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Die Eiswolf 2 von Alphacool macht einen großen Schritt und hebt sich in gleich vielerlei Hinsicht vom AiO-Massenmarkt ab. Dabei spielt vor allem die Wahl der Komponenten eine entscheidende Rolle. Alphacool greift hier quasi in das gleiche Regal wie bei einer Custom-Wasserkühler, kombiniert dies aber mit einer guten Integration der Pumpe in ein kompaktes Gehäuse, welches sich direkt auf der Grafikkarte befindet. Der eigentliche Wasserkühler und der Radiator können so auch auf einer Custom-Wasserkühlung eingesetzt werden. Vollkupfer, Messinganschlüsse und eine hochwertige Verarbeitung sind die positiven Aspekte aus dieser Hinsicht.
Hinsichtlich der Kühlleistung ist die Eiswolf 2 AiO ohne Makel. Die Temperaturen sinken signifikant. Vor allem bei der GPU macht sich dies deutlich bemerkbar. Aber auch die Speicherchips und die VRMs erreichen deutlich niedrigere Temperaturen. Wohlgemerkt reden wir hier von einer Abwärme im Bereich von 260 bis 320 W. Die geringeren Temperaturen sorgen dann auch dafür, dass die Taktraten und damit die Leistung nach oben gehen. Zwar bewegen wir uns hier noch im einstelligen Prozentbereich, aber jedem sollte klar sein, dass damit auch das Overclocking-Potenzial ansteigt.
Bei einer Abwärme von 300 W sei gleich angemerkt, dass sich zwei 120-mm-Lüfter bei 1.000 Umdrehungen pro Minute etwas schwer tun. 1.250 RPM sollten es mindestens sein. Je höher das Luftvolumen, welches durch den Radiator geführt wird, desto höher auch die Kühlleistung. Die Leistung der Pumpe würden wir nicht anfassen, da sie bei 2.600 RPM bereits sehr leise ist und die Geräuschkulisse maßgeblich durch die Lüfter beeinflusst wird.
Die Montageanleitung ist aufgeräumt und in der aktuellen Form eindeutig. Große Hürden sollte es hier also nicht geben. Wer mit etwas Verstand an die Sache herangeht, der wird auch keinerlei Fehler machen. Es müssen nach einer Reinigung der Karte auch nur die Wärmeleitpads korrekt verteilt und die Schutzfolien entfernt werden. Danach kann der Kühler mit wenigen Schrauben angebracht werden.
Die Leistungswerte sprechen also eindeutig für eine Eiswolf 2 – nicht nur im Vergleich zur Luftkühlung, sondern auch im Vergleich zu anderen AiO-Lösungen. Ein weiterer Punkt ist die Modularität der Lösung von Alphacool. Der Wasserkreislauf kann ganz einfach über die Schnellverschlüsse geöffnet werden. So kann entweder auf einen größeren Radiator umgestellt werden und/oder es wird noch ein CPU-Kühler hinzugefügt. Am Ende hat man dann eine fast vollwertige Custom-Wasserkühlung mit einige wenigen Abstrichen (wie dem fehlenden externen Ausgleichsbehälter oder einer externen Pumpe, was im Garantiefall nicht ganz unwichtig werden kann).
Wenn man eine Schwachstelle der Eiswolf 2 AiO erkennen möchte, dann sind dies die mitgelieferten Lüfter. Sie sind ab 1.500 RPM einfach zu laut. Der Wechsel auf zwei Noctua NF-A12x25 oder andere 120-mm-Lüfter ist zu empfehlen.
Preislich peilt Alphacool knapp unter 200 Euro (UVP: 195,95 Euro) für die Eiswolf 2 AiO an. Für das Gesamtpaket ist dies ein gutes Niveau, wenn man nicht ohnehin mit einer Custom-Lösung All-In gehen möchte. Neben der hier getesteten Variante mit 240-mm-Radiator wird es auch noch eine solche mit 280er und 360er-Radiator geben. Diese eignen sich dann natürlich erst recht für eine eventuelle Erweiterung mit einem CPU-Wasserkühler, sind aber auch etwas teurer. Die vorbefüllten Radiatoren können aber auch einzeln erstanden werden.
Positive Aspekte der Eiswolf 2 AiO:
- gute Kühlleistung
- einfache Montage
- Erweiterbarkeit
Negative Aspekte der Eiswolf 2 AiO:
- schwache Leistung der Lüfter im Lieferumfang