Klangeindruck
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Razer hat bei seinen neuen Lautsprechern viel Wert auf die Optik im Generellen und die Beleuchtung im Speziellen gelegt. Am Ende ist es bei Lautsprechern aber wichtig, wie gut sie klingen – gerade dann, wenn ein Preis von rund 179 Euro aufgerufen wird.
Wie üblich möchten wir an dieser Stelle den Hinweis vorausschicken, dass es sich bei der Beurteilung des Klangs um eine rein subjektive Klassifizierung handelt, die von jedem Anwender anders wahrgenommen werden kann.
Als gewohntes Prozedere legen wir direkt mit unserem Referenz-Song „Forgiven not forgotten“ der Corrs los. Der Song begleitet uns schon seit vielen Jahren, sodass eine Einschätzung der akustischen Fähigkeiten schnell möglich ist. Die Razer Nommo Chroma können zu Beginn des Geigensolos sogleich mit einer überzeugenden Räumlichkeit aufwarten, wie es oftmals bei Lautsprechern, die als Punktschallquelle ausgeführt werden, der Fall ist. Das Musikinstrument wird präzise und luftig wiedergeben, gerade bei hohen Lautstärken fällt aber auf, dass der Hochtonbereich unangenehm wird.
Ihren großen Vorteil, die Räumlichkeit können die Lautsprecher auch dann ausspielen, wenn sich weitere Teilnehmer an der akustischen Performance beteiligen. Egal ob die Singstimme oder weitere Instrumente, alles lässt sich präzise verorten. Eine echte Spielfreude möchte aber nicht aufkommen. Dass liegt daran, dass die Razer in allen Equalizer-Presets den Mittelton ausspart und dafür den Fokus zu stark in Richtung der tiefen Töne verschieben möchte.
Letzteres gelingt allerdings nur bedingt, denn ein echtes Tieftonfundament möchte den Nommo Chroma nur bedingt gelingen. Mit Blick auf das Gehäuse-Volumen und den Durchmesser der Membran überrascht das nur bedingt. Vielmehr wird ein moderater Oberbass geboten, dem es allerdings an Struktur und Durchzeichnung fehlt. Das Ergebnis ist ein recht unausgewogenes Klangbild. Am besten funktionieren die Nommo Chroma nach unserer Einschätzung bei wenig komplexen Musikstücken.
Prinzipiell ändert sich am klanglichen Können der Lautsprecher auch dann wenig, wenn wir sie mit aktuellem Game-Sound konfrontieren, allerdings hat der große Vorteil des Setups eine größere Gewichtung. Die Räumlichkeit ist schlichtweg hervorragend, sodass es bei Games ohne Mühe möglich ist, genau zu verorten, was um einen herum passiert. Das hilft natürlich ungemein um zu erkennen, aus welcher Richtung die Schritte eines Gegenspielers kommen. Weniger spektakulär fallen hingegen Explosionen aus, was an der generellen Tieftonabstimmung liegt.
Fazit
Razer kann über die Jahre schon einige Erfahrung im Audio-Markt aufweisen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Amerikaner nun nach einer Auszeit neben Headsets und Soundbars wieder waschechte Lautsprecher in ihr Portfolio aufnehmen. Seit der CES ergänzen die Razer Nommo das Sortiment, wobei die teuren Pro-Modelle erst zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden.
Auf dem Gaming-Desktop machen die Nommo Chroma schnell eine gute Figur, soviel steht fest. Die Optik ist ungewöhnlich, das Röhren-Layout kann aber überzeugen und macht das Stereo-Set schnell zum Eye-Catcher – und das auch ganz ohne Beleuchtung. Die Verarbeitungsqualität und Materialgüte können gleichzeitig überzeugen.
Das Highlight ist die Integration der Chroma-Beleuchtung, denn in die Standfüße wurde jeweils eine RGB-LED-Beleuchtung mit 24 Zonen integriert. Die kann natürlich nicht nur statisch betrieben werden, sondern mit zahlreichen Effekten aufwarten. Wirklich die Muskeln kann das System aber erst dann spielen lassen, wenn mehrere Razer-Produkte und am besten noch Philips Hue-Leuchten integriert werden. Einzig eine etwas höhere Leuchtkraft hätten wir uns gewünscht, denn so fällt die Beleuchtung der Nommo Chroma nur auf, wenn die Umgebung recht dunkel ist.
Gesteuert werden die Beleuchtung und die Klangeigenschaften über Razers Synapse-Software. Die kann mit einer übersichtlichen Bedienung und einem großen Funktionsumfang aufwarten. Weniger gut gefällt es uns aber, dass eine Online-Registrierung zur Nutzung verpflichtend ist.
Mit dem Klang ist es hingegen leider so eine Sache. Das Setup ist etwas unausgewogen, denn Razer möchte, so wie es bei Gaming-Lautsprechern üblich ist, den Bassbereich überbetonen. Leider können die kleinen Treiber aber kein echtes Tieftongewitter entfachen. Sehr gut kann hingegen die Räumlichkeit gefallen. Die Razer Nommo Chroma bauen eine breite Bühne auf, die eine exakte Zuordnung zulässt. Davon profitieren Gamer natürlich auf der ganzen Linie, denn es lässt sich präzise bestimmen, wo die Gegner unterwegs sind.
Am Ende hinterlassen die Razer Nommo Chroma einen zwiespältigen Eindruck, denn während die Optik und die Bedienung überzeugen, ist der Klang zu unausgewogen - gerade mit Blick auf den Preis, der es durchaus in sich hat.
Positive Aspekte der Razer Nommo Chroma:
- Schicke Optik und gute Verarbeitung
- Chroma-Beleuchtung
- sehr gute Räumlichkeit
Negative Aspekte der Razer Nommo Chroma:
- Klang zu unausgewogen
- Beleuchtung könnte leuchtstärker sein
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