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AMD Radeon HD 7870 und 7850

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Premiere in zweifacher Hinsicht: Nachdem AMD zum Jahreswechsel mit seiner Radeon HD 7970 den Auftakt der „Southern Islands“-Familie gab und wenig später die ersten Modelle der Radeon-HD-7700-Serie präsentierte, ließ man am heutigen Tag den nächsten Streich folgen. Mit der Radeon HD 7870 und der Radeon HD 7850 schickte man pünktlich zur CeBIT 2012 seine neuen Mittelklasse-Grafikkarten auf GCN-Basis und 28-nm-Fertigung ins Rennen. Die neuen Grafikkarten feiern aber nicht nur ihren Einstand am Markt, sondern sind auch die ersten Vertreter, die sich auf unserem neuen Grafikkarten-Testsystem messen mussten. Wir haben die Nachfolger der preislich und leistungsmäßig attraktiven „Barts“-Ableger auf den Prüfstand gestellt.

Während man bei NVIDIA noch immer auf die erste „Kepler“-Grafikkarte wartet, ist die Konkurrenz ein ganzes Stück weiter. Schon im Dezember feierte die US-amerikanische Grafikschmiede den Auftakt der neuen „Southern Islands“-Generation und ließ wenig später nicht nur einen langsameren „Tahiti“-Ableger folgen, sondern schickte mit der Radeon HD 7770 und der Radeon HD 7750 auch Modelle ins Rennen, die sich im 100-Euro-Segment ansiedeln durften. Heute wagt die Chipschmiede den nächsten Schritt und stopft die doch große Lücke zwischen den bisherigen Modellen. Pünktlich zur CeBIT 2012, welche schon morgen in die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover lockt, liegen die Radeon HD 7870 und Radeon HD 7850 in den Regalen.

Bevor wir jedoch auf die Details eingehen werden, wollen wir kurz noch das neue Grafikkarten-Testsystem vorstellen, denn hinter den Kulissen fand längst die zeitraubende Umstellung statt. Fortan setzen wir auf einen schnellen Intel Core i7-3960X, den wir zudem auf 4,2 GHz übertakteten, insgesamt 8 GB DDR3-Arbeitsspeicher und auf ein leistungsstarkes 1000-Watt-Netzteil mit 80Plus-Platinum-Zertifakt. Die Hauptkomponenten stecken auf einem ASUS P9X79. Das Betriebssystem und ein Teil der Benchmarks liegen auf einer ADATA-SSD mit 60 GB. Wir haben also dick aufgefahren und sollten auch für die kommenden High-End-GPUs von AMD und NVIDIA bestens gerüstet sein. In den kommenden Tagen werden wir das neue System gesondert vorstellen und weitere Details zu den neuen Test-Methoden preisgeben.

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Zurück zur AMD Radeon HD 7870 und Radeon HD 7850. Wie eingangs schon erwähnt, stellte AMD auch bei den neusten Familien-Zuwächsen seiner Radeon-HD-7000-Familie auf die neue GCN-Architektur und somit auch auf die fortschrittliche 28-nm-Fertigung um. Beide Neulinge dürfen dabei auf die „Pitcairn“-GPU zurückgreifen. Im Vergleich zum aktuellen „Tahiti“-Flaggschiff, musste allerdings die ein oder andere Einheit dem Rotstift zum Opfer fallen. Standen auf der Radeon HD 7970 noch 32 Compute-Units zur Verfügung, besitzt „Pitcairn“ in seiner Vollausstattung nur noch 20 solcher Shader-Gruppierungen. Folglich bleiben der Radeon HD 7870 noch 1280 Streamprozessoren und 80 Textureinheiten erhalten. Beim kleinen Bruder strich AMD vier weitere CUs, womit dieser auf immerhin noch 1024 Streamprozesoren und 64 TMUs zurückgreifen darf. Große Änderungen innerhalb der Architektur gibt es nicht – wir verweisen deswegen auf unseren Launch-Artikel zur Radeon HD 7970, welcher sich unter diesem Link findet.

Beim Speicherausbau gibt es zwischen den Modellen zunächst keinerlei Unterschiede. Beide können auf schnellen GDDR5-Videospeicher zurückgreifen und dürfen sich über vier 64-Bit-Controller freuen, womit das Speicherinterface eine Breite von 256 Bit in die Waagschale wirft. Einzig bei der Kapazität gibt es eine Abweichung. Während die Radeon HD 7870 zumindest zum Release nur mit 2048 MB Speicher erhältlich sein soll, dürfte die kleinere Radeon HD 7850 auch mit 1024 MB zu haben sein. Bei den Taktraten fährt AMD ein gewohnt hohes Level und treibt Chip und Speicher seiner beiden neuen Modelle mit 1000/1200 respektive 860/1200 MHz an. Damit liegt man über einer Radeon HD 7970 und zieht gleich mit einer Radeon HD 7770, die sich ebenfalls über einen Chiptakt von standardmäßigen 1000 MHz freuen kann.

Die Positionierung der Radeon HD 7870 und Radeon HD 7850 ist klar. Beide „Pitcairn“-Modelle sollen die klaffende Lücke zwischen der Radeon-HD-7900- und Radeon-HD-7700-Serie schließen und sich leistungsmäßig direkt zwischen den beiden Produktfamilien ansiedeln. Dafür spricht auch der Preis. 349 Euro möchte AMD für die schnellere Version haben. Für die langsamere Variante sollen immerhin noch 249 Euro fällig werden. Die Feature-Liste liest sich wie die einer Radeon HD 7970. Hier stehen DirectX-11.1-Unterstützung, PowerTune und ZeroCore, PCI-Express-3.0-Support und UVD 3 sowie Eyefinity 2.0 ganz oben auf der Liste. Auch diese Details haben wir bereits in unserem Launch-Artikel der Radeon HD 7970 ausführlich vorgestellt.

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Anfang Januar startete AMD die "Southern-Islands"-Generation und präsentierte die Radeon HD 7970. Ende Januar folgte die Radeon HD 7950 und nur 14 Tage später fügte man der Produktlinie die Radeon-HD-7700-Serie hinzu. Pünktlich zur CeBIT dürfen nun auch die "Pitcairn"-Karten bzw. die Radeon-HD-7800-Serie folgen. Für den Preisbereich unterhalb von 99 US-Dollar bleibt es bei den "Northern-Islands"-Karten.

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Die wichtigsten Schritte sind getan, größtenteils alle Modelle sind im Rennen. Einzig das Dual-GPU-Monster steht noch aus. Ob AMD seine "Northern Islands"-Ableger unter altem Namen weiter im unteren Preissegment mitmischen lässt, oder ein Rebranding verpasst, ist nicht bekannt. Wir tippen auf Letzteres. 

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Die Radeon-HD-7800-Serie bringt alles an Technologie mit, das auch schon die Radeon-HD-7900-Reihe bietet - natürlich in einigen Bereichen in deutlich abgespeckter Form. So wird der 28-nm-Prozess eingesetzt und auch die GCN-Architektur wird verwendet, bei den Compute-Units, ROPs und der Speicheranbindung werden hingegen Abstriche gemacht.

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Schon zum Start der beiden neuen Grafikkarten wird sich kaum ein Hersteller an die Vorgaben der US-Amerikaner halten. HIS, MSI, ASUS, PowerColor, Gigabyte und wie sie alle heißen kündigten allesamt Versionen mit eigenem Kühlsystem und höheren Taktraten an. In den kommenden Tagen gibt es für uns noch einiges zu testen.