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ASUS Xonar Phoebus - High-End-Soundkarte für Gamer - Asus Xonar Phoebus im Praxistest

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Der Treiber ist auf den ersten Blick etwas unübersichtlich aufgebaut. Im Kopfteil findet man eine kurze Übersicht, welche Funktionen derzeit aktiv sind. Mit einem Klick auf den kleinen Pfeil rechts unten erscheint eine Auswahl mit verschiedenen Presets. Neben der individuellen Konfiguration stehen noch Modi für Hi-Fi, Film oder Musik zur Auswahl. In diesem Zusammenhang ist uns ein Bug im Treiber aufgefallen: Beim Umschalten vom Hi-Fi-Modus, welcher alle Klanganpassungen ausschaltet, in das entsprechende Musik-Profil wird automatisch ein hallender Umgebungseffekt aktiviert.

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Zur Navigation dient die linke Spalte, in der die Wiedergabegeräte ausgewählt werden können. Per Rechtsklick auf eines dieser Elemente klappt ein kleineres Kontextmenü auf, das weitere Optionen ermöglicht. Nach diesem Schema lassen sich alle gewünschten Einstellungen tätigen.

Eine Art Sonderstellung im Treiber bekommt die Lautstärkeregulierung, der Xear 3D Modus und der Soundradar für das in der Control-Box integrierte Mikrofon. Diese drei Optionen sind nämlich immer in der rechten oberen Ecke des Treibermenüs präsent.

Bei der Vielzahl an Möglichkeiten, die der Treiber der Phoebus zur Verfügung stellt, beschränken wir uns auf die wirklich interessanten Funktionen. In der Galerie befinden sich aber Screenshots des gesamten Treibers.

Unter dem Menüpunkt "Flexibler Bass II" lassen sich zur besseren Anpassung eines Subwoofers an die restlichen Lautsprecher einige Einstellungen vornehmen. Somit kann man neben der unteren Grenzfrequenz des Subwoofers auch die Basswiedergabe der Satelliten anpassen und allgemein die Bassintensität verändern.

Hinter Xear SingFX verbirgt sich eine Art Karaoke-Funktion, die die Tonhöhe an die eigene Stimmlage anpasst und in der Lage ist, den Gesang im vorliegenden Material herauszurechnen. Leider bringen beide Funktionen ein verzerrtes, vollkommen verfremdetes Klangbild mit sich.

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Im ROG Command Menüpunkt des Mikrofons lässt sich die sogenannte Strahlformung aktivieren. Diese filtert Umgebungsgeräusch heraus, die sich nicht unmittelbar in der Nähe des Sprechenden befinden. Im Praxistest konnten wir durchaus überzeugt werden, denn Nebengeräusche wurden erfreulich gut gefiltert - leider wurde dadurch allerdings auch die Stimmaufnahme unnatürlicher.

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Anstelle der bisherigen Raumklangsimulation Dolby Headphone bietet ASUS nun zwei Raumklangsimulationen. Zum einen Xear Surround Headphone und zum anderen über das neue Dolby Home Theater v4. Sowohl die Xear als auch die Dolby Raumklang Simulation erweisen sich in unserem Spiele-Test mit Counter-Strike: Source als sehr räumlich. Der Feind lässt sich im 360 Grad Winkel ausgezeichnet der Richtung zuordnen, aus der er kommt. Ebenfalls erhalten wir bei richtiger Auswahl der Raumgröße im Xear Surround-Treiber ein deutlich besseres Gefühl für die Größe der Karte, auf der wir uns bewegen, weshalb man wesentlich besser die Entfernung zum Gegner einschätzen kann. Ein kleiner Haken bleibt allerdings: Bei der größten Raumeinstellung erhält das Klangbild einen deutlichen Hall-Charakter, der besonders im Teamspeak stört. Dennoch zeigt sich die Xonar Phoebus auf dem Gebiet des Raumklangs, welcher für Spieler enorm wichtig ist, sehr stark.

Im Vergleich zwischen den beiden angebotenen sticht für uns Xear 3D mit der besseren Ortung hervor, dafür wird mittels Simulation über das Dolby Home Theater v4 das Klangbild nicht so hallend. Unserer Meinung nach sind also besonders die Raumklangsimulationen sehr gelungen und ein echter Fortschritt in Hinsicht auf Dolby Headphone und CMSS-3D.

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Softwareseitig verfügt das integrierte Dolby Home Theater v4 über ein eigenes Interface.

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An der linken Seite lassen sich mehrere Profile erstellen, die die bereits vorhanden Profile für Filme, Musik und Spiele ergänzen können.

Unterhalb des Spektrum-Visualizers befindet sich der sogenannte "Intelligent Equalizer", der einige Presets anbietet. Etwa eine warme oder typische Badewannenabstimmung. Wer seine eigene Abstimmung definieren möchte, hat mit dem sich darunter liegenden "Graphic Equalizer" die Möglichkeit dazu, an den Einstellschrauben zu drehen.

Ebenso bietet das Dolby Home Theater noch Einstellungen für den Film- und Spiel-Einsatz. Zum Beispiel lassen sich Lautstärkeunterschiede ausgleichen, damit zu laut abgemischte Explosionen an den üblichen Pegel angeglichen oder aber Stimmen präsenter abgebildet werden. Am Ende stehen noch Raumklangsimulationsmöglichkeiten sowohl für Lautsprecher als auch Kopfhörer.

 

Da wir nicht über professionelle Räumlichkeiten und Messgeräte verfügen, spiegeln unsere Ergebnisse lediglich den Klangeindruck des Redakteurs wieder. Subjektivität lässt sich daher nicht vermeiden, auch wenn der testende Redakteur bereits Erfahrungen mit vielen Lautsprechern, Kopfhörern, Headsets und Soundkarten gemacht hat. Unser Testraum misst 4 m x 6 m, bei einer Deckenhöhe von 2,20 m. Die Wände der kürzeren Seiten bestehen aus Dachschrägen, welche bis knapp 30 cm an den Boden reichen. Die Teststücke liegen als Flac oder CD vor, einige aber auch als MP3, um auch das durchschnittliche Quellmaterial darzustellen. Ebenso befinden sich nicht nur hochqualitative Aufnahmen in unserem Test-Parcours, sondern auch Stücke schlechterer Qualität.

Anhand der verwendeten Bauteile ließ sich relativ schnell feststellen, dass die ASUS Xonar Phoebus den Karten der Essence-Reihe relativ ähnlich sind. Dementsprechend klingt die Phoebus im Vergleich zu einer Essence STX auch bekannt. Die Unterschiede sind gering: Die Phoebus klingt etwas zurückhaltender, insbesondere im Bassbereich, während die Essence ST/X einen etwas spritzigeren Eindruck macht. Gegenüber der kürzlich getesteten Creative Recon 3D Fatal1ty Professional kann sich die neue Xonar aber sehr deutlich distanzieren. Hoch- und Mittelton klingen erfreulich natürlich - feine Details werden schön klar herausgezeichnet. Ebenso erhält der Bassbereich deutlich mehr Kontur im Vergleich zur Recon 3D. Gefallen hat uns insbesondere die genaue Bühnenabbildung zum Beispiel bei Metallicas Live-Aufnahme der CD S&M, bei der jedes Instrument an seinem Platz steht.