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Razer ManO'War im Test - Voluminös und bequem - Ausstattung, Bedienung, Klang

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Ausstattung und Bedienung

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Razer setzt prinzipiell auf das gewohnte und hinreichend erprobte Konzept, die wichtigsten Einstellungen direkt an den Ohrmuscheln vorzunehmen

Zur Bedienung werden beide Ohrmuscheln herangezogen. Auf der linken Seite gibt es nicht nur den Hauptschalter, sondern auch eine Micro-USB-Buchse zum Laden des drahtlosen Headsets. Ebenso kann auf dieser Seite die Lautstärke des Mikrofons praktisch mit einem Drehregler angepasst werden. Auf der rechten Seite geht es etwas beschaulicher zu. Hier gibt es einen zweiten Drehregler, der dieses Mal für die Lautstärke verantwortlich ist und das Headset bei einem Druck stumm schaltet.

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Razer ManO'War

Natürlich ist der Nutzer aber nicht auf eine einfache Einstellung von Lautstärke und Mikrofon beschränkt. Wer die zusätzlichen Features nutzen möchte, muss auf Razers Synapse-Software zurückgreifen, die der amerikanische Hersteller als Schnittstelle für all seine Peripherie nutzt. Vorteilhaft ist das vor allem, wenn mehrere Razer-Produkte genutzt werden sollen. Der Nachteil ist hinlänglich bekannt und wurde von uns bereits mehrfach kritisiert: Razer setzt auf eine Cloud-Lösung, sodass für die Konfiguration des Headsets zwangsläufig ein Account bei Razer angelegt werden muss. Ob das für die Konfiguration von Peripherie-Geräten nun wirklich sein muss, sei einmal dahingestellt.

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Razer ManO'War

Sieht man vom Registrierungszwang einmal ab, kann Synapse auf der ganzen Linie überzeugen. Direkt nach dem ersten Start wird das ManO’War erst einmal aktualisiert. Neben der bereits erwähnten Möglichkeit gleich mehrere Geräte des Herstellers zu konfigurieren, bietet Synapse eine aufgeräumte und intuitive Oberfläche. Ein Part ist natürlich dem bei Razer „Chroma“ genannten Beleuchtungskonzept zugeteilt. An dieser Stelle lassen sich nicht nur die Farben der Razer-Logos auf den Ohrmuscheln, sondern auch diverse Effekte konfigurieren. Ob es solche Farb-Gimmicks wirklich braucht, sei einmal dahingestellt, zumal praktische Komfortfeatures, wie sie Corsair beispielsweise bei seiner Void-Reihe bietet, nicht angeboten werden.

Von der Effekthascherei einmal abgesehen, bietet Razer die Möglichkeit die virtuellen Surround-Fähigkeiten des Headsets zu kalibrieren. Nach erfolgreicher Kalibrierung hat der Nutzer die Möglichkeit sowohl die Audio-Eigenschaften, also beispielsweise den Bass-Boost zu aktivieren. Ebenso kann das Mikrofon hinsichtlich Pegel und Empfindlichkeit angepasst werden. Mit von der Partie ist natürlich auch ein Equalizer mit acht Bändern, der zahlreiche Presets bietet und darüber hinaus individuell angepasst werden kann. Hier hat der Nutzer die Wahl zwischen vorgefertigten Presets. Die bestmögliche Wahl hängt an dieser Stelle natürlich von den eigenen Präferenzen, aber auch vom genutzten Audiomaterial ab.

Eine kleine Info am Rande: Das ManO’War kann auch mit einer Playstation genutzt werden.

Klangcheck

Wer sein Gerät ManO’War nennt, der schürt bereits vorab gewisse Erwartungen – und eines können wir bestätigen: richtig laut kann Razers Headset in jedem Fall, ganz ohne Verzerrungen geht es aber leider nicht. Aber nun erst einmal der Reihe nach. Razer setzt bei seinem neuesten Soundprodukt auf zwei 50 mm Treiber, die einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz abdecken.

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Razer ManO'War

Wie üblich nutzen wir zur Einschätzung unter anderem unseren langjährigen Referenzsong „Forgiven not forgotten“ der Corrs. Hier zeigt sich schnell, dass das ManO’War zu den besser klingenden Headsets in diesem Vergleich gehört. Die anfänglichen Streicher werden recht präzise wiedergegeben und können mit einer gewissen Brillanz aufwarten. An das Steelseries Siberia 800 kann das voluminöse Headset aber nicht heranreichen, denn das wirkt noch einmal unbeschwerter und luftiger. Zurück zum Man O’War. Sehr gut gefallen kann die Räumlichkeit. Die Bühne wird sowohl in der Tiefe als in der Breite gut gestaffelt, sodass allen Instrumenten und den Singstimmen eine klare Position zugeordnet werden kann. Auch Razer bietet ein virtuellen Surround – mit echtem Surround-Feeling darf dieser aber nicht verwechselt werden.

Die im Song kurz nach Beginn einsetzenden Bässe werden knackig trocken wiedergegeben, wobei dem ManO’War das letzte Quäntchen an Tiefgang fehlt, das zeigt sich aber deutlicher bei den unzähligen Gaming-Sessions, die das Headset über sich ergehen lassen musste.

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Razer Man O'War

Beim Spielen kann das Razer ManO’War erneut von seiner guten Räumlichkeit profitieren, was dazu führt, dass man sich auch ohne 360° Surround-Gaming mitten in das Geschehen hineinversetzt fühlt. Entsprechend profitiert der Zuhörer davon, dass Schritte klar verortet werden können und sich so Bewegungen gut zuordnen lassen. Bei besagten Explosionen zeigt sich aber, dass unser Testkandidat durchaus mit einem prägnanten Bass aufwarten kann, der aber in erster Linie durch einen dominanten Kickbass geprägt wird, während echter Tiefbass nur spärlich vorhanden ist.

Im direkten Vergleich mit dem AKG K701, das uns nun schon einige Jahre begleitet, fällt auf, dass Razer neues drahtloses Headset nicht mit der Natürlichkeit und Unbeschwertheit mithalten kann.

Das Mikrofon bietet auch bei diesem Headset eine gute Qualität. Wir waren gut zu verstehen, während die Stimme recht natürlich wiedergegeben wurde. 

Quellen und weitere Links

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