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Passiv gekühlte Grafikkarten sind in den unteren Preis- und Leistungsregionen keine Seltenheit. Will man allerdings den ein oder anderen aktuellen Spieleblockbuster ruckelfrei genießen, kann die Suche nach einem lautlosen 3D-Beschleuniger schon etwas länger dauern. Irgendwann ist die Grenze der Machbarkeit überschritten. Dass es zumindest im Bereich der Mittelklasse möglich ist, versuchte Mitte Mai PowerColor aufzuzeigen, indem man die Radeon HD 7850 SCS3 präsentierte. Ob die Karte tatsächlich lautlos zu kühlen ist oder ob es Probleme bei den nahenden Sommer-Temperaturen geben könnte, versuchen wir auf den nachfolgenden Seiten zu klären. Wir haben der PowerColor Radeon HD 7850 SCS3 in diesem Artikel kräftig auf den Zahn gefühlt.
Im Nachhinein werfen wir gerne einen Blick zurück auf die GeFore FX 5800 Ultra aus dem Jahr 2003, die damals als High-End-Föhn mit Laubsauger-Ambitionen bewitzelt wurde. Vor knapp zehn Jahren war das Kühlsystem aber alles andere als lustig, zählt es doch heute noch immer zu den lautesten Modellen seiner Art. Gut, dass sich die Zeiten geändert haben und die beiden großen Player des Grafikkarten-Geschäfts, NVIDIA und AMD, inzwischen deutlich effizientere Kühlsysteme verbauen. Vor allem NVIDIA macht mit seinem aktuellen Referenzkühler, der vor allem auf der GeForce GTX Titan oder der GeForce GTX 780 zum Einsatz kommt, alles richtig. Die Boardpartner müssen hier eigentlich weniger Hand anlegen. Lautlose Grafikkarten, die dennoch über genügend Leistung verfügen, um aktuelle DirectX-11-Spiele in ansehnlichen Qualitäts-Settings ruckelfrei auf den Bildschirm zu zaubern, sind aufgrund der immer weiter gestiegenen Leistungsaufnahme während der letzten Jahre aber fast schon wieder zur Rarität geworden. Einzig in den unteren Preis- und Leistungsregionen finden sich entsprechende Ableger. Dass es solche Modelle aber selbst mit einer maximalen Leistungsaufnahme von gut 130 Watt TDP möglich sind, das wollte AMD-Boardpartner PowerColor Ende Mai beweisen, als man seine Radeon HD 7850 SCS3 vorstellte. Gut vier Wochen später trudelte jetzt ein Sample in unserer Redaktion ein. Zeit für einen ausführlichen Testbericht.
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Bevor wir die PowerColor Radeon HD 7850 SCS3 aber im Detail vorstellen und durch unseren breit angelegten Benchmark-Parcours jagen, werfen wir noch einen näheren Blick auf die Architektur des verwendeten Grafikchips. So basiert auch PowerColors jüngste Mittelklasse-Lösung auf der "Pitcairn Pro"-GPU, die im 28 nm-Verfahren vom Band läuft und mit 2,8 Milliarden Transistoren und einer maximalen Leistungsaufnahme von 130 Watt doch einige Anforderungen an das Kühlsystem stellt.
Architektonische Eckdaten
Leistungsmäßig ist die "Pitcairn"-GPU zwischen dem aktuellen "Tahiti"-Flaggschiff und dem "Cape Verde"-Chip einzusortieren. Im Vergleich zum noch immer amtierenden Single-GPU-Topmodell bei AMD, der Radeon HD 7970 GHz-Edition, musste natürlich die ein oder andere Einheit dem Rotstift zum Opfer fallen. Stellte "Tahiti" im Vollausbau noch insgesamt 32 Compute-Units zur Verfügung, stehen der "Pro"-Version von "Pitcairn" immerhin noch 16 CUs zur Seite. Wie gewohnt unterteilt sich ein solcher Shadercluster in jeweils vier SIMDs mit je 16 ALUs. In der Summe stehen der Radeon HD 7850 so insgesamt 1024 Streamprozessoren (16 x 4 x 16) zur Verfügung. Ebenfalls an jede Compute-Unit angeschlossen, ist eine Quad-TMU, woraus insgesamt 64 Textureinheiten resultieren.
Beim Speicherausbau verpasste AMD seiner Radeon HD 7850 vier 64-Bit-Controller. An jedem solchen Speichercontroller sind acht Rasterendstufen angeschlossen. Dem im Falle der PowerColor Radeon HD 7850 SCS3 zur Verfügung stehenden 1024 MB großen GDDR5-Videospeicher stehen somit 32 ROPs und ein 256 Bit breites Speicherinterface zur Seite. Die Taktraten fuhr AMD auf ein gewohnt hohes Level. Den Grafikprozessor lassen die US-Amerikaner mit 860 MHz arbeiten, wohingegen die Speicherchips mit 1200 MHz ihre Dienste verrichten. Einen Boost-Takt, wie bei manch größerem Modell oder bei Karten der Konkurrenz, gibt es nicht.
Auch wenn die PowerColor Radeon HD 7850 SCS3 mit einem passiven Dual-Slot-Kühler ausgestattet ist, griff der Boardpartner nicht weiter zum Rotstift, um für eine ausreichende Kühlung zu sorgen. Die PowerColor-Karte hält sich strikt an die Vorgaben der US-Amerikaner, macht aber mit einem aufwendig gestalteten Passiv-Kühler auf sich aufmerksam.
PowerColor Radeon HD 7850 SCS3 | |
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Straßenpreis | ca. 165 Euro |
Homepage | www.powercolor.com |
Technische Daten | |
GPU | Pitcairn Pro |
Fertigung | 28 nm |
Transistoren | 2,8 Milliarden |
GPU-Takt (Base Clock) | 860 MHz |
GPU-Takt (Boost Clock) | 860 MHz |
Speichertakt | 1200 MHz |
Speichertyp | GDDR5 |
Speichergröße | 1024 MB |
Speicherinterface | 256 Bit |
Speicherbandbreite | 153,6 GB/Sek. |
DirectX-Version | 11.0 |
Shadereinheiten | 1024 (1D) |
Textur Units | 64 |
ROPs | 32 |
Pixelfüllrate | 27,5 GPixel/Sek. |
SLI/CrossFire | CrossFire |
Auf den nächsten vier Seiten stellen wir die PowerColor Radeon HD 7850 SCS3 ausführlich vor und jagen sie dann durch unseren ausgewählten Benchmark-Parcours.