Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Wie bereits erwähnt: AOC kombiniert beim C3583FQ eine Diagonale von 35 Zoll mit einer Auflösung von 2.560 x 1.080 Bildpunkten. Das sind Pixelzahlen, die man eigentlich von deutlich kleineren Geräten gewohnt ist. Entsprechend fällt die Bildschärfe des großen Displays nicht überragend aus – gut zu erkennen ist das beispielsweise bei der Fotobearbeitung. Noch deutlicher macht sich die niedrige Auflösung bemerkbar, wenn es um den gebotenen Platz auf dem Desktop geht. Programmen steht der gleiche Platz zu Verfügung, den wir normalerweise von 27-Zoll-Modellen kennen, ein Schritt nach vorn kann in diesem Bereich mit AOCs großem 35-Zöller nicht gemacht werden. Wer nach einem neuen Arbeitsdisplay sucht, fährt entsprechend mit einem Modell besser, das auf einer ähnlichen Diagonale mehr Bildpunkte bietet. Für Arbeitstiere insgesamt ungewohnt kann die starke Krümmung des Monitors sein. Gerade Nutzer von Programmen mit vielen horizontalen Linien, wie sie bei Excel oder diversen Videoschnitt-Programmen vorkommen, müssen sich erst daran gewöhnen, dass es keine „gerade“ Linie auf dem Display gibt. Wir haben uns in unseren Tests recht gut daran gewöhnt, am Ende hängt gerade dieser Aspekt aber natürlich stark von den persönlichen Vorlieben ab.
Dass es aktuell schwer ist, einen wirklich guten Allrounder anzubieten, zeigt sich bei einer Betrachtung aus einem anderen Blickwinkel, dem Gaming-Blickwinkel. All das, was wir bislang kritisiert haben, kann dann positiv sein, muss es aber nicht. Die niedrige Auflösung hat den Vorteil, dass die Grafikkarte nicht allzu stark belastet wird, wer immer in der nativen Auflösung spielen möchte, muss also nicht ganz so häufig die GPU aktualisieren. Vor dem Hintergrund, dass Monitore in der Regel recht lange auf dem Schreibtisch stehen, kann dies ein finanziell nicht zu unterschätzender Vorteil sein.
Begünstigt wird durch die vergleichsweise niedrige Megapixel-Menge auch die maximale Wiederholrate. Aktuell limitiert an dieser Stelle der DisplayPort, denn der genutzte Standard 1.2 bewegt sich am Limit. 34-Zöller mit 3.440 x 1.440 Bildpunkten können beispielsweise maximal mit 100 Hz angesteuert werden. Betroffen sind davon beispielsweise der Acer Predator X34 oder der ASUS PG348Q. Da der C3583FQ aber niedriger auflöst, als es aktuelle 27-Zöller tun, ist klar, dass diese Limitierung nicht greift und der 35-Zöller im Bereich Wiederholfrequenz in Konkurrenz mit den 27-Zöllern wie dem Eizo Foris FS2735 oder dem ASUS PG278Q tritt. Maximal werden 160 Hz angegeben, die AdaptiveSync-Range liegt bei 45 – 160 Hz. In unserem Test klappte das sehr gut, was zu einem absolut ungestörten Gaming-Erlebnis führte – Tearing-Effekte gehören so in jedem Fall der Vergangenheit an. Noch dazu ließ sich in der Praxis praktisch kein Input-Lag feststellen, was das smoothe Gaming-Erlebnis weiter unterstreichen konnte – die „Verbindung“ zwischen Spieler und Spiel funktioniert so erstklassig. Am besten gefahren sind wir in unseren Tests mit dem 160 Hz-Setting und der mittleren Overdrive-Einstellung, wird Overdriver maximal genutzt, kommt es zu Nachzieheffekten. Minimal ist dieses "Schmieren" auch beim mittleren Setting feststellbar, hält sich dann aber noch in Grenzen.
Begünstigt werden Gamer von der vergleichsweise starken Krümmung, die in Kombination mit der großen Diagonale dazu führt, dass sich der Zuschauer direkt in das Geschehen hineinversetzt fühlt – die Immersion ist beim C3583FQ deutlich stärker vorhanden, als noch bei weniger gekrümmten oder gar flachen Panels. Das gilt aber natürlich nicht nur für Spiele, sondern auch für Filme. Wer den PC zur Medienwiedergabe nutzt, fährt mit AOCs 35-Zöller gut, denn die Kombination aus dem breiten 21:9-Panel und der gekrümmten Oberfläche gefällt auch hier. Da gerade Kinofilme oftmals im 21:9-Format produziert werden, können so auch die schwarzen Balken umgangen werden.
Die eigentliche Bildqualität des VA-Panels kann überzeugen. Es besitzt eine gute Blickwinkelstabilität und eine angenehme Farbdarstellung. Wer nicht auf eine zwingend farbverbindliche Darstellung angewiesen ist, der fährt mit der etwas wärmeren Darstellung des Monitors recht gut, für Anwender, die auf eine möglichst korrekte Farbdarstellung angewiesen sind, gibt es aber sicherlich bessere Geräte. Panel-bedingt gibt es beim C3583FQ keinen störenden IPS-Glow.
Messergebnisse
Helligkeit, Kontrast und Ausleuchtung
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Der Acer Predator Z35 konnte in unseren Messungen mit einer extremen Helligkeit und einem guten Kontrastverhältnis auftrumpfen. Auch der AOC C3583FQ geht in die gleiche Richtung, kann aber nicht ganz in die großen Fußstapfen treten. Die maximale Helligkeit ist mit maximal 398 cd/m² aber noch immer sehr gut, und auch das Kontrastverhältnis mit einem Wert von 1.772:1 ist exzellent. Leider teilt sich AOCs 35-Zöller aber auch eine andere Eigenheit mit dem Z35 – und das ist die recht ungleichmäßige Ausleuchtung. Zwar knackt unser heutiger Testkandidat noch knapp die 80 %-Marke, in der Praxis sind aber auch bei diesem Gerät die Helligkeitsunterschiede mit bloßem Auge gut sichtbar.
Weißpunkt und Farbreproduktion
Der Weißpunkt ist ab Werk mit 6.226 Kelvin etwas wärmer gewählt als die fotoneutralen 6.500 Kelvin. In der Praxis geht diese Abweichung aber noch in Ordnung, sodass Privat-Anwender nicht zum Colorimeter greifen müssen. Eine gute Vorstellung liefert der 35-Zöller hinsichtlich der Farbreproduktion ab. Im Mittel liegt das Delta E bei 1,7, während der Maximum-Wert 4,54 beträgt.