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Durch die elf Karten und die vielen Diagramme leidet die Übersicht leider etwas. Daher haben wir eine Tabelle erstellt, welche die Unterschiede etwas deutlicher aufzeigt.
Ethereum | Monero | ZCash | |
Sapphire Nitro Radeon RX 470 8G D5 Mining Edition | 74,2 % | 87,6 % | 80,1 % |
Sapphire Pulse Radeon RX 580 8GD5 | 64,4 % | 49,5 % | 71,2 % |
Sapphire Radeon RX Vega 56 Nitro+ | 92,8 % | 109,9 % | 59,1 % |
ASUS ROG Strix Radeon RX Vega 64 OC Edition | 100,8 % | 95,1 % | 37,0 % |
AMD Radeon RX Vega 56 | 102,0 % | 113,2 % | 63,5 % |
AMD Radeon RX Vega 64 | 44,2 % | 90,4 % | 36,7 % |
MSI Radeon RX 480 Gaming 4G | 69,2 % | 48,8 % | 79,2 % |
NVIDIA GeForce GTX 1080 Ti FE | 38,0 % | 17,8 % | 40,2 % |
NVIDIA GeForce GTX 1080 FE | 28,9 % | 20,4 % | 27,2 % |
NVIDIA GeForce GTX 1070 FE | 64,3 % | 17,0 % | 44,5 % |
NVIDIA GeForce GTX 1060 FE | 65,5 % | 15,0 % | 47,0 % |
Das Potenzial der Karten ist unterschiedlich und hängt natürlich auch etwas von der Währung ab. Teilweise besonders viel Spielraum bieten die AMD-Karten mit Vega-GPU. Aber für die allermeisten Karten lässt sich sagen: Durch die Optimierungen kann die Leistungsaufnahme teils deutlich reduziert werden – bei gleichzeitiger Erhöhung der Rechenleistung.
In der Praxis am einfachsten sind die Karten mit NVIDIA-GPU zu handhaben. Solche mit AMD-GPU bedürfen viel händischer Arbeit, lassen dem Nutzer aber auch viel Spielraum.
Nun haben wir einige der Karten in das zu Beginn erläuterte System verbaut und uns angeschaut, was sich damit so erreichen lässt. Für das Ethereum kamen dazu sieben Grafikkarten mit AMD-GPU zum Einsatz. Für Monero bietet sich eine Mischung aus AMD-Karten mit Vega-GPU und solchen aus dem Hause NVIDIA an. Für ZCash sollte der Anteil an Karten mit NVIDIA-GPU möglichst groß sein.
Als maximale Rechenleistungen erreichten wir folgende Werte, die nicht zwangsläufig einer einfachen Addition der Einzelwerte entsprechen, da ein System mit sieben Karten sich auch durch die Software etwas anders verhält, als mit einer einzelnen Karte:
- Ethereum: 205,1 MH/s bei 1.007 W
- Monero: 9041 H/s bei 810 W
- ZCash: 2526 Sol/s bei 771 W
Damit kennen wir jetzt zahlreiche praxisrelevante Werte, die aber allesamt zahlreicher Einschränkungen unterlegen sind. So lassen sich die Optimierungen nicht 1:1 auf alle anderen Karten übertragen. Die Frage die aber über allem schwebt ist die nach der Rentabilität des Minings und hier kann man nur immer wieder die gleiche Antwort geben:
Ob das Mining rentabel ist oder nicht, hängt von den Kosten für die Kilowattstunde und den Anschaffungskosten sowie natürlich dem aktuellen Kurs der jeweiligen Währung ab. Da die wenigsten unserer Leser über mehr als eine Grafikkarte verfügen, fallen in den allermeisten Fällen auch Anschaffungskosten an. Der Strompreis liegt hierzulande bei 27/28 Euro-Cent für die Kilowattstunde. Damit wirft ein komplett bestücktes und optimiertes System derzeit keinen einzigen Euro ab. Für Ethereum würde der Betreiber ebenso zuzahlen wie für Monero oder ZCash. Bei den aktuellen Kursen lohnt ein Mining hierzulande nicht. Die Anschaffungskosten sind noch nicht einmal mit eingerechnet. Von einem Return on Invest, also einer kostendeckenden Arbeit kann keine Rede sein. Das mag in Ländern mit einem Strompreis von 10 Euro-Cent die Kilowattstunde anders aussehen.
Nur um die Rechnung einmal aufzustellen: Unser System würde in dieser Form etwa 5.000 Euro kosten. Diese Investition wieder reinzuholen, ist bei den aktuellen Kursen ab absehbare Zeit unmöglich.
Neben der einen Mathematik spielen aber auch andere Faktoren eine Rolle. Nur weil einige Ether (Ethereum), XMR (Monero) oder ZEC (ZCash) in der virtuellen Geldbörse liegen, hat man diese noch nicht auf dem Konto. Große Schwankungen bei den Kursen können bis zur Auszahlung zu Verlusten führen. Hinzu kommt, dass das Mining auch steuerpflichtig ist.
Miner sind grundsätzlich einmal gewerblich tätig, da sie ihre Tätigkeit selbständig, nachhaltig und mit Gewinnerzielungsabsicht am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr teilnehmen. Einkünfte aus dem Mining sind daher immer steuerpflichtig. Über die Details dazu wird aber gerne gestritten und da wir keine Steuerberatung vornehmen, sondern uns die Leistung verschiedener Karten anschauen, geben wir hier auch keine weiteren Tips oder Hinweise. Man sollte dies aber immer im Hinterkopf behalten, um später nicht davon überrascht zu werden.
In den kommenden Monaten wird sich zeigen, in welche Richtung sich das Mining auf Grafikkarten entwickeln wird. Die erste oder zweite Hochzeit scheint derzeit vorbei zu sein. Dies muss aber nicht bedeuten, dass sich die Situation nicht doch noch einmal ändert. Es gibt viele Blickrichtungen, aus denen sich das Mining beleuchten ließe. Angriffspunkte sind die Auswirkungen auf die Preise der Grafikkarten und weiteren Komponenten sowie der Stromverbrauch, der aus ökologischer Sicht sicherlich kritisch zu betrachten ist. Gänzlich verschwinden werden die meisten Kryptowährungen aber sicherlich nicht mehr.
Aufbau und Betrieb nicht ganz unkompliziert
Auch wenn es recht einfach klingt, sieben Karten in einem System zu betreiben – ganz so einfach ist es in der Praxis nicht. Die Handhabung der PCI-Express-Riser ist noch recht einfach. Anders sieht es mit der dazugehörigen Stromversorgung aus. Bis zu fünf SATA-Stromanschlüsse kann das Netzteil über eine Erweiterung versorgen. Doch dies sollte man tunlichst vermeiden, denn diese sind dafür vorgesehen, ein SATA-Laufwerk zu versorgen und keine Grafikkarten über den PCI-Express-Steckplatz. Man sollte die Last also entsprechend verteilen. Bei sechs Grafikkarten an den Riser-Erweiterungen bieten sich zwei Stränge mit jeweils drei Karten an.
Nach der Installation der Treiber wurden auch nicht immer alle Karten vom System erkannt. Bis dann alle Karten vom jeweiligen Mining-Tool angesprochen wurden, bedurfte es einer weiteren zeitintensiven Konfiguration. Wie dies bei Mainboards funktionieren soll, die gleich mehrere dutzend Grafikkarten ansprechend können, möchten wir uns besser gar nicht erst vorstellen.
Die Vorteile des Betriebs der Hardware mit optimierten Einstellungen liegen klar auf der Hand. Die spezieller Mining-Karten sind erst auf den ersten Blick zu erkennen. So bietet die Sapphire Nitro Radeon RX 470 8G D5 Mining Edition ein Quad-BIOS. Darauf sind bereits bestimmte Optimierungen abgelegt zwischen denen sich wechseln lässt. Eine Anschaffung lohnt hierzulande aber ohnehin nicht.
Das Mining ist und bleibt ein strittiges Thema. AMD und NVIDIA profitieren derzeit stark, doch damit könnten ebenso schnell wieder Schluss sein. Derzeit sinken die Preise für Grafikkarten wieder.