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Wir testen die Netzteile nicht an elektronischen Lasten, sondern an der Stelle, an der sie eigentlich auch arbeiten sollen, nämlich einem PC. Dies schränkt die Testmöglichkeiten etwas ein, da nicht beliebige Lastpunkte angefahren werden können und mangels Messmöglichkeit auf der Sekundärseite eine genaue Bestimmung des Wirkungsgrades nicht möglich ist. Diese Messmethode hat aber auch ihre Vorteile, denn der natürliche Einsatz belastet die Netzteile anders, als es elektronische Lasten tun. Dadurch offenbaren manche Netzteile erst ihre Schwächen, beispielsweise die Neigung zu fiependen Geräuschen bei stark wechselnden Lasten.
Das zum Einsatz kommende Testsystem basiert auf den folgenden Komponenten:
- Intel Core i7-980X (per Multi auf 4 GHz übertaktet / VCore 1,4V)
- ASUS Rampage III Black Edition
- 6 GB Corsair (CMGTX1, Triple Channel, DDR3-1333 Betrieb)
- ATI Radeon 5870 (MSI Lightning R5870, 900/1200 MHz)
- Crucial C300 64 GB
Für die Messung der Leistungsaufnahme bei niedriger Last kamen noch folgenden Komponenten zum Einsatz:
- Intel Core i7-2600K
- MSI Z68A-GD80
- 4 GB Corsair (CMGTX1, Dual Channel)
- ATI Radeon 5870 (MSI Lightning R5870, 900/1200 MHz)
- Crucial C300 64 GB
Mittels speziell präparierter Adapter können Spannungen am ATX-Hauptstromkabel ("12V1") und am ATX12V-Kabel ("12V2") abgriffen werden, die mit einer DAQ-Box im Betrieb kontinuierlich geloggt werden. Weiterhin wird die primärseitige Leistungsaufnahme mit einem VC940-Multimeter und Leistungsmessadapter aufgenommen und ebenfalls durch den Messrechner gespeichert. Daneben werden bei bestimmten Testabschnitten mit einem DSO (digitales Speicheroszilloskop) die Ripple-Spannungen betrachtet.
Der Verlauf der Ausgangsspannungen ist über einen Durchlauf des 3DMark Vantage dargestellt. Der Wertebereich des Diagramms entspricht dabei ungefähr dem nach der ATX-Norm zulässigen Toleranzfeld. Im Falle der 12 Volt darf die Spannung +-5% schwanken, d.h. sie muss sich im Fenster zwischen 11,40 und 12,60 Volt bewegen. Bei 3,3 und 5 Volt ist der Toleranzbereich ebenfalls +-5% groß. Bei lastbedingten Spannungseinbrüchen im Diagramm ist zu beachten, dass diese vereinfacht gesagt durch zwei Faktoren bedingt werden, der Arbeit der Spannungsregelung im Netzteil und dem ohmschen Widerstand der Kabel. Letzterer Einflussfaktor sollte allerdings bei allen Netzteilen ungefähr gleich groß sein.
Enermax Modu82+ II 525W
Das Enermax-Netzteil zeigt auch hier eine sehr gute Vorstellung. Die Werte für 12V liegen an beiden Messpunkten knapp über dem Nominalwert auf optimalem Niveau. Die lastbedingten Schwankungen fallen insgesamt recht gering aus. Der relativ starke Einbruch der 12V2, welche die CPU-Spannungswandler versorgt, in der Mitte des Testablaufs ist durch den entsprechenden Benchmarkabschnitt bedingt, der die (übertaktete) CPU stark belastet.
Auch bei den Nebenspannungen 3,3 und 5 Volt ergibt sich ein sehr positives Bild. Beide Spannungen liegen gut im Toleranzfeld und weisen über den Testdurchlauf nur sehr geringe Schwankungen auf.
Einen Blick auf die Ripple-/Noise-Spannungen des Enermax Modu82+ II 525W haben wir auch geworfen. Auf der linken Seite sind die Werte im Idle zu sehen, wohingegen auf der rechten Seite das Netzteil zusätzlich durch eine 35-Ampere-Last auf der 12V-Seite belastet wurde. Hinweis: Die 12V-Screens wurden mit 20mV pro Achsenabschnitt aufgenommen, die 3,3V- und 5V-Screens mit einer Auflösung von 10 mV pro Achsenabschnitt, daher erscheinen die Schwankungen auf 3,3V und 5V im Vergleich zu den 12V-Screens größer.
links: 12V im Idle, rechts: 12V unter Last
Das Enermax kann hier eine sehr gute Performance zeigen, denn mit Werten von maximal 30 mV(pp) liegt es deutlich unter der durch den im ATX Design Guide festgelegten Maximalwert von 120mV(pp).
links: 3,3V (grün) und 5V (gelb) im Idle, rechts: 3,3V und 5V unter Last
Ein guter Eindruck ergibt sich auch bei Betrachtung der Ripple-/Noise-Spannungen auf der 3,3V- und 5V-Schiene des Enermax Modu82+ II 525W. Mit Werten von unter 10 mV(pp) wird das erlaubte Maximum von 50 mV(pp) weit unterschritten.
Insgesamt präsentiert das Enermax Modu82+ II 525 qualitativ hochwertige Ausgangsspannung, die dem "eigenen Anspruch" auch gerecht werden können.