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Auch wenn es in der Standardkonfiguration einen Laufwerksschacht gibt, ist doch sofort klar, dass er modular gestaltet wurde. Es gibt keine klassischen Laufwerkskäfige, sondern sechs 2,5-/3,5-Zoll-Laufwerksträger. Sie können allesamt einfach herausgenommen werden. Dafür muss jeweils nur eine Rändelschraube gelöst werden. Auch für das 5,25-Zoll-Laufwerk gibt es keinen richtigen Laufwerkskäfig, sondern eine verkürzte Halterung. Hinter dem Tray warten schließlich noch zwei kleinere Laufwerksträger auf 2,5-Zoll-Laufwerke. Wer seine 2,5-Zoll-Laufwerke präsentieren möchte, kann diese beiden Laufwerksträger auch auf der Netzteilabdeckung montieren.
Festplatten und SSDs werden mit den jeweiligen Laufwerksträgern verschraubt. Zumindest die 3,5-Zoll-Laufwerke werden dabei auch entkoppelt. Am Tray sitzt der sogenannte Nexus+ Smart Hub. Er soll die klassische Lüftersteuerung ersetzen. Praktisch handelt es sich um eine Platine, die ein PWM-Signal vom Mainboard nutzt, um bis zu sechs 3-Pin-Lüfter und bis zu drei PWM-Lüfter zu steuern. Es ist nicht möglich, einzelne Lüfter oder Lüftergruppen separat zu steuern - sämtliche Lüfter hängen von einem PWM-Signal ab. 3-Pin-Lüfter werden dabei bis einschließlich 20 Prozent PWM-Tastgrad (Duty Cycle) mit 5 Volt betrieben (die Anlaufspannung der Gehäuselüfter liegt laut Hersteller bei 4 Volt). Von da an nimmt die Spannung linear zum Tastgrad zu und erreicht bei 100 Prozent 12 Volt. Solange nur die Gehäuselüfter mit ihren 3-Pin-Anschlüssen verbunden werden, wird zumindest in unserem Testsystem keine Lüfterdrehzahl ausgelesen. Das ändert sich erst mit einem zusätzlichen PWM-Lüfter. Um die Lüftersettings besser kontrollieren zu können, haben wir die Gehäuselüfter deshalb für unsere Messungen einfach mit Spannungsadaptern auf 12 und auf 5 Volt betrieben.
Mit Standardlayout bleibt gar nicht so viel Platz, um ATX- oder gar E-ATX-Mainboards im Define R6 zu montieren. Dazu kann das Netzteil nicht von der Seite an seinen Platz gelegt werden kann. Es muss erst mit einer Blende verschraubt und dann von hinten in das Gehäuse gescoben werden. Wirklich herausfordernd ist die Komponentenmontage im Define R6 aber nicht.
Wer es geräumiger mag und auf die meisten 3,5-Zoll-Laufwerksplätze verzichten kann, der rüstet einfach auf das Open Layout um. Der Innenraum des Define R6 verwandelt sich dabei grundlegend. Der Laufwerksschacht verschwindet komplett. Dafür wird die Trennwand des Schachts ausgebaut. Sie bleibt aber nicht ungenutzt liegen, sondern kann als Verlängerung des Mainboardtrays weiterverwendet werden. Der Umbau ist nicht ganz unkompliziert und setzt unter anderem die Demontage der Front voraus. Er wird in der überhaupt recht gelungenen Anleitung aber verständlich dargestellt. Auf 3,5-Zoll-Laufwerke muss beim Open Layout übrigens keineswegs komplett verzichtet werden: Denn an der Rückseite der versetzten Trennwand können zumindest zwei 3,5-Zoll-HDDs mit Laufwerksträgern montiert werden.