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Kommen wir zu den Onboard-Komponenten, von denen ASRock gleich eine ganze Reihe auf die Platine lötet. Beispielsweise findet man zwei Marvell-PCIe-Controller, die vier SATA-6G-Ports zur Verfügung stellt. Der 88SE9120 besitzt hierbei, wie dieses Dokument von Marvell zeigt, ein PCIe-2.0-x1-Interface - der Controller ist also erstmals in der Lage, auch tatsächlich die Bandbreite von vier SATA-6G-Laufwerken auch zu liefern. Bislang hingen die Marvell- und SATA-6G-Chips anderer Hersteller an einer ausgebremsten PCIe-1.0-Lane, die gerade mal 250 MB/s zur Verfügung stellen konnte. Viele SSDs schaffen diese Bandbreite aber bereits mit Links - somit macht eine Implementierung hier eigentlich keinen Sinn.
Nun hängt einer der Controller aber nicht direkt an Intels P67-Chip, sondern ASRock verbaut mal wieder eine PCIe-Bridge, um alle Chips anbinden zu können. Allerdings verbaut man einen PLX8608-Chip, der als 8-Port-PCIe-2.0-Switch die Bandbreite liefern kann. Laut Datenblatt könnte der Chip somit nicht ausgebremst werden - wir werden dies später in den Benchmarks überprüfen. Weiter unten auf dieser Seite geben wir auch einen Einblick in die anderen Komponenten, die an dem Switch hängen.
Wer aber genau ins Dokument schaut, sieht, dass der Marvell 88SE9120 zwei Ports mitbringt, die nicht im RAID konfiguriert werden können. Wer RAID einsetzen möchte, muss also auf Intels P67-Ports zurückgreifen. Die vier SATA-Ports der beiden Marvell-Chips können höchstens über Software in ein RAID gebracht werden.
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Ein weiterer Chip befindet sich in direkter Nähe der PLX-Bridge und der beiden Marvell-Controller: Ein VIA VT6330 ist als Firewire- und ATA/133-Controller auf dem Mainboard zu finden. Der Controller von VIA (siehe Spezifikationen) ist ein 2-Port-Firewire-Controller (400 Mbps 1394a-Standard) und kann zwei ATA/133-Geräte (ein Port) ansprechen. Er ist über PCIe 1.0 angebunden.
Drei weitere Chips auf dem Mainboard stammen von EtronTech. Die EJ168A-Controller sind für je zwei USB3.0-Ports zuständig. Der P67-Chip besitzt leider nur 14 USB2.0-Ports, also ist es weiterhin notwendig, zusätzliche Controller auf das Mainboard zu löten. Statt des bislang immer vorzufindenden NEC USB3.0-Controllers finden wir nun erstmals den EtronTech-Chip vor. ASRock behauptete in einem persönlichen Gespräch in Taipei im Dezember 2010, dass der EtronTech-Chip nicht nur aufgrund seiner größeren Port-Anzahl praktischer wäre, sondern auch noch eine bessere Performance besitzen würde (was wir später natürlich testen werden).
Vier USB3.0-Ports befinden sich dabei auf der I/O-Blende der Platine, zwei weitere hat ASRock als Front-USB realisiert. ASRock integriert also alle als native USB3.0-Ports, denn beim EJ168A-Controller muss man etwas aufpassen. Der Hersteller integriert in den Chip auch einen Onboard-Hub, wie man in diesem Dokument sehen kann. Hier ist zu erkennen, dass nur einer der Hubs mit SuperSpeed betrieben werden kann (5 Gbps), die anderen beiden Anschlüsse besitzen nur maximal HighSpeed (480 mbps). Wenn ein Hersteller vier Ports beim EJ168A zur Verfügung stellt, bremst er zwei der rückseitigen USB-3.0-Ports auf 2.0-Niveau aus. ASRock macht dies glücklicherweise nicht und stellt die volle Bandbreite zur Verfügung.
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Der nächste Onboard-Chip in unserer Betrachtung ist der Realtek ALC892, der Onboard-Audio-Chip, den ASRock einsetzt. Interessanterweise findet man auf der Realtek-Webseite zu diesem Codec keine eigenen Informationen. Somit müssen wir uns auf die Angaben stürzen, die im Internet zu finden sind. Der HD-Audio-Codec unterstützt bis zu 192 kHz/24 Bit mit acht Kanälen, er ist also ein klassischer 7.1-Sound-Chip, wobei er auch Content Protection für HD-Audio (Blu-ray) unterstützt. Das ist durchaus wichtig, denn durch die digitale Ausgabe des Sounds verlieren Onboard-Chips mehr und mehr ihre analoge Qualitätseinbuße, aber wer Blu-rays am PC abspielen möchte, erhält aufgrund der Verschlüsselung ohne die Content-Protection-Unterstützung keinen Sound. Der Sound hat auch das THX TruStudio Pro Zertifikat - aber dies ist insofern nichtssagend, dass man dieses bei der Einhaltung von gewissen Qualitätsvorgaben von THX erwerben kann.
Neben dem Onboard-Sound ist auf dem obigen Bild links noch der Nuvoton SuperI/O zu sehen, der z.B. den Floppy-Port und die PS/2-Ports auf das Mainboard bringt und am SPI-Interface des P67-Chipsatzes hängt. Weiter links ist die ASMedia ASM1083 PCIe-to-PCI-Bridge zu sehen.
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Direkt neben der I/O-Rückblende - praktisch unterhalb des Profess1onal-Series-Brandings - des Mainboards befinden sich die beiden Gigabit-Ethernet-Chips des Boards: Die RTL8111E stammen von Realtek und sind über PCIe angebunden. Sie liefern somit volle Bandbreite.
Zählt man nun alle PCIe-2.0- und 1.0-Chips zusammen und nimmt man auch noch die PCIe-Lanes des Boards hinzu, kommt man auf eine beachtliche Anzahl:
- 3x PCIe-2.0 für die USB3.0-Controller
- 2x PCIe für die Gigabit-Controller
- 1x PCIe für die PCI-Brücke
- 2x PCIe-2.0 für die Marvell-SATA-6G-Chips
- 2x PCIe-2.0 für die beiden PCIe-x1-Slots
- 4x PCIe-2.0 für den PCIe-x4-Slot
Direkt am P67-Chip hängen also neben den PCIe-Slots ein USB3.0-Controller und ein SATA-6G-Controller. Keine schlechte Lösung, denn die an diesen Controllern angeschlossenen Geräte werden die beste Performance zeigen und verwenden auch die hohe Bandbreite. Somit erscheint es akzeptabel, dass ASRock die Onboard-Chips, die redundant vorhanden sind, und solche mit niedrigerer Bandbreite oder größtenteils niedrigerer Auslastung an den Switch anbindet.
Zählt man aber die PCIe-Lanes des P67 zusammen, kommt man noch nicht auf acht Lanes, sondern auf neun: Hier verwendet ASRock einen Trick, ist nämlich im x4- und im unteren x1-Port eine Karte eingesteckt, läuft der x4-Port nur mit x2. Effektiv verwendet ASRock also sieben Lanes bei Nutzung aller Slots, acht Lanes bei Nutzung des oberen x1 und des x4-Ports. Sicherlich eine komplizierte Verteilung, aber bei der Anzahl an Onboard-Komponenten wohl nicht anders machbar.
Das Board besitzt weiterhin sechs FAN-Header, von denen leider nur zwei als 4-Pin-Variante ausgeführt worden sind. Hinzu kommen Power- und Reset-Button für Overclocker und eine Post-LED zur Kontrolle des Startvorgangs. Vier USB2.0-Header für acht Ports sind auf der Platine zu finden, hinzu kommt ein Firewire-Header und der USB3.0-Header für die Frontanschlussbox. Auf der I/O-Blende ist auch ein CMOS-Clear-Button vorhanden.
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Auf der I/O-Blende des Boards befinden sich die beiden PS/2-Ports, der CMOS-Clear-Button, die optischen und digitalen Audio-Ausgänge, die analogen Audio-Ein- und Ausgänge sowie zwei Gigabit-Ethernet-Ports, vier USB3.0-Ports und vier USB2.0-Ports. Ein Firewire- und ein eSATA-Port runden die vollbestückte Rückseite des Boards ab.