Schaut man sich die Ergebnisse an, so führen diese zu keinem eindeutigen Ergebnis. In den synthetischen Benchmarks wechselt die Führungsposition häufig zwischen dem alten und neuen Treiber. Bei den Spielen ist der neue Treiber für Anno 1800 und Battlefield V schneller. In Death Stranding, DOOM Eternal, F1 2020, Flight Simulator und Shadow of the Tomb Raider ist er bis zu 3 % langsamer, was aber nicht für alle Auflösungen gleichermaßen der Fall ist. Für Control zeigt sich ein gemischtes Bild – auch hier je nach Auflösung.
Für die Leistung kann man also festhalten, dass es keinerlei signifikanten Änderungen gibt. Wir sprechen hier von Änderungen im sehr niedrigen einstelligen Prozentbereich – wenn überhaupt. Aber an dieser Stelle muss man auch sagen, dass jede Reduzierung der Leistung in die falsche Richtung geht. NVIDIA und die Partner haben ein Stück Hardware ausgeliefert, welches nun im Nachhinein, wenn auch nur minimal, eingebremst werden musste. Diesen Schuh müssen sich alle Beteiligten anziehen, egal wie klein die Änderungen schlussendlich sind.
Werbung
Keinerlei Unterschiede sehen wir für die Temperaturen und Lautstärke. Durch die Änderungen an der Spannungskurve ergibt sich aber potentiell eine andere Leistungsaufnahme. Aber auch hier messen wir einen Unterschied von gerade einmal 1,2 W.
Wir haben auch einige Frametimes mit neuem und altem Treiber erfasst, daraus lassen sich allerdings auch keine weiteren Erkenntnisse gewinnen, da die Änderungen derart kleinteilig sind, dass wir diese nicht deutlich erkennbar festhalten können. Die Änderungen am Takt haben wir bereits genannt, wenngleich es auch hier sehr geringe Unterschiede sind, die im Verlaufe der Boost-Takt-Änderungen quasi kaum zu erkennen sind.
Mit der ASUS TUF Gaming GeForce RTX 3080 OC haben wir die erste Custom-Karte komplett mit dem neuen Treiber getestet und auch alle zukünftigen Treiber und Tests werden auf den Boost-Optimierungen von NVIDIA basieren.
Am Ende bleibt nur zu sagen, dass die Änderungen im Boost-Verhalten durch den GeForce 456.55 hätten schon zum Start zur Verfügung stehen sollen. Dann hätte sich NVIDIA all die Diskussionen um nachträgliche Änderungen der Produkte erspart. Dies gilt letztendlich natürlich vor allem für die Hersteller der Custom-Designs, die sich für eine Entscheidungen rechtfertigen müssen, die voll und ganz auf der Linie von NVIDIAs Vorgaben lagen. So mancher Hersteller hat nun mit dem Ruf zu kämpfen hier sparen zu wollen (obwohl die POSCAPs nicht günstiger als MLCCs sind).
Dem ist nicht so, denn mit der Gigabyte GeForce RTX 3080 Eagle OC 10G und Gigabyte GeForce RTX 3090 Gaming OC 24G hatten wir gleich zwei Karten im Test, die keinerlei Auffälligkeiten gezeigt haben – und das schon vor dem neuen Treiber. Mit diesem sollten die Probleme nun auch für alle anderen behoben sein und wir können hoffentlich einen Schlussstrich unter dem Thema machen.