Passform
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Eine positive Überraschung stellte die Passform der In-Ears dar. Wirken die Momentum TrueWireless 2 auf den ersten Blick recht klobig und voluminös, sitzen sie doch exzellent im Ohr und machen kaum auf sich aufmerksam. Der Clou daran ist, dass die In-Ears um eine Viertelumdrehung "eingedreht" werden und dann felsenfest sitzen. So kam es in unserem Test selbst beim Sport nicht zu Problemen. Das Gewicht von 6 g pro In-Ear macht sich kaum bemerkbar.
Gleichzeitig müssen die eigentlichen Ohrstöpsel genau passen, um ein möglichst gutes Klangergebnis zu erzielen. Sennheiser legt Silikon-Stöpsel in verschiedenen Größen bei, sodass es unseres Erachtens kein größeres Problem sein sollte, ein passendes Modell zu finden.
Ganz am Ende gilt aber auch hier: Was dem einen passt, kann für den anderen ein No-Go sein – es sollte also nach Möglichkeit vorab getestet werden. Von der korrekten Passform profitiert am Ende nicht nur der Komfort, sondern auch der Klang. Hier sollte also auf jeden Fall etwas Zeit investiert werden.
Klangcheck
Während 1More bei seinem drahtlosen Top-Modell auf einen 2-Wege-Aufbau setzt, geht Sennheiser einen anderen Weg. Es kommt pro In-Ear ein 7-mm-Treiber zum Einsatz. Laut Datenblatt soll ein Frequenzbereich von 5 Hz bis 21 kHz abgedeckt werden.
Wie bei Tests von Audio-Hardware üblich, auch hier der Hinweis darauf, dass es sich um rein subjektive Höreindrücke handelt, die von jeder Person anders wahrgenommen werden können. Als Referenz-Songs verwenden wir "Forgiven not Forgotten" der The Corrs und "Hurt" der Nine Inch Nails, die wir bereits mit zahlreichen Setups getestet haben.
In unseren Hörtests konnten die Momentum TrueWireless 2 auf ganzer Linie überzeugen. Das liegt insbesondere an der sehr ausgewogenen Abstimmung. Sennnheiser setzt auf ein natürliches, leicht warm angehauchtes Grundsetup, das der Hochtonbereich stets entspannt wirkt und auch bei gesteigerten Lautstärken nicht unangenehm wird. Dazu gesellt sich ein fein auflösender Mitteltonbereich, der dafür sorgt, dass auch feine Details korrekt herausgearbeitet werden. Deutlich macht sich das bei unserem langjährigen Referenz-Song "Forgiven not Forgotten" beim Einsetzen der Geige bemerkbar.
Sehr gut gefällt uns der Bassbereich. Die Momentum TrueWireless 2 bieten einen knackigen Tieftonbereich, der sehr weit in den Frequenzkeller hinab reicht. Allerdings drängt er sich nicht, wie wir es schon so oft gehört haben, prägnant in den Vordergrund, sondern rundet das Klangbild gelungen nach unten ab. Das führt dazu, dass der Mitteltonbereich eben nicht überdeckt wird. Sollt es gefordert sein, spielen die In-Ears mit Nachdruck und Punch auf. Auch bei schnellen Bassfolgen verlieren unsere Testkandidaten nie den Überblick und können mit einer hohen Präzision aufwarten.
Als gelungen stufen wir zudem die Räumlichkeit ein. Wir konnten alle Instrumente der Live-Aufnahme klar einem Platz zuordnen. Sowohl die Staffelung in der Breite als auch in der Tiefe findet auf einem sehr hohen Niveau statt.
Sennheiser setzt also auf eine gelungene Abstimmung, welche die MTW2 in unseren Augen zum idealen Allrounder macht.
Das neue ANC-Feature hinterließ in der Praxis einen gemischten Eindruck. Wird dies aktiviert, macht sich durchaus ein Effekt bemerkbar, wir hätten uns aber gewünscht, dass die Umgebungsgeräusche noch effektiver ausgeblendet werden. Aktuell würden wir es so beschreiben, dass die Umgebung recht gut abgedämpft wird, wirklich ausgeblendet werden Geräusche jedoch nicht. Entsprechend wird in der Praxis ein gewisser Komfort geboten, während Vielreisende besser zu einem Gerät mit noch besserer Geräuschunterdrückung greifen sollten.
Der Audio-Transparancy-Modus erfüllt seinen Zweck und lässt die Umgebungsgeräusche durch, sodass es prinzipiell problemlos möglich wäre, sich mit seinem Gegenüber zu unterhalten. Daran, dass die In-Ears dazu nicht entfernt werden müssen, werden wir uns aber noch eine Zeit lang gewöhnen müssen.