Im Lieferumfang des Testsamples fehlte noch die Anleitung, der Verkaufsversion wird sie aber beiliegen. Daneben liefert Alphacool das Montagezubehör für die unterschiedlichen CPU-Sockel, einen Y-Lüfteradapter und zwei Packungen Wärmeleitpaste (Gelid GC-Extreme). Dass Alphacool keine WLP-Spritze mitliefert, wird damit begründet, dass die Wärmeleitpaste darin nach längerer Zeit eintrocknet und dann nicht mehr sinnvoll nutzbar ist.
Wären da nicht die Schraubanschlüsse und die Schnellkupplung, könnte man die Alphacool Eisbaer 240 fast für eine ganz normale, geschlossene AiO-Kühlung halten. Auch diese erweiterbare AiO-Kühlung kombiniert eine Kühler-Pumpen-Einheit mit einem Radiator und fällt dementsprechend kompakter aus als eine typische Eigenbau-Wasserkühlung. Weil Alphacool die Eisbaer-Kühlungen bereits vorab befüllt, muss sich der Nutzer noch nicht einmal darum kümmern.
Im Vergleich zu aktuellen Asetek-AiOs wirkt die Kühler-Pumpen-Einheit etwas klobig. Praktisch sollte daraus aber kein ernsthafter Nachteil entstehen, denn auch die Eisbaer-Kühlung ragt nur leicht über den CPU-Sockel hinaus, sodass keine Kompatibilitätsprobleme mit Arbeitsspeicher, Spannungswandlerkühlern oder anderen Bauteilen/Komponenten zu befürchten sind. Als Pumpe dient eine Variante der Alphacool DC-LT, einer besonders kompakten und relativ günstigen Pumpe. Alphacool gibt für diese DC-LT Ultra low noise Ceramic innerhalb der Eisbaer-AiO einen Durchfluss von 70 Liter pro Stunde und eine maximale Förderhöhe von 0,85 m bei einer Leistungsaufnahme von 4 Watt an. Zur Stromversorgung der Pumpe dient ein 3-Pin-Anschluss. An unserem ASUS-Testmainboard ließ sich die mit 2.600 U/min arbeitende Pumpe nicht regeln. Laut Alphacool ist aber generell eine Spannungsreduzierung auf bis zu 7 Volt möglich. Mit einem 7-Volt-Adapter erreichten wir eine minimal niedrigere Lautstärke (33,4 statt 33,8 dB(A), offenes Gehäuse, einzige andere Lärmquelle war der Netzteillüfter). Auch die Kühlleistung nahm nur minimal ab (1 Kelvin bei 1.000 U/min Lüfterdrehzahl). Letztlich lohnt die Reduzierung der Pumpenspannung aber kaum, weil die Pumpe auch auf 12 Volt sehr dezent arbeitet und meist von den Eiswind-Lüftern übertönt wird.
Anders als bei geschlossenen AiO-Kühlungen gibt es im Deckel eine Nachfüllöffnung und die Schläuche sitzen mit Schraubanschlüssen an Kühler-Pumpen-Einheit und Radiator. Die Anschlüsse entsprechen dem üblichen G 1/4-Zoll-Standard.
Auf dem Prozessor sitzt die Eisbaer 240 mit einer glattpolierten und spiegelnden Kupferbodenplatte auf.
Ambitionierte Bastler werden ohnehin meist zu einer Eigenbau-Wasserkühlung greifen und sie maßgeschneidert auf ihre Anforderungen zusammenstellen. Um mit einer erweiterbaren AiO-Kühlung auch Nutzer anzusprechen, die nach einer einfachen und möglichst sicheren Lösung suchen, sollte ein solches Produkt auch einfacher zu erweitern sein als eine DIY-Lösung. Wenn der Nutzer erst an Schlauchanschlüssen und Schläuchen herumbasteln muss, könnte er schließlich gleich zur einer Eigenbau-Lösung greifen. Alphacool setzt deshalb Schnellkupplungen ein, die sich einfach aufdrehen lassen und auch zu den Alphacool HF-Schnellverschlüssen kompatibel sind. Auch die GPU-AiO GPX-Pro wird kompatibel sein, sodass die beiden AiOs direkt miteinander verbunden werden können. Generell ist das Limit für die Erweiterbarkeit die maximale Förderhöhe von 0,85 m. Laut Alphacool ist beispielsweise der Betrieb mit einem zusätzlichen Grafikkartenkühler und zwei 240-mm-Radiatoren in einem normalen Midi-Tower problemlos möglich.
Die beiden schwarz-glänzenden Schläuche werden von Alphacool mit Knickschutzfedern ausgestattet. Dadurch soll ein Abknicken verhindert werden. Auch mit den Knickschutzfedern bleiben die Schläuche noch ausreichend flexibel.