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Die AMD Radeon HD 6870 und Radeon HD 6850 konnten den High-End-Markt nicht bedienen und zielten eher auf die gehobene Mittelklasse ab. Doch mit der NVIDIA GeForce GTX 580 und später auch GTX 570 sollte es auch erst Cayman aufnehmen können. Wie es die Umstände wollten, kamen die AMD Radeon HD 6970 und Radeon HD 6950 mit leichter Verspätung erst Mitte Dezember offiziell auf den Markt. Dafür brachten sie aber einige Neuerungen mit sich. Doch bis kurz vor der Consumer Electronics Show in Las Vegas hat sich kein einziger Hersteller getraut, den neuen Grafikkarten ein eigenes Design zu spendieren. Nur ASUS drehte minimal an der Taktschraube und konnte zum offiziellen Marktstart mit übertakteten Modellen aufwarten. Ob sich die 10 MHz mehr auf dem Cayman-Chip tatsächlich lohnen, versuchen wir in diesem Test zu klären.
Wäre es nach AMD gegangen, hätten wir die neuen Grafikkarten schon Ende November in unserer Redaktion begrüßen dürfen. Doch wie es die Umstände wollten, mussten die US-Amerikaner den Fall des NDAs kurzfristig um knapp vier Wochen nach hinten verschieben. Während böse Zungen behaupten, AMD hätte die NVIDIA GeForce GTX 580 unterschätzt und musste noch ein paar Optimierungen an seinen Grafikkarten vornehmen, glauben andere an einen Design-Fehler. Demnach soll AMD die Stromanschlüsse mühselig per Hand abgefeilt haben, um den neuen Dual-Slot-Kühler verbauen zu können. Doch die wahre Antwort kennt nur AMD selbst. Dafür brachten die AMD Radeon HD 6970 und Radeon HD 6950 aber auch Neuigkeiten mit sich. So entfernte man sich nun endgültig vom 5D-Aufbau, wie man ihn noch auf der AMD Radeon HD 6800 verwendete, und schwenkte auf das 4D-VLIW-Design um. Damit musste AMD seine Cluster komplett umbauen, konnte unterm Strich aber auch die Effizienz seiner Streamprozessoren steigern. Zwar bieten die neuen Cayman-GPUs mit 1536 und 1408 skalaren Einheiten deutlich weniger Einheiten, als eine ATI Radeon HD 5870, können dank gesteigerter Effizienz aber durchaus mit den Vorgänger-Modellen und der NVIDIA GeForce GTX 580 bzw. GeForce GTX 570 mithalten. Auch die nochmals höheren Taktraten spielen hier noch mit rein.
Gleich zum offiziellen Marktstart stellte auch ASUS seine ersten Cayman-Ableger in den Dienst. Schaut man aber in deren Datenblätter, so fällt auf, dass die neuen 3D-Beschleuniger leicht übertaktet wurden - sofern man bei gerade einmal 10 MHz auch von Overclocking sprechen kann, denn während der verbaute GDDR5-Videospeicher jeweils mit seinen Standard-Taktraten rechnet, arbeiten die beiden 40-nm-Chips jeweils mit 10 MHz mehr. Für die ASUS Radeon HD 6970 bedeutet dies ein Chiptakt von 890 MHz, während das kleine Schwestermodell mit 810 MHz seine Dienste verrichten darf. Weitere Änderungen sucht man dann allerdings schon wieder vergebens. So finden weiterhin der altbekannte Dual-Slot-Kühler und ein Standard-PCB ihren Einsatz. Nur ein dickes ASUS-Logo protzt auf den Kühlern. Wir haben die beiden ASUS-Vertreter einmal zu uns in die Redaktion gerufen.
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Sowohl die ASUS Radeon HD 6970, als auch die ASUS Radeon HD 6950 basieren auf AMDs Cayman-GPU, die in 40 nm bei TSMC vom Band läuft. Die größte Änderung ist dabei in den Shaderclustern zu suchen. Anstatt weiterhin auf ein 5D-Design zu setzen, entschied sich AMD für ein effizienteres 4D-VLIW-System. Kurz gesagt werden die Shadercluster nicht mehr in Fünfer-Paketen zusammengefasst, sondern nur noch in Vierer-Gruppen. Insgesamt bringen es die beiden Grafikkarten auf 1408 respektive 1536 Streamprozessoren. In seiner Vollausstattung setzt die Cayman-Architektur auf insgesamt 24 SIMD-Einheiten. Jede SIMD-Einheit beherbergt dabei jeweils 16 4D-Shader und einen Texturcluster, bestehend aus vier Textureinheiten. Insgesamt stehen dem neuen Topmodell damit 96 Textur-Units zur Verfügung, während die etwas langsamere Variante mit 88 TMUs auskommen muss. Ansonsten besitzt die Cayman-GPU vom Speicherinterface völlig unabhängige ROP-Partitionen. Von diesen gibt es acht an der Zahl. Jede Partition beherbergt vier Rasterendstufen, weswegen auf beiden Modellen 32 ROPs zur Verfügung stehen. Das 256 Bit breite Speicherinterface beider Grafikkarten setzt sich aus vier 64-Bit-Controllern zusammen. Insgesamt stehen jeweils 2048 MB GDDR5-Videospeicher zur Verfügung.
Zunächst aber kommen wir zu den Eckdaten:
Hersteller und Bezeichnung | ASUS Radeon HD 6970 | ASUS Radeon HD 6950 |
Straßenpreis | 320 Euro | 250 Euro |
Homepage | http://www.asus.de/ | http://www.asus.de/ |
Technische Daten | ||
GPU | CaymanXT | CaymanXT |
Fertigung | 40 nm | 40 nm |
Transistoren | 2,6 Milliarden | 2,6 Milliarden |
GPU-Takt | 890 MHz | 810 MHz |
Speichertakt | 1375 MHz | 1250 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 2048 MB | 2048 MB |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 176,0 GB/Sek. | 160,0 GB/Sek. |
Shader Model Version | 5.0 | 5.0 |
Shadereinheiten | 384 (4D) | 352 (4D) |
Shadertakt | 890 MHz | 810 MHz |
Texture Units | 96 | 88 |
ROPs | 32 | 32 |
Pixelfüllrate | 28,5 Gigapixel | 25,9 Gigapixel |
SLI/CrossFire | CrossFireX | CrossFireX |
Der verbaute 2048 MB große GDDR5-Videospeicher bindet jeweils über einen 256 Bit breiten Bus an und liefert bei standardmäßigen Taktraten auch eine Bandbreite von 160 respektive 176 GB/Sek. Da die beiden Grafikprozessoren allerdings mit zehn Megahertz mehr auf der Brust arbeiten, fällt auch die Pixelfüllrate minimal höher aus. Sie liegt bei der ASUS Radeon HD 6950 jetzt bei 25,9 Gigapixel bzw. bei 28,5 Gigapixel für die ASUS Radeon HD 6970.
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Da sich beide ASUS-Vertreter ansonsten strikt an die Vorgaben halten und ebenfalls mit dem Standard-Kühlkörper versehen sind, dürfte sich die Leistung auf demselben Niveau bewegen, wie bei den jeweiligen Referenzkarten. Die 10 MHz mehr dürften hierbei nicht wirklich ins Gewicht fallen. Auf den nachfolgenden Seiten gehen wir der Sache näher auf den Grund.