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Intels X79-Chipsatz ist momentan der Partner zu Intels High-End-CPUs: Wer einen neuen Core i7-39xx oder -38xx einsetzen will, kann dies nur mit dem X79-Chipsatz tun. Allerdings fällt bei einem Blick auf die Feature-Tabelle auf, dass der neue Chipsatz den bisherigen Sandy-Bridge-Modellen nicht wirklich überlegen ist. Teilweise fehlen ihm sogar Besonderheiten des Z68: So ist beispielsweise das SSD Caching (Intel Smart Response Technology) nicht mit enthalten und - mangels GPU-Kern in der CPU - natürlich auch nicht Lucids Virtu zum Umschalten der GPU-Logik von einer dedizierten Grafikkarte zum internen GPU-Kern.
Die meisten Standardfeatures besitzt diese Plattform aber auch: SATA 6G wird mit zwei Ports unterstützt, der Rest ist weiterhin SATA 3G. Der X79 selber bietet acht PCIe-2.0-Lanes, die für Peripheriegeräte verwendet werden können. Hinzu kommen 32 PCIe-3.0-Lanes der CPU selber, die beispielsweise auf vier x8-Lanes aufgeteilt werden könnten. USB kann Intels neuer Chipsatz weiterhin nur in der 2.0-Version - für USB-3.0-Ports müssen immer noch Zusatzchips auf das Mainboard gelötet werden.
USB-3.0-Ports bereitstellen. Entsprechend bieten viele Hersteller
hier zusätzliche Extra-Chips - so auch ASUS beim Rampage 4 Gene.
ASUS setzt auf dem Rampage 4 Gene nur auf vier Dimm-Sockel, was aber aufgrund der Abmessungen des Micro-ATX-Mainboards nicht wirklich verwunderlich ist. Mit aktuellen 8-GB-Speicherkits könnte man so trotzdem einen mehr als ausreichenden Speicherausbau auf 32 GB schaffen. ASUS gibt an, dass der Speicherkanal mit 2400 MHz laufen kann - vorausgesetzt, man besitzt eine CPU, die einen derartigen Takt stabil erreicht und mitmacht. Entsprechende DDR3-Module benötigt man natürlich ebenso, in unserer aktuellen Hardwareluxx [printed] 02/2012 sollte dies beispielsweise das GeIL Corsa Evo Kit mit 4x 4GB-Modulen und 2400 MHz schaffen. Entsprechende Speichermodule sind natürlich ähnlich teuer wie die X79-Plattform und Intels Sockel-2011-CPU.
Den Öffnungsmechanismus des Sockel 2011 hat Intel mit Einführung der neuen Prozessoren geändert. Aufgrund der Größe der CPU hat man nun zwei Klammern zur Arretierung des Sockels angebracht. Zunächst muss der im Bild rechte, obere Bügel aufgestellt werden, anschließend kann der linke, untere Bügel angehoben werden. Die CPU wird dann anhand von Kerben richtig herum in den Sockel gelegt, dann wird in umgekehrter Reihenfolge der Sockel geschlossen.
Im oberen Bild sieht man auch die Heatpipes des Boards und die Stromversorgung. Diese muss trotz der leistungsfähigen CPU relativ kompakt ausfallen, weil neben beiden Sockelbereichen Dimm-Slots liegen. ASUS hat eine achtphasige digitale Spannungsversorgung auf das Board gebracht, welche zusätzlich drei Phasen für die VCCSA-Power (ehemaliger "Uncore-Bereich") besitzt. Zusätzlich gibt es eine 2+2-Phasenversorgung für die Speicherkanäle, also jeweils zwei Phasen für den linken, zwei Phasen für den rechten Bereich.
Die Kühllösung ist opulent ausgefallen, ist aber trotz der Heatpipes nicht durchgängig. So kühlt ASUS einmal die MOSFETs im oberen CPU-Bereich und hinter der I/O-Blende, in einem zweiten Strang werden der Chipsatz und der Bereich unter dem CPU-Sockel gekühlt.
direkt mit der CPU verbunden und laufen im PCIe-3.0-Betrieb
mit x16/x16 (x8)/x8-Konfiguration. Der schwarze PCIe x4
läuft mit 4 Lanes im PCIe-2.0-Betrieb.
Für ein Gaming-Mainboard sind natürlich die Grafik-Fähigkeiten am bedeutensten. Das ASUS Rampage IV Gene kann man mit maximal drei Grafikkarten bestücken, sofern die Kühler der Grafikkarte dies zulassen. In den meisten Fällen werden es demnach nur zwei Grafikkarten sein, die man in den ersten und zweiten PCIe-x16-Slot einsetzen kann. Der dritte Slot läuft generell nur mit x8 Lanes, der Einsatz einer GPU könnte hier vom Gehäuse begrenzt werden, wenn unter dem Mainboard kein Platz für einen fünften Erweiterungsslot ist. Insofern lassen sich 3-Way-CrossFire-X-Setups zwar realisieren, aber man sollte möglichst auf Single-Slot-Grafikkarten setzen. In Punkto SLI sieht man schon am Lieferumfang, dass ASUS hier hauptsächlich eine 2-Way-Konfiguration vorsieht.
Bei allen derartigen Multi-GPU-Konfigurationen sollte man - neben Nachteilen wie Microrucklern, dem Stromverbrauch und Hitzestau - aber auch berücksichtigen, dass sämtliche Erweiterungsslots bei Grafikkarten mit Doppelslot-Kühler mitbelegt werden. Zusätzliche PCIe-Karten lassen sich dann nicht mehr einsetzen. Wer also noch eine TV-Karte, einen RAID-Controller oder andere PCIe-Karten einsetzen will, muss dies über USB2.0/3.0 versuchen.
Ebenso im Bild zu sehen: Die ASUS-typischen Start-, Reset- und Go-Button-Switche sind unter dem letzten PCI-Express-Slot angebracht. Das ist nicht unbedingt eine glückliche Position, wenn diese im eingebauten Gehäuse benötigt werden und eine Karte im untersten PCIe-Slot eingesetzt wurde. Deutlich besser wäre eine Positionierung im Bereich des ATX-Steckers. Wenn das Board ausgebaut ist und auf einem Teststand liegt, sind diese Buttons aber gut zu erreichen - und letztendlich benötigt man sie bei einem erst einmal zusammengebauten PC auch nicht mehr.
Der SupremeFX III Soundchip. Er ist allerdings
im Endeffekt auch nur ein Realtek-Chip.
Als Besonderheit hebt ASUS den SupremeFX-III-Soundchip auf der Verpackung hervor. In der Tat hat sich ASUS beim Boarddesign mit dem Onboard-Sound Mühe gegeben: Durch 1500 uF-Kondensatoren und goldbeschichtete Kontakte versucht man die Qualität der analogen Ports zu erhöhen. Auch der aufgebrachte Schild auf dem Soundchip (sogenannte "SupremeFX Shielding Technology") soll helfen, die Qualität des Sounds zu verbessern. Von den Features her kann sich der Realtek ALC892 auch sehen lassen, denn mit einem Rauschabstand von 110dB und Blu-ray Content Protection ist er für 99 Prozent der User sicherlich vollkommen ausreichend. Die X-Fi-Features EAX Advanced HD 5.0 und ähnliches übernimmt aber der Treiber und nicht ein DSP. Insofern gibt es zwischen einer X-Fi-Karte und dem Onboard-Chip noch deutliche Unterschiede. In unseren Tests konnte ASUS aber zumindest qualitativ ein gutes Resultat einfahren.