Bildqualität und Erfahrungen im Praxiseinsatz
Beim LG 38UC99-W fallen zunächst zwei Aspekte auf: Zum einen wäre da natürlich die schiere Größe. Mit seinen 38 Zoll fehlen unserem Testkandidaten nicht mehr viele Zentimeter, um dort anzukommen, was vor einigen Jahren noch der Standard im Wohnzimmer war. Das macht sich natürlich in der Praxis bemerkbar: Wirklich erfassbar ist der gesamte Bildschirm-Inhalt nicht mehr, ohne den Kopf zu drehen. Das mag zunächst etwas ungewohnt sein, stört aber schon nach einer kurzen Zeit nicht mehr. Vielmehr gewöhnt man sich in Windeseile an den zusätzlichen Platz auf dem Desktop – in Kombination mit dem OSC lässt sich der unseres Erachtens besonders effizient nutzen. Ob der zusätzliche Platz gegenüber 34-Zöllern wirklich produktiv vonnöten ist, lässt sich nur schwer abschätzen und ist vom individuellen Fall abhängig.
Die zweite Besonderheit ist natürlich die geschwungene Oberfläche mit einem Radius von 1.800 mm, die den 38UC99-W in Kombination mit der großen Diagonale von 38 Zoll zu einem Multimedia-Talent machen. Da auch das Seitenverhältnis mit 21:9 ebenfalls bestens zu aktuellen Hollywood-Blockbuster passt, gilt: Zurücklehnen und genießen, für die nötige Immersion sorgt das Display problemlos, denn durch den kurzen Betrachtungsabstand wird das Sichtfeld gut ausgefüllt.
Die eigentliche Bildqualität kann voll und ganz überzeugen. Das verwendete AH-IPS-Panel ist mit einer gemittelten Leuchtstärke von 239 cd/m² nicht nur ausreichend hell für gut beleuchtete Räume, sondern mit einem Wert von 1022:1 auch kontrastreich. Die Homogenität lag in unseren Messungen bei sehr guten 94 %, eine Abweichung der Ausleuchtung lässt sich mit bloßem Auge nicht erkennen. IPS-typisch wird auch eine gute Blickwinkelstablität geboten. Die sorgt dafür, dass auch mehrere Personen problemlos vor dem Monitor sitzen können.
Eines sollte aber jedem klar sein: Die hohe Bildschärfe, die kleinerformatige UHD-Displays oder gar 5K-Displays mit 27-Zoll haben, wird bei Weitem nicht erreicht. Aber auch das was der 38UC99-W bietet, ist in der Praxis mehr als ausreichend, zumal nicht die Skalierung des Betriebssystems bemüht werden muss, was auch von Vorteil sein kann.
Probleme haben großformatige Curved-Displays immer wieder mit Backlight-Bleeding. Das von LG eingesetzte IPS-Panel hatte in unserem Test keine allzu großen Probleme damit. Wurde eine homogene schwarze Fläche in einem dunklen Raum wiedergegeben, waren zwar durchaus etwas hellere Ecken zu erkennen, im normalen Betrieb machte sich das jedoch kaum wirklich bemerkbar.
Messergebnisse:
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Farbdarstellung:
Wer das Display auspackt, loslegt und vorher nichts an den Farbeinstellungen verändert, der erhält eine Farbtemperatur von rund 6.700 Kelvin. Das ist zwar minimal zu kühl, wird allerdings nicht in farbverbindlichen Setups gearbeitet, stört das kaum. LG bietet aber gute Möglichkeiten zur Anpassung. Am besten lässt sich das Panel natürlich über die 6-Achs-Farbkorrektur abstimmen – so lässt sich das letzte Quäntchen aus dem LG 38UC99 herausholen.
Zusätzlich haben wir die zahlreichen Presets vermessen, die LG hinterlegt hat. Wer in sehr hellen Umgebungen arbeitet, der fährt mit dem „Cinema“-Profil am besten, wohingegen bei moderater Beleuchtung auch das Profil „Dunkler Raum 1“ eine gute Wahl sein kann.
Profil | cd/m² | Kontrast | Kelvin |
Leser | 66 | 739:1 | 4.642 |
Foto | 283 | 945:1 | 7.076 |
Cinema | 291 | 954:1 | 6.551 |
Dunkler Raum 1 | 126 | 965:1 | 6.538 |
Dunkler Raum 2 | 75 | 975:1 | 6.540 |
Farbschwäche | 294 | 960:1 | 6.883 |
FPS Spiel 1 | 287 | 876:1 | 7.085 |
FPS Spiel 2 | 269 | 533:1 | 7.064 |
RTS Spiel | 279 | 740:1 | 7.128 |
Messergebnisse:
Gaming-Fähigkeiten:
Vorteilhaft ist das natürlich nicht nur bei Filmen, sondern auch dann, wenn mit 38UC99-W gespielt werden soll. Zwar ist der 38-Zöller per se nicht als Gaming-Experte ausgelegt, grundlegend hat ihn LG aber doch auf den Einsatz abgestimmt. Mit von der Partie ist beispielsweise FreeSync, das mit maximal 75 Hz arbeitet. Darüber hinaus gibt es natürlich wieder den Black Stabilizer, der in dunklen Bereichen dafür sorgt, dass feine Details besser herausgearbeitet werden können.
LG bietet drei vorgefertigte Presets an und erlaubt es dem User ein individuelles Setup zu speichern. Das ist für ein Allround-Displays vollkommen in Ordnung, Enthusiasten würden sich aber sicher noch das ein oder andere zusätzliche Feature und noch mehr individuelle Profile wünschen.
In der Praxis sorgt FreeSync wieder einmal dafür, dass störendes Tearing konsequent vermieden wird, das direkte Spielgefühl, das besonders schnelle Gaming-Displays bieten können, wird hingegen nicht erreicht - was aber auch nicht das Ziel des 38-Zöllers ist. Die Schlierenbildung befindet sich auf einem normalen Niveau. Die besten Ergebnisse konnten wir mit der mittleren Overdrive-Einstellung erzielen, je nach Empfindlichkeit kann sich aber auch die schnellste Einstellung durchaus anbieten. Der input-Lag fällt nicht negativ auf.