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BIOS:
ASRock ist für seinen sehr guten BIOS-Support bekannt und dieser Punkt wird von der Kundschaft sehr geschätzt. Seit längerer Zeit setzt auch ASRock auf das modernisierte UEFI-BIOS. Auch auf dem FM2A85X Extreme6 ist ASRocks UEFI-BIOS vorhanden, was optisch sofort an die UEFI-Version von Z77 Extreme11 und Z77 OC Formula erinnert. Kurz noch einmal beschrieben: Der Hintergrund ist mit einem Sternenhimmel animiert und nett anzusehen. Unten steht der Slogan "Tomorrow's Technology Today".
Mit einem Tastendruck auf "F2" oder "entf" gelangt man, wie von ASRock gewohnt, ins BIOS. Die Main-Seite verrät, welches UEFI-Version und auch, welche APU installiert ist und mit welcher Taktfrequenz sie aktuell betrieben wird. Zusätzlich kann eingesehen werden, wieviel Arbeitsspeicher verbaut ist und in welchen DIMM-Slots sie stecken. Möchte man das nächste Mal mit einer anderen BIOS-Seite begrüßt werden, kann man es ganz unten individuell einstellen. Zur Auswahl stehen die oben stehenden Reiter.
Wie man anhand des Bildes sehen kann, haben wir die aktuellste BIOS-Version P1.80 installiert. Als wir unser Testsystem mit dieser Platine das erste Mal gestartet haben, war bereits Version P1.70 installiert. Da ASRocks BIOS-Versionen die Instant-Flash-Funktion beherrschen, haben wir die aktuellste Version damit eingespielt. Folgende Verbesserungen wurden in der neuen Version implementiert:
- Modify USB can not wake up form S5 in UEFI OS issue.
- Improve Samsung 1600 4G memory module compatibility.
Über den "OC Tweaker" stehen einem, wie der Name bereits verlauten lässt, sämtliche Overclocking-Funktionen zur Verfügung, an denen ASRock auch nicht gespart hat. Unter "Advanced" lassen sich wie immer die weiteren Einstellungen zu den Onboard-Komponenten und anderen kleineren Features finden. Der "Tool"-Reiter ist unter anderem von großem Interesse, wenn man das BIOS aktualisieren möchte. Hier hat man die Auswahl, ob man entweder die normale Instant-Flash-Funktion verwendet oder aber direkt über die ASRock-Server aus. Das Update wird dann im BIOS heruntergeladen und anschließend installiert. Ebenfalls wichtig für Overclocking ist die Möglichkeit, BIOS-Profile abspeichern zu können. Mit dem FM2A85X Extreme6 kann man auf drei Profile zurückgreifen. Im "H/W Monitor" kann man bekanntlich die Temperaturen und Spannungen auslesen und auch die Lüftereinstellungen vornehmen. Die letzten drei Punkte kennt man bereits.
Das UEFI-BIOS selbst ist uns sehr stabil entgegengekommen. Alle Einstellungen wurden sehr effizient umgesetzt, wie man es erwartet. Einzig kleinere Fehler sind uns aufgefallen: Einmal steht auf der "OC Tweaker"-Seite, dass die APU eine maximale Spannung von 15,500 Volt unterstützt, was natürlich Quatsch ist - diese Spannung würde die APU sofort beschädigen. Hier befindet sich das Komma an der falschen Position. Weiterhin wird im Hardware-Monitor die Umdrehungsgeschwindigkeit des Lüfters vom CPU-Kühler nicht angezeigt. Das lässt sich aber mittels erneutem BIOS-Update beheben, wenn ASRock diese Fehler korrigiert.
Overclocking:
Speziell dem Overclocking haben wir uns natürlich auch gewidmet. Denn mit dem FM2A85X Extreme6 wurde der Weltrekord mit einer Taktfrequenz von 7,93069 GHz in Verbindung mit einer AMD A10-5800K APU gemeistert. Um so ein beeindruckendes Ergebnis zu erreichen, benötigt man ein extrem gutes APU-Sample und ein Mainboard, das eine extrem gute Qualität der Signallaufzeiten gewährleisten kann. Für die Abwärme, die daraus resultiert, ist zudem eine Stickstoffkühlung zwingend erforderlich.
Wir wollen soweit aber gar nicht kommen, was auch mit reiner Luftkühlung einfach nicht drin wäre. Beim ASRock FM2A85X Extreme6 lässt sich die Base-Clock-Frequenz von 100 MHz bis 136 MHz in 1-MHz-Schritten einstellen. Die Anhebung des Grundtakts ist ganz sinnvoll, wenn man die iGPU übertakten möchte oder wenn man wirklich das Maximale aus der Arbeitsspeicher-Übertaktung rausholen möchte. Die APU-Spannung lässt sich im Fixed-Mode von 0,60625 Volt bis 1,55000 Volt in 0,00625-V-Schritten einstellen oder alternativ via Offset von -0,300 Volt bis +0,300 Volt in 0,005-V-Schritten feinjustieren. Zusätzlich wird einem die Möglichkeit geboten, den beabsichtigten VDroop mit der Load-Line Calibration entgegenzuwirken. Die Stufen Auto, 100 Prozent, 80 Prozent, 60 Prozent oder auch 0 Prozent können selektiert werden. Die weiteren Overclocking-Funktionen sind wie immer der übersichtlichen Tabelle zu entnehmen:
Die Overclocking-Funktionen des ASRock FM2A85X Extreme6 in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 100 bis 136 MHz in 1 MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,60625 V bis 1,55000 V in 0,00625-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,300 V bis +0,300 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,165 V bis 1,800 V in 0,005-V-Schritten |
VTT/VCCIO-Spannung | 1,208 V bis 1,563 V in 0,013-V-Schritten |
CPU PLL-Spannung | - nicht möglich - |
PCH-Core-Spannung | 1,10 V bis 1,40 V in 0,1-V-Schritten |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | CPU NB/GFX Voltage inkl. Offset, GFX Voltage |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 13 Parameter |
XMP | wird unterstützt (AMP) |
Weitere Funktionen | |
QPI-Takt | - technisch nicht möglich - |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS Settings speicherbar in Profilen Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, Cool&Quiet Turbo-Modus, erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und vier optionale Fans, APU LLC, NB LLC |
Für die zukünftigen Mainboardtests mit AMDs Sockel FM2 wollten wir ein APU-Sample haben, das sich unter Luftkühlung besser übertakten lässt. Aus mehreren APUs haben wir eine CPU herausselektiert, die mit einer Taktfrequenz von 4,5 GHz mit einer effektiven Spannung von 1,452 Volt mehr als eine Stunde lang mit Prime95 fleißig rechnete. Getestet wurde das Ganze mit dem Gigabyte GA-F2A85X-UP4. Für uns reicht dieses Ergebnis aus und man kann sie als relativ stabil bezeichnen.
So haben wir nun versucht, in etwa dieselben Einstellungen mit dem ASRock FM2A85X Extreme6 anzuwenden. Uns ist natürlich bewusst, dass es fast unmöglich ist, dass ein- und dieselbe APU mit einem anderen Mainboard exakt genauso läuft. Um aber erst einmal voranzukommen, haben wir in etwa dieselben Settings fixiert. Nach ein paar weiteren kleineren Anpassungen ist es uns gelungen, den A10-5800K mit etwas weniger Spannung laufen zu lassen, wobei Prime95 keinen Fehler ausgespuckt hat. Die Spannung betrug 1,424 Volt, auch wenn wir uns ziemlich sicher sind, dass die wahre Spannung in Wirklichkeit höher war. Denn der Haken an der Sache war, dass das Throttling auf allen vier Kernen eintrat. Also sind wir mit dem Takt um eine Multiplikatorstufe auf 44 nach unten gegangen und haben gleichzeitig die APU- und CPU NB-Spannung abgesenkt und die iGPU deaktiviert, um die Abwärme noch weiter zu reduzieren.
Zwar rechnete die APU eine Zeit lang ohne Throttling, nach etwa 20 Minuten takteten sich die Kerne aber kurzzeitig auf 1,3 GHz herunter. Es liegt hier also ein reines Temperaturproblem vor. Der bequiet! Dark Rock Pro C1 war selbst mit voll aufgedrehten Lüftern nicht in der Lage, die APU auf einer passenden Temperatur zu halten. Würde man an dieser Stelle also auf eine Wasserkühlung oder gar auf eine Stickstoffkühlung setzen, würde man das Problem in den Griff bekommen.
Das Ergebnis ist keineswegs schlecht und zeigt, dass das ASRock FM2A85X Extreme6 wunderbar zum Übertakten geeignet ist. Voraussetzung ist allerdings, dass man eine gute APU erwischt und an eine entsprechend dimensionierte Kühllösung gedacht hat.
Angeschaut haben wir uns auch das RAM-Overclocking. Verwendet haben wir das G.Skill TridentX DDR3-Kit, das mit einer effektiven Taktfrequenz von 2400 MHz zurechtkommt. Ohne die Verwendung der XMP/AMP-Funktion konnten wir folgendes Ergebnis erzielen:
Die VDIMM lag natürlich bei 1,65 Volt, die die Module bei dieser hohen Taktfrequenz auch benötigen. Mit diesem Ergebnis kann man durchaus zufrieden sein.
In der folgenden Bildergalerie sind alle BIOS-Einstellungen inkl. die Screenshots von ASRocks Extreme Tuning Utility zu sehen.
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