TEST

Micro-ATX und Ice Lake-SP

ASRock Rack SPC621D8U-2T im Test - Fazit

Portrait des Authors


Bevor wir nun zum Fazit kommen: Natürlich haben wir uns auch angeschaut, was das Das ASRock Rack SPC621D8U-2T mit dem verbauten Intel Xeon Silver 4314 an Strom verbraucht. Im Idle-Betrieb haben wir mit einer verbauten M.2-SSD und einer SATA-SSD einen Verbrauch von 87,1 W gemessen. Setzen wir den Xeon Silver 4314 unter Volllast verbraucht das gesamte System 208 W.

Leistungsaufnahme

Gesamtsystem

in W
Weniger ist besser

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Fazit

Zugegeben, der Anwendungsbereich für Xeon-Prozessoren auf Micro-ATX-Mainboards ist nicht besonders groß. Aber es gibt sie, die Bereiche in denen die Baugröße des Mainboards eine Rolle spielt und dennoch möglichst viele Funktionen auf die 244 x 244 mm gepackt werden sollen. Dies ist ASRock Rack mit dem SPC621D8U-2T in sehr guter Form gelungen, denn weder muss auf Speicherkanäle verzichtet werden, noch liegen Funktionen des Prozessors brach.

Leider hat ASRock Rack bis zum aktuellen Zeitpunkt noch keinerlei Kompatibilitätslisten veröffentlicht, die Auskunft darüber geben, bis zu welchem TDP-Level die Ice-Lake-SP-Prozessoren unterstützt werden. Mit dem Xeon Silver 4314 bei 135 W haben wir ins mittlere Regal gegriffen. Selbst das Spitzenmodell mit bis zu 270 W wird unterstützt. Die Kompatibilität zu den Ice-Lake-64L-Prozessoren der Workstation-Serie (W-3000-Serie) ist ebenfalls gegeben. Demnach steht dem interessierten Kunden hier eine breite Palette an Prozessoren zur Verfügung, die auf dem Board eingesetzt werden kann.

Beim Speicher kann das Achtkanal-Interface vollständig ausgenutzt werden, was bei Vollbestückung und der entsprechenden CPU-Wahl bis zu 2 TB DDR4-3200 bedeutet.

Vier PCI-Express-Steckplätze mit jeweils 16 Lanes stehen für Erweiterungskarten zur Verfügung und damit ist die volle Anzahl der 64 Lanes, die über den Prozessor angeboten werden, auch ausgenutzt worden. Da Ice Lake-SP PCI-Express 4.0 beherrscht, macht die Plattform in der Anbindung per PCI-Express einen Sprung nach vorne und zieht endlich mit AMD gleich. In diese Slots könnten beispielsweise NVMe-Erweiterungskarten gesteckt werden, die dann voll angebunden sind. Ebenso möglich ist die Verwendung gleich mehrerer GPUs für eine Render-Station, was im Zusammenspiel mit einem Xeon-Prozessor durchaus Sinn macht.

Im Falle des SPC621D8U-2T bedeutet das Angebot an 4x PCIe 4.0 x16 aber auch, dass sämtliche Storage-Funktionen über den Chipsatz laufen. Dies gilt auch für die Anbindung der Netzwerk-Schnittstellen. Damit könnte die Anbindung zwischen Chipsatz und Prozessor im Zweifel zum Flaschenhals werden. In unseren Tests konnten wir dies aber nicht feststellen.

Gleich zweimal 10GBASE-T mit 10 GBit/s bieten zusätzliche Optionen für das ASRock Rack SPC621D8U-2T. Als Storage- oder Rendering-Plattform ist eine schnelle Anbindung unabdingbar. Diese ist also mehr als ausreichend vorhanden. Zu guter Letzt gibt es auch noch ein BMC und die Möglichkeiten des Remote Management per IPMI.

Ein Manko des ASRock Rack SPC621D8U-2T sind die angebotenen I/O-Anschlüsse, die das Board eher zu einem kleinen Server- statt einem Workstation-Mainboard machen. Sicherlich lassen sich USB-Anschlüsse auch per Erweiterungskarte und über die internen USB-Erweiterungen, die dann am Gehäuse angeschlossen werden, realisieren, etwas mehr USB-Angebot am I/O-Panel hätten dem Board aber sicherlich gut getan.

Leider kennen wir aktuell einen Preis, noch Angaben zur Verfügbarkeit des ASRock Rack SPC621D8U-2T. Preislich rechnen wir aufgrund der Erkenntnisse zum Vorgänger mit einem Preis zwischen 400 und 500 Euro.


Die Xeon-Plattform im Micro-ATX-Format, aber mit allen PCI-Express-Lanes und Speicherkanälen anbieten zu können, verdient den Hardware-Technik-Award für das ASRock Rack SPC621D8U-2T

Positive Aspekte des ASRock Rack SPC621D8U-2T:

  • Acht Speicherkanäle und 4x PCIe 4.0 x16 auf Micro-ATX
  • viele CPU-Optionen
  • BMC / IPMI (mit Netzwerk und VGA)
  • 2x 10GBASE-T

Negative Aspekte des ASRock Rack SPC621D8U-2T:

  • wenige I/O-Anschlüsse