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Wir kennen von EVGA die GeForce GTX 780 Superclocked mit ACX-Kühler und die GeForce GTX 780 Classified, die ebenfalls eine etwas abgewandelte Version des ACX-Kühlers verwendet, der den Bedürfnissen einer solchen Karte auch gerecht wird. Wir wussten also in etwa, was uns mit der EVGA GeForce GTX 780 Ti Superclocked ACX erwarten wird und dennoch waren wir gespannt darauf, wie sich das aktuelle Modell gegen die Konkurrenz aus eigenem Hause bestehend aus der GeForce GTX 780 Classified sowie der Inno3D iChill GeForce GTX 780 Ti HerculeZ X3 Ultra stellt.
Bereits der Vergleich auf dem Papier fällt ganz leicht zu Gunsten der Karte von Inno3D aus, weil EVGA auf eine Übertaktung des Grafikspeichers verzichtet. Diese 50 MHz (1.750 vs. 1.800 MHz) sind im Vergleich der technischen Daten der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Konkurrenten. In den Benchmarks sollte sich dies dann auch in den Messungen so darstellen, wenngleich der Unterschied zwischen den beiden Karten denkbar gering ist. Es dürfte also auf die Messwerte bei der Temperatur und der Lautstärke hinauslaufen, um die beiden Konkurrenten voneinander unterscheiden zu können.
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In der Praxis gilt: Die EVGA GeForce GTX 780 Ti Superclocked ACX kann den versprechenden Boost-Takt von 1.072 MHz immer halten. Es geht sogar noch ein paar Megahertz nach oben, denn in den meisten Anwendungen bewegen wir uns zwischen 1.110 und 1.150 MHz. Die Referenzversion der GeForce GTX 780 Ti schaffte es im Maximum nur auf 1.072 MHz. Ebenso ordentlich stellt sich auch das Performance-Plus gegenüber der Referenzversion dar. Allerdings ist auch ein gehöriger Aufpreis für diese Mehrleistung nötig. Kostet eine Standard-Version der GeForce GTX 780 Ti derzeit etwa 580 Euro, werden für die EVGA GeForce GTX 780 Ti Superclocked ACX 690 Euro fällig. Hier wird dann auch deutlich, warum der Mehrverbrauch von 40 Watt kaum eine Rolle spielt, denn die 110 Euro Aufpreis auf den Kaufpreis sind viel entscheidender.
Sehr gut gefallen hat uns der Kühler der EVGA GeForce GTX 780 Ti Superclocked ACX. Er hält die GPU auf niedrigen Temperaturen und das, ohne die beiden Lüfter zu laut werden zu lassen. Ohne große Eingriffe lässt er sogar ein weiteres Overclocking zu - ohne dass gleich die Lüfterdrehzahl weiter nach oben gedreht werden muss. Auch wenn EVGA im Vergleich zur Karte von Inno3D etwas bei der Performance hinten ansteht, bei der Kühlung muss man sich nicht verstecken.
NVIDIA hat mit der GeForce GTX 780 Ti aber auch einige Trümpfe in der Hand, die bei Bedarf auf Seiten AMDs nicht gedeckt werden können. Dazu gehört z.B. GameStream, das ein Streaming des Spiels über die Shield an den heimischen Fernseher möglich macht, auch wenn sich dieser nicht in direkter Nähe zum Gaming-PC befindet. Natürlich ist es auch möglich die Spiele direkt auf der Shield zu spielen und anzuzeigen. Zukünftig aber den größten Ausschlag könnte G-SYNC für sich verbuchen. Erste eigene Erfahrungen mit der direkten Synchronisation zwischen GPU und Display zeigten mehre als gute Resultate. Jetzt fehlen nur noch die Monitore im Handel. Auf der anderen Seite könnte sich Mantle zu einem echten Vorteil für AMD entwickeln - wenn die Spielestudios ihre versprochene Unterstützung beibehalten und das gebotene Potenzial auch ausschöpfen.
Alternativen? Derzeit bietet sich nur die Inno3D iChill GeForce GTX 780 Ti HerculeZ X3 Ultra als Alternative an, da wir nur diese bereits im Test hatten. Interessant dürften auch die ersten Custom-Modelle der AMD Radeon R9 290X werden. Denkbar ist auch ein eigenhändiger Umbau dieser Karte auf einen Kühler eines Drittherstellers. Das gesparte Geld bei der Anschaffung lässt sich sicherlich an anderer Stelle ebenso gut verwenden und das geringe Leistungs-Defizit dürften die meisten Nutzer verkraften können.
Persönliche Meinung
EVGA liefert einmal mehr ein rundes Produkt ab. Mit der gebotenen werksseitigen Übertaktung bewegt man sich auf Niveau der Konkurrenz. Die fehlenden 50 MHz Speichertakt kann ich verschmerzen bzw. einfach per Software selbst nachregeln. Gar nicht eingreifen würde ich bei der Lüftersteuerung, denn hier hat EVGA einen guten Kompromiss aus niedrigen Temperaturen und einer dennoch geringen Lautstärke gefunden. Dennoch bin ich eher darauf gespannt was EVGA bei der GeForce GTX 780 Ti Classified bieten wird. Das ab Werk eingestellte Overclocking ist dabei weniger interessant. Wichtig ist, welche Änderungen EVGA am PCB vorgenommen hat und welche Möglichkeiten an dieser Front dann geboten werden. (Andreas Schilling)
Positive Aspekte der EVGA GeForce GTX 780 Ti Superclocked ACX:
- sehr kühl und leise
- ausreichende Performance für UltraHD- und 4K-Auflösungen
- Performance ausreichend für die verschiedenen AF- und AA-Modi
- GPU-Boost 2.0 mit zahlreichen Optionen
Negative Aspekte der EVGA GeForce GTX 780 Ti Superclocked ACX:
- hoher Preis
- relativ hohe Leistungsaufnahme
- eingeschränktes OC-Potenzial durch Referenz-PCB