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In Zeiten, in denen konservierte High-Definition-Filme nach schier endlosem Warten endlich in den Handel gelangten – und damit den großen Formatkrieg zwischen HD-DVD und Blu-ray einleiteten – hatten beinahe alle Fans von HTPCs große Hoffnungen. Nachdem sich HDMI im Heimkino als Standard der digitalen Bild- und Tonübertragung durchgesetzt hatte mehrte sich die Hoffnung, dass ein HTPC endlich zu der multimedialen Wunderwaffe werden könnte, die er von Anbeginn an darstellen sollte. Praktischerweise kamen in diesem Zeitraum nämlich auch zusehends mehr Komponenten (genauer gesagt Grafikkarten und Mainboards) auf den Markt, die bereits über HDMI-Schnittstellen verfügten.
Nachdem sich zudem relativ bald herausstellte, dass Toshibas erste HD-DVD-Player auf einem Celeron-Prozessor aufbauten, schien die Sache eigentlich klar: HTPCs werden die neuen Stars der Wohnzimmer.
Doch schnell stellten sich zwei Probleme heraus. Zum einen besaßen besagte PC-Komponenten anfänglich lediglich Konnektoren nach dem HDMI-1.2-Standard. Entsprechend verfügten diese nicht über genügend Bandbreite um Bild und Ton hochauflösend digital auszugeben. Um dies zu realisieren, werden Buchsen des modernen 1.3-Standards benötigt – soll es nur das Bild sein, reicht jedoch bereits der etwas in die Tage gekommene 1.2-Standard. Doch auch nachdem moderne Komponenten in der Zwischenzeit flächendeckend HDMI 1.3 unterstützten, sieht es immer noch mau aus, wenn es darum geht, Dolby Digital True HD oder DTS HD Master Audio vom HTPC in einen Receiver zu schleusen.
Schuld daran sind, wie so oft, die modernen Kopierschutzbestimmungen oder besser Kopierschutzrestriktionen. Anders, als es bei der externen Weitergabe von Daten der Fall ist, die mit HDCP geschützt wird, gab es anfänglich keine adäquate Lösung um auch das Tonsignal innerhalb des PCs weitergeben zu können. Fest stand für Hollywood einzig und allein: ohne Umwege darf der Ton digital nicht ausgegeben werden. Hier hat es die Filmindustrie schlicht und ergreifend verschlafen, sich rechtzeitig um einen passenden Standard zu kümmern. Blickt man jetzt aber auf den holprigen Start von HD-DVD und Blu-ray zurück, verwundert dies nicht wirklich.
Eine Lösung für das Problem wurde aber recht schnell gefunden, genannt „Protected Audio Path“. Der Clou an dieser Lösung: in einer „geschützten“ Umgebung werden digitale Audio-Signale direkt von der Software an die Soundkarte weitergereicht. Das Problem liegt aber darin, dass die Abspielsoftware und die Soundkarte speziell aufeinander angepasst werden müssen. Es ist also nicht länger möglich, eine beliebige Abspielsoftware mit einer x-beliebigen Soundkarte zu kombinieren. Noch dazu erfordert es langwierige Anpassungsarbeiten – ein Grund weshalb wir auf Auzentechs X-Fi Hometheater HD beispielsweise so lange warten mussten. Ungewiss ist zudem die Zukunft einer solchen Kombination – was passiert, wenn sich ein Software-Hersteller entschließt, seinen Soft-Player auf eine neue Version upzudaten und ein neuer Grafikkarten- oder Soundkarten-Treiber vorgestellt wird?
Nach dieser etwas längeren, aber nötigen Einleitung wollen wir uns auf den kommenden Seiten mit Auzentechs neuer High-End-Karte beschäftigen.