In die Bewertung der Bildqualität des Dell P2815Q möchten wir sowohl unsere subjektive Einschätzung als auch einige Messwerte einfließen lassen.
Subjektive Einschätzung
Im Standard-Modus liefert der P2815Q ein ausgewogenes Bild, das weder zu warm noch zu kalt wirkt. Durch den Einsatz eines TN-Panels fallen die Blickwinkel recht gering aus - hier hätte sich der Einsatz eines IPS-Panels durchaus gelohnt. Die Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten sorgt für reichlich Platz auf dem Desktop – Webseiten oder Programme lassen sich beispielsweise problemlos nebeneinander in angenehmer Größe darstellen. Zwar bringt das Arbeiten mit der 4K-Auflösung viele Vorteile mit sich, ein gravierender Nachteil fällt dabei allerdings schwer ins Gewicht: die maximale Bildwiederholungsrate ist auf 30 Hz beschränkt. Spiele, Filme und schnelle Bewegungen mit dem Mauszeiger ruckeln deutlich, sodass sich das Anwendungsfeld des Monitors unter Verwendung der 4K-Auflösung auf „langsame" Tätigkeiten beschränkt. Eine Möglichkeit, die Beschränkung der Bildwiederholrate zu umgehen, konnten wir nicht ausmachen.
Messergebnisse
Die nachfolgenden Messergebnisse wurden mit der X-Rite-Software „i1 Profiler" und dem Kolorimeter „i1 Display Pro" gewonnen. Alle Messungen wurden im sRGB-Bildmodus nach erfolgter Kalibrierung durchgeführt.
Helligkeit und Ausleuchtung:
In den Spezifikationen schreibt Dell eine maximale Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung von 300 cd/m² aus. Diesen Wert konnten unsere Messungen nicht ganz bestätigen. So betrug die maximale Leuchtdichte lediglich 281 cd/m², was zwar für das Arbeiten in einer normalen Büroumgebung noch ausreicht, aber eben nicht ganz den Herstellerangaben entspricht.
Regelt man die Helligkeit im OSD auf 50 Prozent herunter, so beträgt die Leuchtdichte in der Bildschirmmitte noch rund 161 cd/m². Die minimale Helligkeit, die bei einer Helligkeitseinstellung von 0 Prozent erreicht wird, beträgt 38 cd/m² in der Panelmitte.
Betrachtet man unsere Feldmessungen zur Gleichförmigkeit der Hintergrundbeleuchtung, so wird schnell klar, dass insbesondere die Panelecken etwas dunkler ausfallen als die übrige Anzeigefläche. Dort liegen die gemessenen Leuchtdichten ca. 34 cd/m² unter dem Referenzwert in der Bildmitte. Die 3D-Ansicht verdeutlicht diesen Sachverhalt.
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[figure image=images/stories/galleries/reviews/Dell_U2815Q/Tests/Hel100.png]Feldmessung bei 100 Prozent Helligkeit[/figure]
[figure image=images/stories/galleries/reviews/Dell_U2815Q/Tests/Hel3D.png]3D-Ansicht[/figure]
Weißpunkt und Kontrast:
Wie unsere Messung zum Weißpunkt zeigte, liegt dieser mit einer Farbtemperatur von 6539 Kelvin nur knapp über dem D65-Wunschwert von 6500 Kelvin. Dieser Wert kann sich dabei über die gesamte Displayfläche recht konstant halten, wie unsere Feldmessung mit der dazugehörigen 3D-Ansicht noch einmal verdeutlicht.
[figure image=images/stories/galleries/reviews/Dell_U2815Q/Tests/WeißFeld.png]Feldmessung: Weißpunkt[/figure]
[figure image=images/stories/galleries/reviews/Dell_U2815Q/Tests/Weiß3D.png]3D-Ansicht[/figure]
Etwas besser könnte hingegen der Kontrast ausfallen. Die angegebenen 1000:1 erreicht der Monitor nicht. Stattdessen müssen sich Nutzer mit einem Kontrast von ca. 758:1 zufriedengeben.
Farbreproduktion:
Die Farbreproduktion spielt für professionelle Nutzer, die mit Bildmaterial arbeiten möchten, eine wesentliche Rolle. So bezeichnet diese die Qualität der auf dem Monitor dargestellten Farben. Abweichungen zu den definierten Referenzfarben werden in Delta E (dE) angegeben. Je niedriger diese ausfallen, umso hochwertiger ist die Bildqualität eines Monitors.
Im Falle des P2815Q konnten wir trotz des verbauten TN-Panels maximale Farbabweichungen von lediglich ca. 3,49 dE messen, was in etwa auf einer Höhe mit oft teureren IPS-Panels liegt.
Inputlag:
Gamer sollte vor allem der Inputlag interessieren. Dieser beschreibt die Zeitspanne zwischen der Signalausgabe am Computer und der Bilddarstellung am Monitor. Nimmt dieser Prozess zu viel Zeit in Anspruch, so kann es bei hitzigen Gaming-Gefechten zu Verzögerungen kommen, die das Gameplay beeinträchtigen.
Mit sechs Millisekunden liegt der P2815Q im guten Bereich – merkliche Verzögerungen können demnach ausgeschlossen werden. Aufgrund unserer Messapparatur ist jedoch zu beachten, dass es sich hierbei nur um einen groben Richtwert handelt. Zudem sei vor dem Gaming-Hintergrund noch einmal die 30-Hz-Problematik angesprochen.
Stromverbrauch:
Um einen vergleichbaren Wert beim Stromverbrauch ermitteln zu können, stellen wir die Hintergrundbeleuchtung aller Monitor auf eine Helligkeit von 150 cd/m² ein. Wie zu erwarten, verbraucht der 28-Zöller von Dell dabei deutlich mehr als kleinere Geräte. Mit rund 30 Watt siedeln sich so nur noch die von uns getesteten 30-Zoll-Geräte ASUS PQ321 und Dell UltraSharp U3014 darüber an.
Im Verhältnis zur Bildfläche relativiert sich das Messergebnis etwas. Pro Quadratzoll werden rund 0,09 Watt verbraucht, womit der Bildschirm zwar immer noch etwas über dem Durchschnitt liegt, aber es durchaus kleinere Konkurrenten gibt, die mehr verbrauchen.