TEST

Netzteil Roundup

8 Netzteile bis 600W im Test

Portrait des Authors


Werbung

Unsere treuen Hardwareluxxleser wissen sicherlich, daß wir von Zeit zu Zeit ein neues Netzteilroundup erstellen. In diesem Review ist es mal wieder soweit und wir freuen uns, einen noch größeren Test zu präsentieren als bisher. Wir haben unsere sonst übliche Anzahl an getesteten Netzteilen von 6 auf 8 Exemplare angehoben, neue Messtechniken verwendet und bessere Tests in unser Portfolio aufgenommen, um eine noch bessere Vergleichbarkeit bieten zu können. Einziger Wermutstropfen dabei ist dieses Mal die recht unterschiedliche Grundleistung der Testkandidaten. Diese schwankt zwischen seichten 420 Watt und am oberen Limit befindliche 600 Watt. Wie immer testen wir die Netzteile im folgenden Review auf Leistung mit genauen Messungen auf der 3,3 Volt- und neu hinzugekommen auch auf der 12 Volt-Schiene. Weiterhin überprüfen wir die Netzteile auf Stabilität sowie auf die Geräuschkulisse unter Idle und Vollast. Da die Stromversorgung eines PCs mittlerweile ebenfalls darüber entscheidet, ob ein System stabil  läuft oder auch mal Resets oder andere Systemprobleme erzeugt, sind diese Tests von hohem Interesse für jeden Leser. Im Hinblick auf die ständige Steigerung des Stromverbrauchs und die damit verbundene Belastung des Geldbeutels, haben wir diesmal auch einen Blick auf die Verlustleistung und Effizienz der Netzteile geworfen und nachgemessen. Mit Erstaunen haben wir dabei erhebliche Unterschiede feststellen können.

Der Trend nach immer mehr Leistung scheint trotz "lautlosem PC-Hype" kein Ende zu nehmen. Immer mehr Konsumenten wünschen sich ein leistungsstarkes Netzteil. Auch nicht ganz ohne Grund. Trotz zunehmender ökologischer Krise steigt der Verbrauch pro Rechner erheblich. Jedem User sollte bewußt sein, daß er bei weitem kein 600 Watt Netzteil benötigt, wenn er einen normalen Rechner zum Beispiel für Overclocking verwenden möchte. Denn permanente Leistungserhöhung und gleichzeitig lautloser Betrieb schließen sich prinzipiell aus, so daß man sich entscheiden muss, ob der Rechner leise oder der Rechner und damit auch das Netzteil extrem leistungsstark sein soll.

Doch unser Review zeigt sehr deutlich, daß auch sehr leise 450 Watt Netzteile im Hochleistungsrechner vollkommen ausreichend sein können und sogar erhebliche Vorteile in der Leistungseffizienz bieten. Ebenso gibt es mittlerweile extrem effiziente 600 Watt Netzteile, die sehr leise sein können. Dennoch, alle Probanden erheben den Anspruch, bei bester Leistung auch Ruhe im Rechner einkehren zu lassen.

In diesem Review wollen wir acht Netzteile testen, die bei einer hervorragenden Leistung auch mit einem leisen Betriebsgeräusch überzeugen wollen. Mit dabei sind diesmal die folgenden Modelle:

  • Silentmaxx DF 480 LNC
  • Silentmaxx DF 580 IC-Tech
  • AKASA PaxPower AK-P460FG BL
  • Levicom 420xpe-p Rev. 2
  • Tagan TG480-UO1
  • HIPRO HP-W460GC31
  • Enermax EG701AX-VE(W)
  • SilverStone SST-ST46F

Natürlich wird jedem Leser schnell auffallen, daß wir diesmal wie angekündigt eine ordentliche Mischung der Netzteile bevorzugt haben. Soll heißen, daß wir uns sowohl 420 Watt Netzteile angeschaut haben als auch 600 Watt Kandidaten, die an der oberen Leistungsgrenze werkeln. Der Grund der uns dazu bewogen hat, war, daß wir dem Leser die Unterschiede, Vorteile aber auch Nachteile der verschiedenen Leistungsklassen in Vergleichstests zeigen wollten und werden.

In der Gruppe der 400 bis 500 Watt Vertreter haben wir uns das Levicom 420xpe-p, das AKASA AK-P460FG BL, das Silentmaxx DF 480 LNC, das TAGAN TG480-U01 und das HIPRO HP-W460GC31 zu Gemüte geführt.

Als 500 und 600 Watt Kandidaten treten das Silentmaxx DF 580 IC-Tech und das Enermax 600 an. Um unseren Lesern eine noch bessere Vergleichbarkeit zum letzten Review zu geben (bitte hier nachlesen), haben wir eines der bereits getesteten Netzteile, das Levicom Visible Power 500 ebenfalls den Testparkur durchlaufen lassen! Doch dazu später mehr.

Durch Klick auf das Bild gelangt man zu einer vergrößerten Ansicht

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Netzteilen waren noch niemals so groß wie heute. Und dabei meinen wir nicht nur die verschiedensten Hersteller oder das enorme Leistungsspektrum zu erwerbender Netzteile. Alleine die Anzahl an verschiedenen Kabelagen und die Verschiedenheit der Anschlüsse ist schier erstaunlich. Sogar wir mußten uns zunächst über die vielen Unterschiede der neuen Steckerformen informieren bevor wir Euch einen ausgewogenen Test präsentieren konnten. Verschiedene Grafikkartenanschlüsse, unterschiedliche Mainboardanschlüsse, Wasserkühlungsstecker, geregelte Lüfterstecker usw.. Das bietet im Grunde jedem Bastler paradiesische Zustände, doch der Normaluser kann da schnell überfordert werden. Aber eine Entwarnung vorweg:  Fehler können beim Anschluß an sich nicht entstehen, da die Stecker alle genormt sind. Grundsätzlich haben alle Netzteile die wichtigsten Stecker um einen Normrechner anzuschließen. Allerdings haben einige Netzteile zusätzliche Stecker von denen viele für einen normalen Rechner unnütz sind und nur dem einen Zweck dienen, auf alle Standards den passenden Stecker zu liefern. Hat man Extrawünsche, so muss man doch schon genau hinsehen, welches Netzteil welche Anschlüsse bietet. Die Einen bieten diesen Anschluß, die Anderen jenen. Sprich, für jeden ist ein Netzteil dabei, nur welches?

Aus diesem Grund haben wir es uns nicht nehmen lassen, Euch eine Gegenüberstellung oder besser gesagt, eine Auflistung sämtlicher Anschlüsse in tabellarischer Form über alle hier getesteten Netzteile mit an die Hand zu geben:

Achtung: Es können Abweichungen zwischen Revisionen kommender Netzteile auftreten

Was in diesem Zusammenhang sicherlich auffällt, ist, daß wir bereits einige der Netzteile im Test hatten, welche den neuen 24-adrigen Poweranschluß benutzen, der von Intel eingeführt wurde. Grundsätzlich können aber mitgelieferte Adapter dazu verwendet werden, um besagte Netzteile auch an dem alten 20-adrigen Anschluß zu verankern. Weiterhin haben wir auch zwei Netzteile mit dem neuen 6-poligen Stecker für PCI-Express-Grafikkarten im Test.

Zur Erläuterung wollen wir aber vor dem Test noch den Zusammenhang zwischen den Daten der Netzteile klären:

Am wichtigsten für ein Netzteil ist die "Combined Power", also die zulässige und maximal mögliche Belastung der 5V und 3,3V-Leitung. Diese wird von den Herstellern meistens angegeben. Sollte es nicht auf dem vom Hersteller angebrachten Etikett stehen, so darf man ruhig misstrauisch werden. Bei normalen Netzteilen hängen die Leitungen sehr oft an einem Schaltkreis - wird also eine Leitung verwendet, so sinkt normalerweise die Leistung auf der anderen Leitung. Verwendet also ein PC hauptsächlich Spannung aus der 5V-Leitung, so nimmt die Leistung der 3,3V-Leitung ab. Aus diesem Grund schaut man auf die Combined Power - nur wenn die Leistung von 3,3V und 5,0V-Leitung so hoch sind, daß es keine Probleme geben kann, ist ein Netzteil richtig gut. Ebenfalls höchst interessant ist der Blick auf die Toleranzwerte bei 5V und 12V sowie 3,3V - hier schreibt Intel beispielsweise eine minimale Abweichung vor, die +/-5% beträgt.

"Fan-Only" Anschlüsse haben sich seit unserem letzten Review erheblich verbreitet und werden hier noch einmal erklärt: Diese Anschlüsse haben nur eine 12V-Leitung - dort deshalb bitte auch keine Festplatten oder sonstige Geräte anschließen! An diese Anschlüsse gehören nur Lüfter - und entsprechend der Gehäusetemperatur steuert das Netzteil auch diese Lüfter. Insgesamt kann also das gesamte Gehäuse leiser betrieben werden! Netzteile mit dieser Funktion besitzen üblicherweise eine integrierte Lüftersteuerung, die externe Lüfter mitsteuert.

Durch die ständige Überwachung der Temperatur im Netzteil setzten die Hersteller die Leistung der internen als auch der externen Lüfter zunächst sehr niedrig an - wenn beispielsweise nur 200W benötigt werden, dann entsteht nur eine geringe Wärme im Netzteil und die Lüfter werden mit einer sehr geringen Umdrehungszahl angesteuert. Nur unter Volllast drehen die Lüfter wirklich auf voller Kraft - und das kommt bei 420W oder gar 600W relativ selten vor. Insgesamt bleibt das Netzteil so die längste Zeit sogar noch unterhalb der normalen Hintergrundgeräusche von knapp 20dB. Natürlich kommt es darauf an, wie gut die allgemeine Lüftung des Systems ist, denn die heutigen Systeme entwickeln eine Menge Abwärme mehr als früher und da ist meist ein Lüfter in Form des Netzteillüfters erheblich überfordert. Nicht zuletzt soll jener Netzteillüfter auch die Abwärme aus dem Netzteil selber entfernen und hat heutzutage nicht mehr ausschließlich die Funktion, auch das PC-Gehäuse mitzulüften. Um so intelligenter ist die Maßnahme, die externen Lüfter ebenfalls zu steuern. Richtige Freaks werden allerdings auf eine manuelle Einstellmöglichkeit zurückgreifen wollen, doch die meisten User werden mit der gelungenen Steuerung hellauf begeistert sein.

Kommen wir nun zum ersten Testkandidaten, dem Silentmaxx DF 480 LNC:

Quellen und weitere Links

    Werbung

    KOMMENTARE ()