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Neben den klassischen Benchmarks, die wir hoffentlich bald durch einen aktuelleren Parcours ersetzen werden, haben wir auch noch einige Messungen mit einigen aktuelleren Spielen gemacht. Der Fokus lag dabei auf einer qualitativ möglichst hochwerten Darstellung in 3.840 x 2.160 Pixel.
Bei 2xMSAA und hohen Qualitätseinstellungen war beispielsweise ein Spielen in Assassins Creed: Unity problemlos möglich. Die durchschnittlichen FPS lagen zwischen 30 und 35 Bildern pro Sekunde und damit im spielbaren Bereich. Zudem konnten wir keinerlei Frameeinbrüche feststellen, die den Spielspaß mindern. Allerdings bewegen wir uns hier auch in einem FPS-Bereich, den nicht jeder als flüssig bezeichnen würde. Ein paar Änderungen bei den Qualitätseinstellungen bringen die FPS aber noch etwas nach oben und verbessern die Situation.
Schon deutlich besser präsentieren sich die FPS in Call of Duty: Advanced Warfare 2 bei 3.840 x 2.160 Pixel sowie 2xMSAA und Ultra-Settings. Wir einen Shooter typisch sind 50 bis 60 FPS das Minimum, um einen gewissen Spielspaß zu garantieren. Allerdings zeigt die Aufzeichnung der Frametimes auch, dass es große Schwankungen gibt, die unter anderem zu Problemen wie einem Tearing führen können. An dieser Stelle ist NVIDIA gemeinsam mit den Spieleentwicklern gefragt, den Treiber entsprechend anzupassen.
Wieder einen mehr oder weniger typischen Verlauf der Frametimes zeigt Dying Light. Mit etwa 40 Bildern pro Sekunde sind 3.840 x 2.160 Pixel bei 2xMSAA und Ultra-Settings also problemlos spielbar, was mit früheren Single-GPU-Karten schon zu einem Problem werden konnte, aber sicherlich nicht ausgeschlossen werden kann. Die Vorteile der GeForce GTX Titan X liegen vermutlich im Speicher, doch dazu später mehr.
Letzter Testkandidat bei den Spielen ist Mittelerde: Shadow of Mordor, das wohl als Hardwarefresser bezeichnet werden kann. Unter anderem setzen die Entwickler 6 GB Grafikspeicher für die höchsten Grafikeinstellungen voraus. Bei 2xMSAA und eben Ultra-Settings produziert die GeForce GTX Titan X spielbare Frameraten, die sich zwischen 40 und 50 Bildern pro Sekunde bewegen. Allerdings sind die Frameraten auch hier recht ungleichmäßig, was zusätzliches Optimierungspotenzial offenlegt.
[h3]12 GB Speicherausbau[/h3]
Neben der Erhöhung der Performance durch ein Aufblähen der Architektur soll die GeForce GTX Titan X ihre Vorteile aber auch durch den 12 GB großen Grafikspeicher beziehen. Doch welche Anwendungen benötigen über 12 GB Grafikspeicher und reichen nicht 4 oder 6 GB aktuell aus. Um die Frage gleich zu Beginn zu beantworten: Ja, sie reichen aus, aber gibt man den Spielen ausreichend Freiraum und keinerlei Daten müssen ausgelagert werden, dann nutzen sie diesen Speicher auch.
Mittelerde: Shadow of Mordor beispielsweise belegt gleich einmal 5.609 MB Grafikspeicher in den höchsten Grafikeinstellungen, die nur auf Grafikkarten mit 6 GB und mehr angeboten werden. Hier sind auch spielbare FPS möglich, was das Zusammenspiel aus Grafikeinstellungen, Speicherbelegung und FPS auch sinnvoll werden lässt, was nicht in jedem Spiel gegeben ist.
Auch Assassins Creed: Unity zeigt sich speicherhungrig, wenn die Handbremse einmal gelöst wird und bis zu 7.649 MB belegt werden. Allerdings bewegen wir uns mit den entsprechenden Grafikeinstellungen in einem grenzwertigen Bereich, was die FPS betrifft. Es sind aber nicht nur spezielle Mods die einen 6 GB großen Speicher auslasten würden, wie obiges Beispiel zeigt.
Letztes Beispiel ist Call of Duty: Advanced Warfare 2, welches mit 8.382 MB sogar eine Radeon R9 290X mit doppelten Speicherausbau an ihre Grenzen bringen würde. Die entsprechenden Daten über der 8-GB-Grenze müssten in diesem Fall in den Hauptspeicher oder auf die Festplatte ausgelagert werden, die natürlich deutlich langsamer sind. Für Call of Duty: Advanced Warfare 2 gilt allerdings die Einschränkung, dass wir hier Grafikeinstellungen wählen mussten, die kaum noch flüssige Frameraten zuließen.
Selbst NVIDIA bestätigt, dass 12 GB Grafikspeicher aktuelle noch ein Overkill sind. Kaum ein Spiel verwendet mehr als 6 GB und alle die es tun, arbeiten kaum noch in spielbaren FPS-Bereichen. Gleiches gilt für speziell angepasste Spiele über Grafik-Modifikationen. Die GeForce GTX Titan X soll jedoch nicht nur eine Spieler-Karte sein, sondern wird auch professionellen Anwendungen dienen. Eben diese gehen anders mit dem Speicher um und verwenden teilweise auch deutlich mehr. Dazu wird uns NVIDIA aber vermutlich auf der aktuell laufenden GTC 2015 mehr verraten. Ein Blick in die News sollte sich in den kommenden Tagen also lohnen.
Ein großer Speicherausbau spielt aber nicht nur für die einzelne Grafikkarte eine wichtige Rolle, sondern auch und vor allem in Multi-GPU-Systemen. Eine einzelne GPU mag nicht in der Lage sein 3.840 x 2.160 Pixel mit hohen Qualitätseinstellungen spielbar flüssig zu halten, zwei GPUs aber schon. Diese hohen Einstellungen belegen unter Umständen aber auch deutlich mehr Speicher. Doch leider addiert sich der Speicher von jeweils 4, 6 oder 8 GB nicht einfach, sondern jede GPU hält ihren eigenen Speicher vor, auch wenn dies bedeutet, dass Daten teilweise doppelt oder im 3-Way- und 4-Way-SLI drei oder gar vierfach vorhanden sind. Die 12 GB der GeForce GTX Titan X dürfte damit allerdings kein Problem haben. Mit DirectX 12 wird auch eine gemeinsame Nutzung des Speichers durch mehrere GPU in Aussicht gestellt. Details dazu stehen aber noch aus.
Auch wenn nicht jeder einen UltraHD/4K-Monitor zu Hause hat, so kann der Speicher in hohen Auflösungen auch anderweitig sinnvoll sein. Dynamic Super Resolution ist das von NVIDIA im Treiber eingebaute Downsampling, welches intern je nach Einstellung dafür sorgt, dass die Frames in einer deutlich höheren Auflösung gerendert und dann heruntergerechnet werden. Mehr dazu findet ihr im Artikel zur 2. "Maxwell"-Generation.