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In Zeiten der Gaming-Dominanz wird es immer schwieriger, einen klassischen Unterbau ohne RGB-LED-Beleuchtung und ohne Killer-Gigabit-LAN für einen Profi-Betrieb zu bekommen. Eine solche Platine ist beispielsweise das ASRock X99 Professional Gaming i7, auch wenn hier das Wort "Gaming" mit drinsteckt. Einen ähnlichen Weg geht MSI mit dem X99A Workstation, das ebenfalls über keine umfangreiche RGB-LED-Beleuchtung verfügt und sich an Profi-Anwender richtet. In dem Sockel LGA2011-3 lässt sich nicht nur ein Core-i7-Prozessor auf Basis von Haswell-E oder Broadwell-E einsetzen. Auf Wunsch kann auch ein Xeon-Prozessor, basierend auf Haswell-EP oder Broadwell-EP genutzt werden. Die damit verbundene ECC-(RDIMM-)-Unterstützung wird durch die acht DDR4-DIMM-Speicherbänke ebenfalls ermöglicht. Auch hier beträgt die maximale Kapazität 128 GB.
Für Grafikkarten und Co. wurden drei mechanische PCIe-3.0-x16-Steckplätze hinterlassen, welche auch eine Multi-GPU-Konfiguration erlauben. Je nach CPU-Wahl unterscheidet sich in diesem Punkt selbstverständlich die Lane-Verteilung. Des Weiteren sind auch noch zwei PCIe-2.0-x1-Slots vertreten, von denen einer beim Einsatz einer Dual-Slot-Grafikkarte überdeckt und damit unbrauchbar wird. Für SSDs, HDDs oder auch ODDs hat sich MSI dazu entschieden, das X99A Workstation mit acht SATA-6GBit/s-Ports (sechs Stück sind angewinkelt, zwei vertikal ausgerichtet) und einem SATA-Express-Anschluss auszustatten. Schnellere SSDs im PCIe-Mode werden über maximal vier Gen3-Lanes angebunden und finden ihren Platz an einer U.2- und M.2-M-Key-Schnittstelle. Eine geringfügige Restriktion herrscht beim Einsatz des Core i7-5820K oder Core i7-6800K mit maximal 28 Gen3-Lanes. Sind die U.2- und M.2-Schnittstelle belegt, wird der SATA-Express-Anschluss unbrauchbar.
Ohne Frage bringt das MSI X99A Workstation auch einige USB-Schnittstellen mit. In der Summe sind es jeweils acht USB-3.1-Gen1- und USB-2.0-Versionen (jeweils vier Stück extern und intern) und dazu zwei schnellere USB-3.1-Gen2-Anschlüsse, die mit bis zu 10 GBit/s arbeiten. Wie bei einer Workstation üblich, erfolgt die Netzwerkverbindung natürlich kabelgebunden. MSI hat am I/O-Panel gleich zwei Gigabit-LAN-Ports verbaut. Dafür wurden der Intel-I218-LM- und der Intel-I210-AT-Netzwerkcontroller abkommandiert. Für die Audioberechnung hält sich dagegen MSIs Audio-Boost-3-Feature bereit. Audio-Equipment kann an fünf 3,5-mm-Klinke-Buchsen und an einem Toslink-Anschluss angeklemmt werden.
Und wäre das noch nicht genug, ist selbst etwas Onboard-Komfort vorhanden. Die Rede ist von einem Power- und Reset-Button, einer Diagnostic-LED sowie einem BIOS-Switch. Verlötet wurden nämlich zwei BIOS-ROMs. Am I/O-Panel kann das BIOS bequem über den CMOS-Clear-Button zurückgesetzt werden. Das UEFI-BIOS selbst wurde optisch der Pro-Serie angepasst und hinterließ trotz First-Release-Status einen guten Eindruck. Positiv können wir auch die Leistungsaufnahme beurteilen, die zwar nicht hervorragend, aber sehr gut ausgefallen ist.
Wem das MSI X99A Workstation zusagt, muss für dieses Enthusiasten-Mainboard mindestens 366 Euro auf den Tisch legen, die natürlich kein Pappenstiel sind. Neben der Platine muss unter Umständen außerdem noch der Prozessor und der Arbeitsspeicher erworben werden und dann sprechen wir erst von der Basis. Neben der/den Grafikkarte(n) werden noch weitere Komponenten benötigt. Rein vom technischen Aspekt her befindet sich das MSI X99A Workstation auf einem hohem Niveau.
Positive Eigenschaften des MSI X99A Workstation:
- sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer leistungsstarken CPU-Spannungsversorgung und umfangreichen Overclocking-Funktionen
- sehr gute Ausstattung, u.a. acht SATA-6GBit/s-Schnittstellen, acht USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und zwei USB-3.1-Gen2-Buchsen
- PCI-Express-3.0-Unterstützung an drei PEG-Slots
- sehr gute Gesamtperformance, gute Stabilität und gute Effizienz
- M.2-Slot mit 32 GBit/s
- U.2-Anschluss mit 32 GBit/s
Negative Eigenschaften des MSI X99A Workstation:
- hoher Preis
Mit dem MSI X99A Workstation trifft der Interessent eine gute Wahl, wenn seine Vorlieben bei einer klassischen (Workstation-)Platine mit einer guten Ausstattung liegen. Technisch hat uns das MSI X99A Workstation definitiv überzeugt.
Alternativen? Mit dem ASRock X99 Professional Gaming i7 haben wir bereits weiter oben eine gute Alternative erwähnt, die ebenfalls ohne RGB-LED-Beleuchtung und mit zwei Intel-Gigabit-LAN-Ports glänzen kann.
Persönliche Meinung
Mit dem X99A Workstation trifft MSI exakt meinen Nerv. Ein "normales" Mainboard mit einer guten Ausstattung für den Profi ohne RGB-LED-Beleuchtung in Verbindung mit einer für mich passenden Optik. Obwohl ich vor dem Einbau dieses Mainboards das I/O-Panel-Cover demontieren würde. Ich kann nur hoffen, dass in Zukunft neben den sicherlich wichtigen Gaming-Platinen auch "erwachsene" Mainboards von den zahlreichen Herstellern angeboten werden. (Marcel Niederste-Berg)
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