Der X99-Chipsatz wurde auf den technischen Stand des aktuellen Z97-PCHs gebracht, bringt allerdings vier weitere native SATA-6G-Ports mit. Identisch ist dagegen die Bereitstellung von sechs USB-3.0-Schnittstellen. Auch bietet die Southbridge weiterhin maximal acht PCIe-2.0-Lanes, die aufgrund der Anbindung weiterer Zusatzchips sehr knapp bemessen sind, vorwiegend bei teureren High-End-Platinen.
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Die eingesetzte Haswell-E-CPU bekommt es mit sechs Spulen zu tun. Gigabyte hat sich hierbei an "Server Level"-Modellen von Cooper Bussmann bedient, die eine besonders hohe Zuverlässigkeit liefern sollen. Für die Befeuerung der sechs Spulen wurden digitale PowIRstage-IR3556M-MOSFETs von International Rectifier vorgesehen. Der IR3556M-MOSFET vereint den MOSFET-Driver, den High-Side-MOSFET- und auch den Low-Side-MOSFET-Bereich. Bei vielen Mainboards werden diese Bereiche einzeln in der Nähe des Prozessor-Sockels untergebracht. Für den generellen Strom-Input muss ein 8-poliger ATX-+12V-Stromanschluss herhalten, der zusätzliche 336 Watt bereitstellen kann.
Links und rechts vom Sockel LGA2011v3 aus wurden jeweils zwei DDR4-DIMM-Speicherbänke positioniert, in denen insgesamt 32 Gigabyte Arbeitsspeicher installiert werden können. Dabei werden beide DDR4-DIMM-Slot-Paare von zwei Spulen angetrieben. Gigabyte gibt einen problemlosen Betrieb mit einer effektiven Taktfrequenz von 2.800 MHz an. In unserem späteren Overclocking-Test wird sich zeigen, ob dies auch der Tatsache entspricht. Auf dem gesamten PCB wurden zusätzlich "Durable Black"-Kondensatoren verteilt, die selbst bei sehr hohen Temperaturen mindestens 10.000 Stunden durchhalten sollen.
Der IR3580 ist keine schlechte Wahl, denn der digitale PWM-Controller kann bis zu acht Phasen/Spulen kontrollieren. Im Falle des GA-X99M-Gaming 5 ist er mit den sechs Spulen noch nicht vollständig belegt.
An Erweiterungssteckplätzen stehen drei PCIe-3.0-x16-Slots auf mechanischer Basis und ein PCIe-2.0-x1-Slot zur Verfügung. Mithilfe des Slots 1 und 3 kann auf Wunsch auch ein Multi-GPU-Setup mit zwei AMD- oder NVIDIA-Grafikkarten eingerichtet werden. Beide Karten werden mit jeweils 16 PCIe-3.0-Lanes angesprochen, sofern eine Haswell-E-CPU mit insgesamt 40 PCIe-3.0-Lanes eingesetzt wird. Im Falle des Core i7-5820K (28 PCIe-3.0-Lanes) bekommt die obere Karte volle 16 Lanes und die untere lediglich acht Lanes. Der unterste PCIe-3.0-x16-Steckplatz ist elektrisch mit nur vier PCIe-3.0-Lanes angebunden.
Gigabyte hat den freien Platz neben dem PCIe-2.0-x1-Steckplatz sinnvoll genutzt und hat an dieser Stelle sogar zwei M.2-Slots untergebracht. Während einer für eine optionale WIFI-Karte gedacht ist, kann im anderen Slot ein performantes M.2-Solid-State-Module installiert werden. Allerdings hat das Unternehmen die Anbindung nicht mit vier PCIe-3.0-Lanes über die Haswell-E-CPU gelöst, sondern über den X99-Chipsatz mit zwei PCIe-2.0-Lanes. Somit steht statt 32 GBit/s eine Bandbreite von nur 10 GBit/s zur Verfügung. Gerade bei der Haswell-E-Plattform können wir daher nicht nachvollziehen, warum Gigabyte diesen Schritt geht und übriggebliebene Lanes von der CPU nicht für den M.2-Slot verwendet. Sowohl mit den Modellen Core i7-5930K/Core i7-5960X als auch mit dem Einstiegsmodell Core i7-5820K wäre eine Realisierung ohne Weiteres möglich gewesen.
Bedingt durch das kleinere Micro-ATX-Format musste Gigabyte die SATA-Anschlüsse ein gutes Stück nach oben schieben, als es beim ATX-Format üblich ist. Die hier abgebildeten acht SATA-6GBit/s-Ports und die SATA-Express-Schnittstelle arbeiten allesamt nativ mit dem X99-Chipsatz zusammen. Aufgrund der unpassend gewählten Anbindung des M.2-Slots, sind die SATA-6GBit/s-Ports 4 und 5 der SATA-Express-Schnittstelle unbrauchbar, wenn der M.2-Steckplatz belegt ist.
- 2x PS/2
- 4x USB 2.0 (USB DAC)
- 2x USB 2.0, 2x USB 3.0 (Renesas uPD720210)
- Gigabit-LAN (Killer E2201), 2x USB 3.0 (Renesas uPD720210)
- fünf analoge Audio-Anschlüsse und ein optischer Digitalausgang (TOSLink)
- 2x WIFI-Antennen-Anschlusslöcher
An dem I/O-Panel sind reichlich USB-Anschlüsse verfügbar, mit denen das Gesamtsystem mit nützlichen Peripheriegeräten erweitert werden kann. Zehn Stück sind es an der Zahl, wovon vier Stück mit der USB-3.0- und die restlichen sechs mit der USB-2.0-Spezifikation arbeiten. Die vier gelben USB-Anschlüsse gehören zu den USB-2.0-Buchsen, jedoch außerdem zum USB-DAC-Up-Feature. Gigabyte versteht darunter spezielle USB-Anschlüsse für Audio-Equipment, die auf eine störungsfreie Stromversorgung ohne Fluktuationen angewiesen sind. Auf diese Weise werden gleichmäßig volle fünf Volt angelegt.
Ebenfalls am I/O-Panel: Zwei PS/2-Schnittstellen, ein Gigabit-LAN-Port und fünf analoge und vergoldete Audio-Buchsen. Alternativ oder ergänzend kann das Audiosignal auch digital über den TOSLink ausgegeben werden. Ganz rechts befindet sich eine Blende mit zwei Löchern, die sich im Falle der optionalen WIFI-M.2-Karte mit den beiden Antennenbuchsen bereithält.
Der gesamte Audiobereich wurde sorgfältig vom Rest des PCBs gesondert untergebracht. Zusammen mit dem EMI-Shield sollen auf diese Weise Interferenzen vermieden werden, damit der darunter befindliche Realtek ALC1150 eine bessere Figur macht. Mit seinen acht Kanälen können selbst umfangreiche Sound-Systeme angeschlossen werden. Der Front-DAC wird mit beachtlichen 115 dB angegeben. Für eine nochmals bessere Klangqualität wurden elf Audio-Kondensatoren verbaut. Da der rechte und linke Audio-Kanal in unterschiedlichen PCB-Layern durchgeschleust werden, sollen mögliche Störgeräusche noch effizienter unterdrückt werden.
Der bereits installierte OP-Amp unterstützt zwei Verstärkungs-Modi für Kopfhörer, die eine hohe Impedanz aufweisen: 2,5-fach und 6-fach. Die Umschaltund er Gain-Stufen erfolgt über die vier DIP-Schalter. Auf Wunsch lässt sich der OP-Amp auch gegen ein anderes Modell austauschen.
Neben dem PCH-Kühlkörper wird auch die künstliche Leiterbahn von einigen LEDs beleuchtet. Im eingebauten Zustand nimmt der Anwender eine gelbe, künstliche Leiterbahn wahr, deren Beleuchtungsart mittels einer Software beeinflusst werden kann. Entweder leuchten die LEDs im "Still Mode" dauerhaft, blinken im selben musikalischen Takt mit dem gerade laufenden Audiotitel im so genannten "Beat Mode" oder pulsierend im "Pulse Mode". Auf Wunsch kann die Beleuchtung aber auch gänzlich deaktiviert werden.