Gut anpassbare Form
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Wie gut ein In-Ear klingt, das hängt zu einem großen Teil von dessen Passform ab. Während man bei den AirPods beispielsweise darauf angewiesen ist, dass die Form zu den eigenen Ohren passt, bietet 1More die Möglichkeit seine In-Ears an zwei Stellen anzupassen. Es gibt insgesamt sechs verschiedene Silikon-Ohrstöpsel und zusätzlich noch einmal zahlreiche O-Ringe, die dafür sorgen sollen, dass die In-Ears fest an ihrem Platz sitzen. Hier heißt es also direkt nach dem Kauf: Es sollte erstmal ausführlich getestet werden, denn nur, wenn die bestmögliche Mischung aus Ohrstöpsel und O-Ring gefunden wird, passt am Ende auch der Klang.
Genau wie für die Stylish TWS gilt auch für das Top-Modell, dass die In-Ears im Anschluss mit einem exzellenten Sitz aufwarten können. Nichts wackelt, auch dann, wenn Sport getrieben wird. Gleichzeitig macht sich das vergleichsweise geringe Gewicht positiv bemerkbar – sie fallen im Ohr nicht wirklich auf.
Klangcheck
Nachdem die Stylish TWS noch mit einem Breitband-Treiber ausgestattet waren, wie es bei drahtlosen In-Ears aktuell üblich ist, setzt der chinesische Anbieter nun auf eine 2-Wege-Aufbau, bestehend aus einem dynamischen und einem Balanced Armature Treiber.
Wie bei Tests von Audio-Hardware üblich, auch hier der Hinweis darauf, dass es sich um rein subjektive Höreindrücke handelt, die von jeder Person anders wahrgenommen werden können. Als Referenz-Songs verwenden wir Forgiven not Forgotten der The Corrs und Hurt der Nine Inch Nails, die wir bereits mit zahlreichen Setups getestet haben.
Die 1More TWS ANC können mit einer dynamischen Wiedergabe auftrumpfen, was an ihrer generellen Abstimmung liegt. 1More hat sich bei diesen In-Ears dazu entschlossen, das im Consumer-Bereich doch recht beliebte "Badewannen-Setup" anzuwenden. Sprich: Die Höhen sind, genau wie der Bass angehoben – wenn auch nicht in dem Umfang, wie wir es schon bei anderen Geräten erlebt haben. Das klingt spaßig und auch etwas spektakulär und macht gerade bei EDM-Musik, aber auch bei aktuellen Pop-Aufnahmen eine Menge Spaß.
Gleichzeitig gilt aber, dass die In-Ears nicht extrem neutral klingen, was je nach dem persönlichen Geschmack gefällt oder nicht. So zeigt sich bei unserem Referenz-Song "Forgiven not forgotten", dass die zu Beginn einsetzende Geige nicht so präsent und durchzeichnet wirkt, wie wir es schon gehört haben – was hier aber wirklich meckern auf einem hohen Niveau ist. Dafür besitzen die später einsetzenden Drums einen ordentlichen Punch und verleihen der Aufnahme ein solides Fundament. Im weiteren Verlauf des Stücks gelingt es den In-Ears sehr gut mit der großen Anzahl an Instrumenten klar zu kommen und eine sehr gute Räumlichkeit zu schaffen, was zeigt, dass die Abstimmung des Qualcomm-Chips sehr gut gelungen ist.
Die dezente Anhebung von Bass und Höhen sorgt auch dafür, dass es nicht dazu kommt, dass im Mitteltonbereich allzu viele Details verschluckt werden, wie es häufig der Fall. Entsprechend wird noch immer ein sehr differenzierter und durchzeichneter Klang geboten.
Der Klang verändert sich aber, wenn wir das ANC-Feature deaktivieren, das bislang seinen Dienst verrichtete. Dann wird der Bass deutlich abgesenkt, sodass es insgesamt zu einer deutlich neutraleren Wiedergabe kommt. Schade ist es aber, dass man nicht beides haben kann, ein funktionierendes ANC und einen neutralen Klang.
Alles in allem bieten die 1More True Wireless eine überzeugende Abstimmung und schaffen gut den Spagat aus einer natürlichen Wiedergabe und einer ansprechenden Spielfreude.
Das ANC kann nicht immer überzeugen
Waren ANC-Lösungen lange insbesondere für Vielreisende interessant und entsprechende Kopfhörer nicht nur teuer, sondern auch groß, ändert sich dies zusehends. Nicht nur Apple schickt seine AirPods Pro mit einer Noise Cancellation an den Start, auch Sony bietet entsprechende In-Ears mit den WF-1000XM3.
1More setzt auf zwei Mikrofone. Eines nimmt die Umgebungsgeräusche auf, das andere die Geräusche im Ohr. Daraus soll der Algorithmus ermitteln, welche Geräusche ausgelöscht werden sollen.
In der Praxis funktionierte dies halbwegs brauchbar, gerade Sony liefert nach unseren Erfahrungen aber deutlich bessere Ergebnisse. Die Umgebungsgeräusche wurden von unserem Testmuster zwar gedämpft, gerade bei einer leisen Musikwiedergabe waren sie aber noch immer herauszuhören.