TEST

Raijintek EreBoss im Test - Detailbetrachtung Raijintek EreBoss, Teil 2

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Sowohl die Verarbeitung des Kühlkörpers selbst als auch die des Zubehörs können noch als wertig bezeichnet werden, glänzten aber nicht durch besondere Materialqualität. Dies ist allerdings so nicht weiter verwerflich, solange die Montage dadurch nicht erschwert oder die Kühlleistung beeinträchtigt wird – denn irgendwo müssen sich die Einsparungen und das potentiell gute Preisleistungsverhältnis ja auch bemerkbar machen.

Es handelt sich beim Raijintek EreBoss um Single-Tower-Kühler mit sehr großer Oberfläche und mit einem recht hohen Gewicht. Mit einer Größe von 12,6 cm (L) x 15,0 cm (B) x 16,8 cm (H) und einem Gewicht von 808 Gramm (ohne Lüfter) dürfte die Masse für einen Großteil der Kühlleistung verantwortlich sein. Fraglich ist aber indes, ob der beiliegende Slim-Lüfter die Radiatorfläche ausreichend kühlen und die Hitze somit vom Kühlkörper weg befördern kann oder ob die Belüftung des Kühlkörpers zum Flaschenhals wird und sich die Hitze in den Kühlfinnen staut.

Raijintek EreBoss in Seitenlage

Die Bodenplatte des Kühlers, also die Kontaktfläche zur CPU, besteht aus vernickeltem Kupfer. Oft werden die Kupferflächen hochglanzvernickelt, um diese vor Korrosion zu schützen. So geschah dies auch beim EreBoss.

Die sechs Sechs-Millimeter-Heatpipes, die die gesamte Radiatorfläche des Kühlers durchlaufen, wurden dagegen nicht vernickelt. Der Radiator selbst besteht aus 34 aus Aluminium gefertigten Lamellen, die einen großzügigen Abstand von 2,6 mm besitzen.  

Boden und Heatpipes des Raijintek EreBoss

Die Kühlfinnen des Kühlkörpers wurden sauber entgratet und es wurden im Test keinerlei übermäßig scharfe Kanten oder Ecken gefunden, an denen sich der Nutzer eventuell verletzen könnte. Allerdings hätten manche Kanten und Ecken für unseren Geschmack noch einen kleinen Ticken sauberer und stumpfer verarbeitet werden können. Leider gilt es zu bemerken, dass sich sowohl die oberste Kühlfinne als auch die unterste schon leicht vom Rest des Kühlkörpers ablösen. Dies stellt einen kleinen, aber nicht tragischen Verarbeitungsmangel dar (immerhin lassen sie sich wieder sauber in Position biegen), der laut Raijintek so bei den Retail-Samples nicht mehr vorkommen soll.

Auch die Heatpipes sind nicht in voller Gänze sauber in den Boden des Kühlers eingearbeitet, wobei dies lediglich ein optischer Mangel ist.

Seitenansicht des Kühlkörpers

Die Montage des Kühlers geht bis auf einen kleinen Kniff, der mit dem in der Retail Box des EreBoss beiliegenden Schraubendreher allerdings leicht zu lösen sein dürfte, recht schnell von der Hand und gelingt selbst Ungeübten sicherlich innerhalb weniger Minuten. Zunächst werden, wie bei der Montage auf Sockel 2011 üblich, die mitgelieferten Bolzen in die Gewinde des Sockels geschraubt. Auf diesen wird dann der beiliegende Intel-Montagerahmen gelegt und mit vier Daumenschrauben bequem befestigt.

Nahaufname der Radiatorlamellen

Als nächsten Montageschritt platzierten wir den Kühler mit Querschiene auf der CPU und brachten diese in Position, bis die Querschiene auf den zwei Löchern des Montagerahmen „andockten“ und von oben festgeschraubt werden konnten. Der Montagesteg ist leider, im Gegensatz zu anderen Kühlern, die wir zuletzt im Test hatten, nicht fest auf dem Kühlkörper befestigt und kann so leicht verrutschen – was die Montage doch ein klein wenig erschwert. Zusätzlich sind auch die beiden Schrauben nicht fest am Montagesteg befestigt, was den ganzen Prozess darüber hinaus noch zusätzlich erschwert. Als wäre das nicht schon genug, muss die linke Schraube des Montagestegs durch den Kühlkörper hindurch festgeschraubt werden – ein langer und dünner Schraubendreher, wie er dem Zubehör des EreBoss beiliegt, ist hier also Pflicht.

Ein komplett festschraubbarer Montagesteg mit befestigten Schrauben in der richtigen Position wäre hier die bessere und komfortablere Lösung gewesen – hätte sicherlich aber auch einen Aufpreis gekostet, der es dem EreBoss schwerer gemacht hätte sich im hart umkämpften Preisleistungssegment gut zu positionieren. Ein Wechsel der CPU ist trotz dieses kleineren Kritikpunktes spielend in wenigen Minuten möglich. 

Nachdem der Kühlkörper nun also fest auf dem Mainboard sitzt, müssen in einem letzten Schritt noch die Lüfter befestigt werden. Dies gelingt bequem durch die beiliegenden Gummi-Entkoppler, die an den Lüftern befestigt werden und dann in den am Kühler angebrachten Öffnungen ohne größere Probleme befestigt bzw. eingehängt werden können.  

Abschließend lässt sich sagen, dass der Raijintek EreBoss einen noch akzeptablen Ersteindruck hinterlässt. Sowohl bei Verarbeitung, beim Zubehör als auch bei der Montage müssen leichte Zugeständnisse gemacht werden, was allerdings aufgrund des Preises auch nicht weiter verwunderlich sein dürfte.

Weitere Impressionen des Raijintek EreBoss finden sich wie gewohnt in unserer Fotostrecke.

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