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Auch ein paar Jahre nach dem VIA 686B-Southbridge-Bug werfen wir gerne noch einen Blick ins Handbuch, um uns vor dem Test von der Ressourcen-Vergabe zu überzeugen. MSI listet auch im Bios die Verteilung auf, aber leider gibt man hier nur die PCI-Ports an. Beim MSI PT880 sind die USB-Controller, der AC97-Sound und die Storage-Controller auf den INT-Leitungen #E bis #H untergebracht, in der Tabelle vermissen wir also den Gigabit Ethernet-Controller und den Firewire-Controller, die beide über PCI angebunden sind :
Standard Interrupt Assignments | ||||
Interrupts | Order 1 | Order 1 | Order 1 | Order 1 |
PCI Slot 1 | INT A# | INT B# | INT C# | INT C# |
PCI-Slot 2 | INT B# | INT C# | INT D# | INT A# |
PCI-Slot 3 | INT C# | INT D# | INT A# | INT B# |
PCI-Slot 4 | INT D# | INT A# | INT B# | INT C# |
PCI-Slot 5 | INT B# | INT C# | INT D# | INT A# |
Allerdings ist das Mainboard nicht so voll gepackt, dass sich nicht mindestens ein PCI-Slot finden sollte, der kein Sharing benötigt und somit für zickige PCI-Karten geeignet ist. Unsere Tests ergaben, dass sich der Firewire-Controller den INT mit dem 3. PCI-Slot teilt, der Gigabit LAN sich den INT mit dem 2. PCI-Slot teilt. Entsprechend teilen sich der AGP, PCI 1 und 5 eine INT-Leitung, der PCI-Slot 4 bleibt damit frei für zickige Karten. Aber aus den Tagen der hohen PCI-Last und Datenverstümmelung sind wir eigentlich schon lange raus. Demnach - und aufgrund unserer Stabilitätstests - kein Grund zur Sorge.
Fünf PCI-Slots und ein AGP8x finden wir auf dem Board vor. Theoretisch kann das Board also bis an die Zähne bewaffnet werden, allerdings sollte man den 1. PCI-Slot unter der Grafikkarte gerade bei den heutigen Hochleistungs-GPUs frei lassen, auch wenn die Grafikkarte vielleicht auf einem Ein-Slot-Design basiert. Auf die Onboard-Chips im Hintergrund kommen wir später noch zu sprechen.
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Die DDR-SDRAM-Slots sind beim PT880 wie bei den i875P-Motherboards farblich kodiert. In jeweils einen Kanal muss im Idealfall ein Speicherriegel gesteckt werden, um den Dual Channel Betrieb zu ermöglichen. Maximal unterstützt der VIA PT880-Chipsatz mit ein paar Tricks 16 GB Speicher, aufgrund der vorhandenen vier Slots sind effektiv aber nur 4 GB Speicherausbau möglich. Eingesetzt werden können DDR400-Module, um dem Prozessor dann eine äquivalente Bandbreite von 6.4 GB/s zur Verfügung zu stellen. Sehr gut gefällt uns bei dem MSI-Mainboard die Anordnung der ATA/133-Anschlüsse und des Floppy-Anschlusses, auch der ATX-Stromstecker liegt hier an einer praktischen Position. Alle Kabel lassen sich so einfach über den Rand des Mainboards verlegen und stören nicht den Luftstrom im Gehäuse, können aber gleichzeitig auch in einem Big-Tower mit ausreichender Kabellänge verlegt werden.
Die DDR-SDRAM-Slots sind weiterhin in ausreichendem Abstand zum AGP - selbst wenn hier eine Grafikkarte eingesetzt ist, läßt sich Speicher ohne Probleme aufrüsten.
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Oben rechts neben dem Sockel finden wir den 12V-AUX-Stecker - wie üblich in der Nähe der MOSFETs. MSI setzt auf eine dreiphasige Spannungsversorgung und kühlt die MOSFETs passiv, ebenso wie die Northbridge. Das Board setzt auf die FMB1.5 auf und unterstützt somit auch Prescott-Prozessoren bis 3.4 Ghz - mehr wird es auf dem Sockel 478 von Intel leider nicht geben. Der Sockel 478 hat wie man ihn kennt genügend Platz in alle Richtungen aufgrund des Rahmens für den Kühlkörper.
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In der unteren Ecke gegenüber den PCI- und AGP-Slots stapeln sich die Anschlußmöglichkeiten. Die beiden orangenen Anschlüsse gehören zur VIA VT8237-Southbridge, die Serial ATA-Ports könnten theoretisch auch noch durch zwei weitere ergänzt werden. Der Silk-Screen für diese von VIA SATALite genannte Möglichkeit ist vorhanden, MSI nutzt allerdings nur die üblichen zwei Slots der VT8237. Die VT8237 ist mit dem neuen Ultra-VLink an die Northbridge angebunden, hier können 1066 MB/s übertragen werden, was aufgrund des Fehlens von PCI-Express-Slots oder einem in der Southbridge integriertem Gigabit Ethernet Controller vollkommen ausreichend ist.
Zu sehen ist auch der Core-Cell Chip über der VIA VT8237 Southbridge. Er ist für das dynamische Overclocking des Boards und sämtliche Overclocking-Funktionen verantwortlich. Der Winbond Super I/O weiter unten ist für die Legacy-Geräte wie Floppy-Anschluß, PS/2-Anschlüsse und serielle wie parallele Ports zuständig, direkt neben ihm finden wir ein fest verlötetes Bios. Ein Tribut des günstigen Boards, denn hier muss Geld gespart werden und der Sockel kostet nun mal ein paar Cent. Aufgrund von Techniken wie LiveBios 3 ist das Flashen eines Bios bei dem Board allerdings auch unter Windows möglich und sollte somit kinderleicht sein - nur wenn es tatsächlich mal schief geht, hat man ein Problem.
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Der CMOS-Jumper sitzt ebenso wie die Batterie an einer guten Stelle. Weiterhin befinden sich auf dem Board zwei FAN-Header, einer ist davon im Bild zu sehen, der zweite ist für die CPU verantwortlich. Etwas wenig - aber wir wollen hier ja auch kein High-End-System mit mehrfacher Lüfterüberwachung aufbauen. Die Anschlüsse für das Gehäuse sind vorbildlich farblich kodiert und können somit auch ohne Handbuch vom erfahrenen User angeschlossen werden. Am unteren Mainboard-Rand befinden sich schließlich noch die zwei Header für die USB 2.0-Ports, die über Slotblende oder über ein Gehäuseanschluß nachgerüstet werden können. Auch sieht man im Bild, das wir die Revision 1.0 des Boards testen - diese war wohl bereits so gut, dass MSI keine Veränderungen mehr vornehmen musste.