TEST

Weniger ist manchmal mehr

GeForce RTX 3080 im Undervolting-Test - Fazit mit Leistungsaufnahme, Temperatur und Lautstärke

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Wie lassen sich die Ergebnisse nun beurteilen? Denn was wir nicht erreicht haben und was der heilige Gral des Undervoltings wäre, ist eine identische oder gar höhere Leistung bei geringerer Leistungsaufnahme. Das Undervolting der Radeon RX Vega 56 und Vega 64 ist ein gutes Beispiel für ein solch ideales Ergebnis. Aber auch für die Radeon VII und die Radeon RX 5700 (XT) haben wir entsprechende Tests durchgeführt - die Turing-Karten konnten ebenfalls effizienter betrieben werden.

Die Ergebnisse für die GeForce RTX 3080 sehen etwas anders, aber auch vielversprechend aus.

Leistungsaufnahme

Last (nur GPU)

in W
Weniger ist besser

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GPU-Temperatur

Last

in
Weniger ist besser

Lautstärke

Last

in dB(A)
Weniger ist besser

Was wir nun mit der GeForce RTX 3080 also erreicht haben, ist eine um 15 und 25 % geringere Leistungsaufnahme für 0,85 und 0,8 V (54,5 bzw. 84,1 W geringere Leistungsaufnahme) bei einer um maximal 10 % geringeren Leistung. Wir betreiben die GPU also hinsichtlich der Energieeffizienz in einem wesentlich besseren Fenster.

An dieser Stelle entscheidend ist nicht, dass die Leistung im einstelligen Prozentbereich sinkt, sondern das wir zugleich die Leistungsaufnahme deutlich haben reduzieren können. Bei 55 bis 85 W reden wir von einem Verbrauch, der sonst auf einen Mittelklasse-Prozessor entfällt und eben diesen können wir (theoretisch) bei der Grafikkarte einsparen.

Zugleich bedeutet eine geringere Leistungsaufnahme natürlich auch, dass weniger Abwärme erzeugt wird und der Kühler damit eine einfachere Aufgabe hat. Die GPU-Temperaturen sinken von 76 auf 69 bzw. 67 °C und damit können auch die beiden Lüfter wesentlich entspannter arbeiten, was sich positiv auf die Lautstärke auswirkt. Von 40,3 dB(A) geht es runter auf 39,6 bzw. 38,2 dB(A), was anhand der Zahlen wenig klingt, sich neben dem Testsystem sitzend aber deutlich auswirkt.

Ein Undervolting in dieser Form macht aber auch natürlich nur dann Sinn, wenn man nicht auf die letzten Prozentpunkte an Leistung angewiesen ist. Wer beispielsweise bestimmte FPS immer halten will (60, 144 FPS zwecks Bindung an eine entsprechende Bildwiederholfrequenz des Monitors) und wegen des Undervoltings knapp darunter landet, hat wenig gewonnen. Womöglich haben wir auch keine besonders gute GPU erwischt, denn auch beim Overclocking war mit unserer Karte nicht viel möglich, während Nutzer anderer Karten von Taktraten von 2.150 MHz sprechen, die wir nie erreicht haben. Solche Karten sind dann auch eine gute Basis für ein Undervolting, welches dann wesentlich besser funktionieren dürfte, als bei unserer Karte.

Aber unsere Tests zeigen sehr schön, dass NVIDIA mit der GeForce RTX 3080 ein gewisses Leistungsziel hat. Um dieses zu erreichen hat man die Ampere-GPU fast an ihr Limit gebracht. Den Spielraum, den man dabei nach unten hin gelassen hat, können wir im Rahmen des Undervoltings nutzen.