BIOS
Das ASRock X99 OC Formula wurde mit der BIOS-Version L0.23 ausgeliefert, die auch bereits einen soliden Eindruck hinterlässt. Dennoch haben wir zunächst einmal das First Release, Version P1.10 installiert. Zum Testzeitpunkt gab es auch keine aktuellere Version.
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Farblich wurde das UEFI von ASRock im passenden Gelb/Schwarz-Look abgeändert, das dem UEFI ebenfalls gut zu Gesicht steht. Weiterhin verzichten die Taiwaner generell auf eine Übersichtsseite, wie beispielsweise den "EZ-Mode" von ASUS. Anders als zunächst beim ASRock X99X Killer, fehlt hier auch die "My Favorite"-Funktion nicht. Mit diesem Feature können durch den Anwender sämtliche Funktionen aus dem UEFI, die am meisten verwendet werden, zur "My Favorite"-Liste hinzugefügt werden. Anders als es ASUS gelöst hat, wurde kein eigenständiger Reiter erstellt, sondern nur ein Menüpunkt auf der "Main"-Seite. Auch die Art, wie die Funktionen hinzugefügt werden, ist unterschiedlich. Zunächst einmal muss die Funktion selektiert werden, welche in die Liste aufgenommen werden soll. Oben rechts auf dem Bild befindet sich unterhalb des "Exit"-Reiters eine Schaltfläche "My Favorite". Und davor wird ein Stern angezeigt, der lediglich angeklickt werden muss.
Die restliche Struktur bleibt unverändert. Erste Infos wie die BIOS-Version, das installierte Prozessor-Modell und auch die Arbeitsspeicher-Kapazität inkl. Modulverteilung. Zudem hat der Anwender die Möglichkeit festzulegen, welcher Reiter beim Aufrufen der UEFI-Oberfläche angezeigt werden soll. Unter "OC Tweaker" findet der Anwender sämtliche Overclocking-Funktionen. Statt die meisten Funktionen auf einer Seite zu lassen, wurden sie in vier Menüpunkte aufgeteilt: CPU Configuration, DRAM Configuration, FIVR Configuration und Voltage Configuration. Alle gewählten Einstellungen können auf insgesamt fünf verfügbaren Profilplätzen gesichert werden. Die Profile lassen sich auch auf einen USB-Stick sichern und auch wieder ins UEFI importieren. Auf der "Advanced"-Seite kann, wie immer, auf die Einstellungen zugegriffen werden, die sich auf die Onboard-Komponenten beziehen. Weiterhin werden jedoch auch die bereits bekannten Tools angeboten: System Browser, Online Management Guard, UEFI Tech Service, Easy RAID Installer und Easy Driver Installer. Das UEFI kann wahlweise per Instant-Flash oder per Internet-Flash auf die aktuelle Version gebracht werden. Insgesamt lassen sich drei Profile abspeichern, die auch exportiert und importiert werden können.
Mithilfe des Hardware-Monitors erhalten wir stets einen Überblick über die anliegende CPU- und Mainboard-Temperatur, über die Spannungen und Lüfterdrehzahlen und können letztere auch beeinflussen. Im Anschluss folgt der "Security"-Reiter, bei dem das UEFI beispielsweise mit einem Kennwort geschützt werden kann, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Die Boot-Settings werden ebenfalls separat einquartiert. Auf dieser Seite werden die Boot-Prioritäten und andere zum Starten relevanten Einstellungen festgelegt. Last but not least sind noch die beiden Punkte "Boot" und "Exit" an Ort und Stelle.
Wir hatten am UEFI nichts auszusetzen. Die Steuerung durch die Menüs mit Maus und/oder Tastatur ist von ASRock sehr angenehm ausgeführt worden. Wie es sein soll, wurden zudem alle Einstellungen konsequent umgesetzt und wir hatten auch in dieser Richtung nichts zu bemängeln. Auch war die Stabilität absolut hervorragend.
Overclocking
Selbstverständlich haben wir uns auch die Overclocking-Tauglichkeit des X99 OC Formula angeschaut. Gerade in diesem Punkt möchten die Taiwaner gern überzeugen und bieten mit zwölf Spulen und 24 Dual-N-MOSFETs auch eine beeindruckende CPU-Spannungsversorgung. Bei den Funktionen im UEFI sind kaum Unterschiede zum X99X Killer festzustellen, dafür allerdings sind die Unterschiede auf dem Board mit den Spannungsmesspunkten sowie dem SlowMode- und LN2-Switch selbst klar zu erkennen.
Beim X99 OC Formula kann der BCLK von 90 MHz bis einschließlich 300 MHz in 0,1-MHz-Schritten bewegt werden. In Sachen CPU-Spannung kann sich der Anwender zwischen dem Override-, Adaptive- und Offset-Modus entscheiden. Auch ist es möglich, bei den Modi "Override" und "Adaptive" einen zusätzlichen Offset-Wert hinzuzuschalten. In den ersten beiden Modi kann die Spannung von 0,800 Volt bis 2,000 Volt und im Offset-Modus von -0,500 Volt bis +0,500 Volt verändert werden. In allen drei Fällen betragen die Intervalle feine 0,001 Volt. Alle weiteren Overclocking-Einstellungen können der folgenden Tabelle entnommen werden.
Die Overclocking-Funktionen des ASRock X99 OC Formula in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 90 MHz bis 300 MHz in 0,1-MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,800 V bis 2,000 V in 0,001-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus) -0,500 V bis +0,500 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,000 V bis 1,800 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-VCCIN-Spannung | 1,200 V bis 3,000 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,600 V bis +0,400 V in 0,010-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-Ring-Spannung | 0,800 V bis 2,000 V in 0,001-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus) |
CPU-SA-Spannung | -0,300 V bis +0,600 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-IO-Analog/Digital-Spannung | 1,000 V bis 1,600 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCH-Core-Spannung | 1,000 V bis 1,600 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | ME Voltage, PCH PLL, DMI PLL, ICC |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 40 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS |
Seit dem ASUS Rampage V Extreme nutzen wir ein neues Modell vom Core i7-5960X, sodass sich natürlich das Overclocking-Verhalten grundlegend ändern kann und in unserem Fall auch tut. Zwar packt auch die neue CPU 4,4 GHz, benötigt aber mehr Spannung als der Vorgänger. Zusammen mit dem ASRock X99 OC Formula benötigte die CPU ganze 1,350 Volt, um den Takt von 4,4 GHz auch zu halten.
Im Vergleich zum ASUS Rampage V Extreme benötigte das ASRock X99 OC Formula 0,015 Volt mehr an Spannung, um die 4,4 GHz längerfristig laufen lassen zu können. Ob der Unterschied einzig beim OC-Sockel zu suchen ist, wagen wir allerdings zu bezweifeln.
Auch bei der Haswell-E-Plattform werfen wir einen Blick auf das RAM-Overclocking. Zu diesem Zweck verwenden wir vier DIMMs mit jeweils 4 GB Speicherkapazität des Typs "G.Skill RipJaws4 DDR4-3000". Im ersten Test kontrollieren wir die Funktionalität des XMP und im zweiten den Betrieb ohne Verwendung des XMP-Features.
Das haben wir so mit dem X99 OC Formula nicht erwartet. Wir konnten die erzielten 3000 MHz nicht einmal ansatzweise erreichen. So sind es hingegen nur 2666 MHz bei 1,2 Volt geworden. Das Board hatte Probleme mit einem höheren BLCK-Takt, der für DDR4-3000 erforderlich ist. Unter Umständen könnte ein BIOS-Update dieses Problem beheben.
ASRock Formula Drive
ASRock gibt den Käufern des X99 OC Formula noch eine Software mit auf den Weg, die sich für den einen oder anderen Käufer durchaus als nützlich erweisen könnte. Sie hört auf den Namen "Formula Drive" und ist mit der "A-Tuning"- und "F-Stream"-Variante identisch. Einzig die Farbe wurde angepasst. Auch mit der Formula-Drive-Software können Dinge wie der Operation-Modus eingestellt werden und sie bietet die drei Modi "Performance Mode", "Standard Mode" und "Power Saving". Ebenfalls enthalten sind Features wie XFast RAM, FAN-Tastic Tuning und der Dehumidifier (Entfeuchter). Generell kann das System auch von diesem Utility aus übertaktet werden und bietet die entsprechenden Regler für den CPU-Multiplikator, die BCLK-Frequenz und die dazugehörigen Spannungen. Unter dem Punkt "System Info" verbirgt sich eine Übersichtsseite, die Informationen wie die aktuell anliegende CPU-Taktfrequenz, die Spannungen, die Temperaturen und auch die Lüftergeschwindigkeiten preisgibt.
In der folgenden Bildergalerie sind alle BIOS- und Formula-Drive-Screenshots einsehbar:
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