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In unserem Test hat sich das ASRock X299 Taichi als souveräne X299-Platine herausgestellt, die jedoch auch so einige Schattenseiten besitzt. ASRock hat das X299 Taichi mit 13 leistungsstarken 65A-Spulen und ebenfalls 13 Dr-MOS-Spannungswandlern ausgestattet, dessen maximale Belastung ASRock mit 1.300 Watt angibt. In unserem CPU-Overclocking-Test konnten wir den Core i9-7900X stabil mit 4,7 GHz bei einer VCore von 1,260 Volt betreiben. Die VRM-Kühler-Temperatur stieg dabei auf noch akzeptable 81 Grad Celsius. Etwas ärgerlich ist dann allerdings doch, dass das ASRock X299 Taichi zwar Vorbereitungen für jeweils einen Power- und Reset-Button besitzt, es die Buttons selbst jedoch nicht auf die Platine geschafft haben. Dies gilt leider auch für den USB-3.1-Gen2-Header, der ebenfalls fehlt. Immerhin ist eine Debug-LED an Bord.
Von der restlichen Ausstattung her muss sich das X299 Taichi von ASRock nicht vor der Konkurrenz verstecken. Für Erweiterungskarten etwa stehen vier mechanische PCIe-3.0-x16-Steckplätze und ein PCIe-2.0-x1-Slot bereit. In den acht DDR4-DIMM-Speicherbänken findet sich je nach Prozessorwahl Platz für bis zu 128 GB RAM. Wahlweise auch mit deutlich erhöhtem Speichertakt. Im Storage-Bereich bekommt der Anwender bis auf U.2 das volle Spektrum spendiert. ASRock hat neben zehnmal SATA 6GBit/s auch drei M.2-Schnittstellen mit der M-Key-Kodierung verbaut. Solange diese im PCIe-Modus arbeiten, fallen glücklicherweise keine Beschränkungen an.
Bei der Netzwerkverbindung hat der Besitzer die Wahl zwischen zwei Intel-Gigabit-LAN-Buchsen und einer kabellosen Verbindung über das ebenfalls enthaltene WLAN-AC- und Bluetooth-4.2-Modul. Allerdings werden maximal nur 433 MBit/s erreicht. Ansonsten kann sich der Besitzer auf zweimal USB 3.1 Gen2 (jeweils einmal Typ-A und Typ-C), achtmal USB 3.1 Gen1 und sechsmal USB 2.0 freuen.
Gänzlich ohne Komfort kommt dann das ASRock X299 Taichi doch nicht zum neuen Besitzer. Am I/O-Panel befindet sich jeweils ein CMOS-Clear- und USB-Flashback-Button. Letzterer ermöglicht die BIOS-Aktualisierung ohne installiertem Prozessor und Arbeitsspeicher. Schließlich beherbergt die Platine mit dem Realtek ALC1220 auch den aktuellsten Audio-Codec, der jedoch von fünf Nichicon-Audio-Kondensatoren und einem 600-Ohm-starken Kopfhörerverstärker begleitet wird.
Und RGB-LEDs wurden ebenfalls verbaut, allerdings nur im Bereich des PCH-Kühlers. Für RGB-Fans bieten sich auch zwei Header an, an denen ein LED-Stripe angeschlossen werden kann. Ist die Beleuchtung generell unerwünscht, kann sie im BIOS dauerhaft deaktiviert werden. Bei der UEFI-Oberfläche haben wir erneut keine negativen Überraschungen erlebt. Bleibt noch die Leistungsaufnahme, die im Rahmen liegt und keine neuen Rekorde aufstellt. Bei der Gesamtperformance zeigte sich im Vergleich zu Konkurrenzprodukten eine etwas niedrigere RAM-Bandbreite.
Das ASRock X299 Taichi ist in unserem Preisvergleich ab 305 Euro gelistet. Gerade wer mit drei M.2-Schnittstellen benötigt, kann für diesen Preis bedenkenlos zugreifen. Wem der fehlende USB-3.1-Gen2-Header fehlt, findet im unteren Preissegment genügend Alternativen.
Positive Eigenschaften des ASRock X299 Taichi:
- sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung und vielen Overclocking-Funktionen
- umfangreiche Ausstattung, u.a. zehn SATA-Schnittstellen, acht USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und zwei USB-3.1-Gen2-Buchsen
- PCI-Express-3.0-Unterstützung an vier PEG-Slots
- sehr gute Gesamtperformance, gute Stabilität
- drei M.2-Schnittstellen
- guter Onboard-Sound-Bereich
- Dual-Gigabit-LAN (Intel)
- WLAN-AC (Max. 433 MBit/s) und Bluetooth 4.2
Negative Eigenschaften des ASRock X299 Taichi:
- (aktuell) reduzierte M.2-Leserate
- trotz Vorbereitung kein Power- und Reset-Button sowie kein USB-3.1-Gen2-Header
- etwas reduzierte Arbeitsspeicher-Bandbreite
Trotz der fehlenden Onboard-Buttons und des nicht vorhandenen USB-3.1-Gen2-Headers ist das ASRock X299 Taichi eine gute Platine für Skylake-X, mit der man ein sehr gutes Skylake-X-System aufbauen kann.
Persönliche Meinung
Da das ASRock X299 Taichi etwas mehr als 300 Euro kostet, kann ich es nicht nachvollziehen, warum ASRock die Onboard-Tasten und den USB-3.1-Gen2-Header gestrichen hat. Sie hätten das Gesamtpaket ordentlich abgerundet. Davon ab gab es aber keine gravierenden Probleme mit dem Board. Wer über die Mängel hinwegsehen kann, bekommt gerade mit den drei M.2-Schnittstellen eine gute X299-Platine. (Marcel Niederste-Berg)
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