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In den letzten Wochen und Monaten schickte NVIDIA weitere Vertreter seiner GeForce-600-Familie ins Rennen um die Käufergunst und stopfte so das alljährliche Sommerloch und manche Lücke in der Reihe der hauseigenen Grafikkarten. Nach unserem Test zur GeForce GTX 660 Ti und GeForce GTX 660 widmen wir uns nun einem ersten Ableger der GeForce GTX 650. Den großen Bruder der GeForce GT 640, der ebenfalls auf der kleinen GK107-GPU basiert, konnten wir bislang nämlich noch nicht auf den Prüfstand stellen, da NVIDIA die Presse mit keinem einzigen Sample versorgte. Für diesen Artikel haben wir uns die SPARKLE GeForce GTX 650 OC Dragon Cyclone zur Brust genommen.
Als NVIDIA am 13. September mit der GeForce GTX 650 und GeForce GTX 660 zwei weitere Vertreter der GeForce-600-Generation gegen AMDs Radeon-HD-7000-Familie platzierte, konnten wir lediglich den namentlich schnelleren Vertreter ausführlich auf den Prüfstand stellen. Den kleineren Bruder konnten wir aufgrund eines fehlenden Samples nicht testen und nur dessen Eckdaten aufzeigen – NVIDIA verschickte kein einziges Sample seiner GeForce GTX 650. Mit der SPARKLE GeForce GTX 650 OC Dragon Cyclone erreichte uns in diesen Tagen ein erster Ableger der neuen Mainstream-Grafikkarte der 100-Euro-Klasse.
Diese macht entgegen der NVIDIA-Vorgaben nicht nur mit höheren Taktraten auf sich aufmerksam, sondern kann auch mit einem eigenen Kühlsystem aufwarten. Dieses verzichtet aufgrund des nicht ganz so stromhungrigen Grafikprozessors auf eine aufwendige Heatpipe-Konstruktion und vertraut lediglich auf zahlreiche Aluminiumfinnen und einen mittig angebrachten 90-mm-Axiallüfter. Dieser lässt sich jedoch ganz einfach gegen ein anderes Modell austauschen. Im Lieferumfang befinden sich zwei weitere Rotoren, die jeweils eine andere Aufmachung der Rotorblätter besitzen und wahlweise für noch niedrigere Temperaturen oder für ein noch laufruhigeres Betriebsgeräusch sorgen sollen - so zumindest der Hersteller.
Ob das Konzept aufgeht und was die GeForce GTX 650 zu leisten imstande ist, versuchen wir auf den nachfolgenden Seiten zu klären. Bevor wir die SPARKLE GeForce GTX 650 OC Dragon Cyclone allerdings durch unseren breit angelegten Testparcours jagen, werfen wir noch einen Blick auf die Architektur der Grafikkarte.
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Wie alle aktuellen GeForce-600-Karten basiert auch die SPARKLE GeForce GTX 650 OC Dragon Cyclone auf der neuen „Kepler“-Architektur, die NVIDIA mit der GeForce GTX 680 im März offiziell vorstellte. Diese läuft im 28-nm-Verfahren bei TSMC vom Band, fällt im Vergleich zu seinen großen Brüdern allerdings nicht mehr ganz so komplex aus und muss mit rund 1,3 Milliarden Transistoren deutlich weniger Schalteinheiten unterhalten. Um dies bewerkstelligen zu können, sind einige Einheiten gestrichen worden. Konnte das Flaggschiff noch mit acht prall gefüllten SMX-Einheiten auf sich aufmerksam machen, sind der GeForce GTX 650 nur noch zwei solcher Shadercluster erhalten geblieben. Auch beim Speicher hat NVIDIA zum Rotstift gegriffen und das ehemals 256 Bit breite Speicherinterface auf 128 Bit reduziert.
Damit gleicht die GeForce GTX 650 einer GeForce GT 640. Unterschiede ergeben sich lediglich bei den Taktraten und den verbauten Speicherchips. An das 128 Bit breite Speicherinterface wird nun schneller GDDR5-Speicher angeschlossen, der obendrauf mit deutlich höheren Taktraten agieren darf. Standardmäßig sollen es 1250 MHz sein. Damit bessert NVIDIA den größten Flaschenhals der GeForce GT 640 aus - die Bandbreite steigt auf bis 80,9 GB/Sek. an.
Der Grafikchip selbst ist der bislang schnellste "Kepler"-Chip, den NVIDIA aus seinen Ärmeln gezaubert hat, zumindest was die Frequenzen angeht. 1058 MHz sollen es laut der kalifornischen Grafikschmiede sein. SPARKLE hat bei seiner OC Dragon Cyclone kräftig an den Reglern gedreht und befeuert seinen jüngsten Zuwachs mit schnellen 1124/1400 MHz. Einen Boost-Takt, der zumindest den Grafikprozessor bei entsprechender Auslastung innerhalb der TDP-Grenze weiter beschleunigt hätte, gibt es jedoch nicht.
Die technischen Daten haben wir tabellarisch zusammengefasst:
GeForce-GTX-650-Serie im Überblick | ||
---|---|---|
Modell | NVIDIA GeForce GTX 650 | SPARKLE GeForce GTX 650 OC Dragon Cyclone |
Straßenpreis | ab 100 Euro | unbekannt |
Homepage | www.nvidia.de | www.sparkle.com.tw |
Technische Daten | ||
GPU | GK107 (GK107-301-A2) | GK107 (GK107-301-A2) |
Fertigung | 28 nm | 28 nm |
Transistoren | 1,3 Milliarden | 1,3 Milliarden |
GPU-Takt | 1058 MHz | 1124 MHz |
Speichertakt | 1250 MHz | 1400 MHz |
Speichertyp | GDDR5 | GDDR5 |
Speichergröße | 1024 MB | 1024 MB |
Speicherinterface | 128 Bit | 128 Bit |
Speicherbandbreite | 80,0 GB/Sek. | 89,6 GB/Sek. |
DirectX-Version | 11.1 | 11.1 |
Shadereinheiten | 384 (1D) | 384 (1D) |
Texture Units | 32 | 32 |
ROPs | 16 | 16 |
Aufgrund der höheren Taktraten fallen Speicherbandbreite und Pixelfüllrate höher aus als bei der NVIDIA-Vorlage. Diese belaufen sich jetzt auf 89,6 GB/Sek. bzw. auf 18,0 Gigapixel pro Sekunde.
Das Konzept der SPARKLE GeForce GTX 650 OC Dragon Cyclone sieht schon einmal sehr vielversprechend aus. Wie sich unser Testmuster geschlagen hat, erfährt man auf den nachfolgenden Seiten.