Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Philips kombiniert ein 27 Zoll großes VA-Panel mit der Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten. Das ist nicht allzu viel für ein aktuelles 27-Zoll-Modell, denn oftmals kommen diese mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten zum Kunden. Das hat zwei Nachteile: Zum einen leidet die Bildschärfe, denn es werden deutlich weniger Pixel auf der gleichen Fläche dargestellt. Damit wären wir auch gleich beim zweiten Nachteil, denn gegenüber einem 24-Zöller profitiert man kaum von der größeren Diagonalen: Auf dem Desktop wird nicht mehr Platz geboten, lediglich die Darstellung ist größer.
Als Besonderheit bietet das VA-Panel jedoch eine Krümmung. Waren Curved-Displays der ersten Generation noch recht wenig gekrümmt und kamen mit einem Radius jenseits der 3.000 mm daher, hat sich das seit dem letzten Jahr sichtlich geändert. Aktuelle Displays kommen aktuell größtenteils mit einem Radius von 1.800 mm zum Kunden – so auch der Philips 278E8Q. Das führt dazu, dass sich die die Krümmung deutlich bemerkbar macht. So wird eine höhere Immersion bei Spielen erreicht. Das „mittendrin statt nur dabei“-Gefühl kommt bei unserem Testkandidaten aber weniger deutlich auf, als bei größeren Modellen im 21:9-Format, denn das Sichtfeld wird in einem geringeren Umfang abgedeckt. Gleichzeitig gilt natürlich auch für dieses Curved-Display, dass es in jedem Fall eine Eingewöhnungsphase gibt, denn horizontale Linien wirken nicht mehr gerade. Das Auge gewöhnt sich zwar recht schnell an diesen Effekt, gerade bei der Bildbearbeitung insbesondere der Perspektivenkorrektur kann es aber schwierig werden, denn es gibt im Grunde genommen keine geraden Linien auf dem Monitor. Hier gilt: Nicht jeder Anwender wird mit Curved-Displays glücklich, es sollte in jedem Fall vorab getestet werden.
Rein subjektiv kann der 27-Zöller mit einer angenehmen Darstellung aufwarten, einzig die Bildschärfe möchte uns nicht so recht gefallen. Dafür kann das Panel mit einer hellen und kontrastreichen Darstellung aufwarten. Allerdings ist das Bild ab Werk ein wenig zu kühl abgestimmt, was aber mit dem sRGB-Profil einfach behoben werden kann. Die Blickwinkelunabhängigkeit liegt auf einem guten Niveau, wir haben aber schon besseres gesehen.
Gaming-Features
Der Philips 278E8Q kommt mit FreeSync – dennoch sollte man nicht Fehler machen und den 27-Zöller für einen reinrassigen Gaming-Monitor halten. Das zeigt beispielsweise der geringe Frequenzbereich von 49 bis 75 Hz, in dem FreeSync arbeitet. Gelegenheitsspieler werden sich aber dennoch freuen.
Seit kurzem ermitteln wir zudem das InPut-Lag mit dem LeoBodnar-Tool. Wir konnten einen Wert von 12,2 ms ermitteln. Bevor wir eine endgültige Einordnung vornehmen, müssen wir allerdings die Vergleichsdatenbank noch fleißig weiter befüllen.
Messwerte
Helligkeit, Ausleuchtung und Kontrastverhältnis
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Als maximale Helligkeit konnten wir einen Wert von 311 cd/m² ermitteln. Das ist für den normalen Einsatz problemlos ausreichend – auch lichtdurchflutete Büros sind so kein Problem. Wie üblich gilt auch hier die Warnung, dass einzig darauf geachtet werden sollte, dass sich keine direkte Lichtquelle im Rücken des Betrachters befinden sollte – aber das ist schlussendlich allgemeingültig. Auf einem sehr guten Level befindet sich die Homogenität der Ausleuchtung, denn zwischen hellstem und dunkelstem Sektor liegen gerade einmal 17 cd/m² - das führt zu einer Homogenität von 95 %.
Bauartbedingt kann das VA-Panel sein Können beim Kontrastverhältnis auf der ganzen Linie ausspielen. Wir konnten einen Wert von 3.620:1 ermitteln, was nicht nur für sich genommen exzellent ist, sondern auch den neuen Bestwert in unseren Messreihen darstellt.
Farbdarstellung
Wir haben es bereits angesprochen: Rein subjektiv wirkt der Philips 278E8Q ab Werk ein wenig kühl abgestimmt. Das bestätigt unsere Messung, denn im Mittel besitzt das Panel eine Farbtemperatur von 7.054,8 Kelvin. Wer ein Colorimeter besitzt, kann aber recht einfach nachjustieren. Alternativ empfiehlt es sich das sRGB-Profil zu nutzen, das schon recht nah am Optimum dran ist.
Sehr gut gefallen kann die Farbreproduktion. Das maximale DeltaE liegt bei 1,43, während es im Mittel 0,81 sind. Da können nicht allzu viele Displays mithalten.
Unsere Messungen zur Farbraum-Abdeckung zeigen, dass der Philips 278E8Q 87,88 % des AdobeRGB-Farbraums abdeckt, während es 99,1 % des sRGB-Farbraums sind.