Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das ASRock X299 Professional Gaming i9 hat sehr viele Zusatz-Controller erhalten. Drei LAN-Controller, zwei USB-3.1-Gen2-Controller, ein USB-3.1-Gen1-Hub, ein zusätzlicher SATA-Controller und ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 15 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Torture-spanTest, Vollauslastung). Die jeweiligen Verbrauchs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die Radeon R9 380. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration anscheinend gut umgesetzt wurde.
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Auch wenn bei einer HEDT-Plattform die Leistungsaufnahme in der Regel eine untergeordnete Rolle spielt, so wird sie nicht von jedem Anwender ignoriert. Zusammen mit dem Gigabyte X299 AORUS Gaming 7 teilt sich das ASRock X299 Professional Gaming i9 mit 71,2 Watt im Idle den letzten Platz.
Ein anderes Bild ergibt sich dann aber unter Last. In Verbindung mit Cinebench R15 zeigte das Verbrauchsmessgerät ziemlich gute 247,1 Watt an und liegt damit im Durchschnitt.
Ähnlich sieht es auch mit Prime95 unter Volllast aus, wobei die Leistungsaufnahme bei 254,4 Watt lag.
Die humane Leistungsaufnahme unter Last liegt an der anliegenden Spannung von 1,053 Volt. Im Vergleich dazu lag diese mit dem ASRock X299 Taichi bei 1,083 Volt.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich, sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die Radeon R9 380 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Im BIOS konnten wir neben der LED-Beleuchtung außerdem zwei LAN-Controller sowie den zusätzlichen SATA-Controller deaktivieren. Im Leerlauf brachte dies allerdings lediglich eine Energie-Ersparnis von 0,9 Watt ein.
In der Teillast konnten wir eine Reduzierung von 0,7 Watt feststellen.
Ganze 1,2 Watt weniger waren es hingegen unter voller Belastung mit Prime95.
Bei der CPU-Spannung hat sich erwartungsgemäß keine Veränderung ergeben.
Wenn der Hersteller eine Menge Ausstattung in die Hand geben möchte, mündet dies zumeist in dasselbe Problem: der Energie-Hunger. Dieses Problem hat das ASRock X299 Professional Gaming i9 allerdings nur im Idle. Unter Last fällt der Verbrauch hingegen durchschnittlich und in Anbetracht der umfangreichen Ausstattung sogar gut aus.