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OC-Guide

Empfohlene Mainboards zum Übertakten

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Anlässlich unserer dieswöchigen Overclocking-Woche OCWEEK15 möchten wir den interessierten Nutzern das umfangreiche Thema näherbringen und haben jede Menge Informationen vorbereitet. In unserem Overclocking-Guide für AMD- und Intel-Prozessoren kann sich der Leser bereits in das komplexe Thema einlesen und erhält von uns einige Tipps und Tricks, mit denen dem Prozessor je nach Chipgüte zu wesentlich mehr Takt verholfen werden kann. Ganz klar muss festgehalten werden, dass in erster Linie der gewählte Prozessor ein gewisses Overclocking-Potential besitzen muss, doch auch das ausgewählte Mainboard kann eine wichtige Rolle spielen. Anwender, die mit dem Takt ganz weit nach oben gelangen wollen, greifen somit nicht zu den günstigsten Mainboards, sondern werfen ihren Blick vorwiegend auf die reinrassigen Overclocking-Mainboards. Doch auch in seltenen Fällen muss es kein spezielles Overclocking-Board sein, um hohe Taktraten zu erreichen. In diesem Artikel haben wir empfehlenswerte Z97- und X99-Platinen ausgesucht und schauen uns vordergründig die Overclocking-Eigenschaften der Mainboards an.

Ein erfolgreiches und vor allem hohes Overclocking hängt nicht nur von der CPU, sondern auch vom verwendeten VRM-Bereich ab. Je nach Preis gibt es sowohl leistungsschwächere, aber ausreichende MOSFETs und PWM-Controller, und dann wiederum auch besonders leistungsstarke, aber dennoch effizient arbeitende MOSFETs und PWM-Controller. Doch was machen eigentlich die MOSFETs? Die MOSFETs (Metal Oxide Semiconductor Field Effect Transistor) kümmern sich um die Wandlung der ankommenden Spannung (in diesem Fall +12V). Aus diesem Grund werden die MOSFETs auch gern Spannungswandler genannt. Bei der Umwandlung wird jede Menge Energie in Wärme mitumgewandelt, sodass bei fast jedem Mainboard die MOSFETs gekühlt werden müssen, meist passiv.

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Der VRM-Bereich beim MSI X99S XPOWER AC.

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Im nächsten Schritt wird die umgewandelte Spannung den Phasen oder den Spulen zugeführt, die die passenden Spannungen für die CPU-Kerne, dem UnCore-Bereich, wie dem Memory-Controller, dem Cache oder auch der integrierten Grafikeinheit bei den Sockel LGA1150-Prozessoren bereitstellen. Damit das jedoch ohne Zwischenfälle reibungslos funktioniert, wird ganz dringend der PWM-Controller benötigt. PWM steht für "Pulse Width Modulation" und steht für einen kleinen Chip, der die Kontrolle der verfügbaren Phasen oder Spulen übernimmt. Nicht selten kommt es vor, dass die Mainboard-Hersteller dazu gezwungen werden, auf Phasen-Doubler zurückzugreifen. Wenn mehr Phasen oder Spulen vorhanden sind, die der PWM-Controller jedoch nicht alleine steuern kann, kommen die Phasen-Doubler ins Spiel, die zwischen zwei Phasen/Spulen und dem PWM-Controller positioniert werden und die Anbindung größerer Mengen Phasen/Spulen auf diese Weise ermöglichen. Sofern im CPU-Sockel-Bereich nicht mehr genügend Platz übrig ist, werden diese Doubler-Chips einfach auf der PCB-Rückseite verlötet. Das gleiche MOSFET- und Phasen/Spulen-Prinzip wird auch für die DIMM-Slots im kleineren Format angewendet.

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Sechs Phasen-Doubler auf der Rückseite des MSI X99S XPOWER AC.

Besonders bei einem Overclocking-Mainboard ist sowohl beim Sockel LGA1150 als auch beim Sockel LGA2011v3 mindestens ein 8-poliger-+12V-Anschluss verbaut. Manchmal ist auch ein weiterer 4-poliger- oder ein weiterer 8-poliger-+12V-Stromanschluss verbaut und das auch nicht ohne Grund. Der 4-polige-+12V-Stromanschluss wird bei allen aktuellen AMD- und Intel-Systemen mindestens benötigt, damit das System überhaupt starten kann. Er besteht aus zwei gelben Leitungen (+12V) und zwei schwarzen Leitungen (Masse). Jede der beiden +12V-Leitungen kann maximal acht Ampere liefern, demnach 16 Ampere insgesamt. Diese Zahl muss mit 12 (+12V) multipliziert werden und wir erhalten eine Zahl von 192, deren Einheit in diesem Fall Watt ist. Beim 8-poligen-+12V-Stromanschluss sieht es ein wenig anders aus. Hier sind es vier gelbe Leitungen (+12V) und vier schwarze Leitungen (Masse). Jeder der vier Stromkreisläufe kann sieben Ampere durchschleusen, wodurch die Gesamt-Ampere-Anzahl bei 28 liegt. Multipliziert mit 12 ergibt dies einen Wert von 336 Watt. Der 8-polige-Anschluss kann entweder mit einem 2x4-Pin-Stecker oder einem 8-poligen-EPS-Stecker vom Netzteil gefüllt werden. Auch ist es möglich, nur einen 4-poligen-+12V-Stecker in die 8-polige-Buchse einzustecken. Im Falle von hohem Overclocking ist dies allerdings nicht zu empfehlen.

  4-Pin-+12V 8-Pin-+12V
Anzahl an +12V/Masse-Punkten 2 / 2 4 / 4
Ampere pro Kreislauf 8 Ampere 7 Ampere
Ampere gesamt 16 Ampere 28 Ampere
Watt pro Kreislauf 96 Watt 84 Watt
Watt gesamt 192 Watt 336 Watt

Wird der Prozessor übertaktet, steigt in Verbindung mit einer VCore-Erhöhung der Gesamtverbrauch kräftig an, sodass es wichtig ist, dass dem Mainboard jede Menge Strom bereitgestellt werden kann. Demnach gilt für das eingesetzte Netzteil, dass es nicht zu unterdimensioniert sein sollte. Auf den folgenden Seiten widmen wir uns den empfohlenen Overclocking-Mainboards.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (0) VGWort