Akustischer Aufbau
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Eine Besonderheit ist der Aufbau des 1More H1707. Wie bereits in der vollständigen Bezeichnung vermerkt, setzt der Hersteller auf ein 3-Wege-Design seines Kopfhörers. Normalerweise ist es üblich, dass Kopfhörer pro Ohrmuscheln nur einen einzelnen Treiber besitzen. Differenzierungen gibt es allenfalls durch deren Durchmesser. In der Regel liegen diese bei aktuell hochwertigen Modelle zwischen 40 und 55 Millimeter.
1More geht nun einen anderen Weg und setzt pro Ohrmuschel, also pro Kanal auf einen 3-Wege-Aufbau. So gibt es einen dedizierten Keramik-Hochtöner sowie einen 40 mm durchmessenden Tief-Mitteltöner aus Titan. Wie bereits geschrieben: Andere Firmen bieten hier teils einen größeren Durchmesser. Dafür hat 1More eine Besonderheit im Programm. Neben den beiden aktiv angetriebenen Chassis, gibt es auch einen passiv angetrieben Bass-Reflektor. Entsprechend detailreich soll sich das Klangbild geben, denn es muss sich eben nicht ein Chassis um das gesamte Frequenz-Spektrum kümmern, sondern jeder Bereich wird von einem „Experten“ bedient. Wie sich das in der Praxis auswirkt, das hören wir uns jetzt an.
Klangcheck
Wie immer gilt an dieser Stelle, dass es sich bei der Klangwahrnehmung um einen rein subjektiven Eindruck handelt. Jeder kann dies anders empfinden. Als Referenzsong dient wie immer: „Forgiven Not Forgotten“ der Corrs.
Bereits von den ersten Tönen an zeigt sich, dass sich der Hochtonbereich des 1More H1707 als sehr angenehm erweist. Die Geige, welche die ersten 35 Sekunden des Titels dominiert wird sehr detailreich und lebendig wiedergegeben. Auch kleinste Nuancen werden detailliert dargestellt. Gleichzeitig macht sich aber auch bemerkbar, dass auch höchste Lautstärken nicht dafür sorgen, dass der Klang unangenehm oder gar nervig wird. Das hängt mit der generell warmen Abstimmung der Over-Ear-Kopfhörer zusammen. Sehr angenehm ist es, dass 1More der Mitteltonbereich nicht zurücknimmt. Entsprechend lebendig und ausgewogen wirkt die Audiowiedergabe. Sehr gut macht sich dies beispielsweise bei der Singstimme von Andrea Corr bemerkbar. Es werden auch kleine Details wiedergegeben, die bei den oftmals als „Badewanne“ abgestimmten Gaming-Headsets untergehen.
Spätestens dann, wenn die Drums einsetzen, zeigt sich aber, dass auch 1More nicht auf eine extrem neutrale Abstimmung setzt. Die Bass ist voluminös, präsent und spielt tief herunter. Er drängt sich aber nicht so stark in der Vordergrund, wie wir es zuletzt so oft bei den Gaming-Headsets gehört haben. Darüber hinaus differenziert das 1More H1707 auch den Tieftonbereich sehr gut. Es gibt sowohl einen echten Tiefbass als auch einen präsenten Kickbass. Das Headset zeigt sich impulsschnell, agiert aber nicht so knochentrocken, wie es sich mancher wünschen würde.
Die generelle Charakteristik kann als warm und gefällig eingestuft werden, was beispielsweise im direkten Vergleich mit dem AKG K701 auffällt, das deutlich nüchterner und schlanker zu Werke geht, aber sehr viel offener klingt. Der generelle Klang des 1More H1707 kann eigentlich recht einfach beschrieben werden: Der Kopfhörer macht mit seiner mitreißenden Wiedergabe eine ganze Menge Spaß. Und das bei jeder musikalischen Gang-Art.
Sehr gut gefallen kann auch die Bühnenabbildung. Das 1More H1707 spannt einen großen Raum auf. Dennoch lassen sich Instrumente und Stimmen klar an einer Position verorten. Gerade Live-Aufnahmen profitieren davon und machen durch die hohe Spielfreude des Kopfhörers eine Menge Laune.
Durch die grundsätzliche Abstimmung unseres Testkandidaten kann der Klang aber auch bei Games und Filmen auf der ganzen Linie überzeugen. Das Klanggeschehen ist mitreißend, während die ausgeprägte Räumlichkeit dafür sorgt, dass die Bewegungen von Gegnern klar zugeordnet werden können. Das würden wir uns auch von so manchem „Gaming-Gerät“ wünschen.