Verfügbarkeit
Nicht verfügbar Nicht verfügbar Nicht verfügbar

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (3) VGWort