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ATX-Netzteile müssen bestimmte Anforderungen einhalten, u.a. ist die maximal zulässige Abweichung von Spannungen vom Sollwert festgelegt. Diese Werte sind in folgender Tabelle zusammengefaßt.:
DC Voltage Regulation | ||||
Output | Range | Min. | Norm. | Max. |
+12VDC | ± 5% (1) | +11.40 | +12.00 | +12.60 |
+5VDC | ± 5% | +4.75 | +5.00 | +5.25 |
+3.3VDC | ± 5% | +3.14 | +3.30 | +3.47 |
-12VDC | ± 10% | -10.80 | -12.00 | -13.20 |
+5VSB | ± 5% | +4.75 | +5.00 | +5.25 |
Quelle: ATX12V Power Supply Design Guide version 2.01 - www.formfactors.org
Die Stabilität der Spannungen und die Einhaltung der Toleranzbereich sind die wichtigsten Qualitätsmerkmale eines Netzteils. Versagt das Netzteil, kann auch der Rest des PCs dahinter nicht ordnungsgemäß funktionieren. Manche haben sicher schon die Erfahrung gemacht, daß auch Systeme mit Spannungswerten außerhalb der Toleranz noch stabil laufen können, denn neben den absoluten Spannungswerten ist auch die Stabilität der Spannungsregelung entscheidend.
Aus den Meßprotokollen haben wir Diagramme erstellt, die den Spannungsverlauf für 3.3V bzw. 12V während des Testdurchlaufs zeigen. Man kann darin die verschiedenen Systemzustände deutlich erkennen, angefangen beim Idle-Zustand bis hin zum Primedurchlauf. Die Reihenfolge ist dabei für alle Netzteile gleich und im Diagramm gekennzeichnet, mit einer Erklärung in der Legende.
Qualitätsmerkmal ist dabei nicht in erster Linie, wie hoch die jeweiligen Spannungen liegen, nach dem Motto, je weiter oben im Diagramm, desto besser. Vielmehr lassen die Größe und Art der Schwankungen bessere Rückschlüsse auf die Qualität zu, zumindest bei einer moderaten Last, wie sie unser Testsystem darstellt. Je besser die Spannungsregelung arbeitet und je leistungsfähiger die Netzteilelektronik ist, desto weniger schwankt die Ausgangsspannung bei starken und schnellen Lastwechseln, die bei Computerhardware die Regel sind. Das Level der Ausgangsspannung sinkt natürlich bei wirklich starker Belastung einer Spannungsschiene und insofern kann auch die Höhe der Spannung relevant sein. Aber man darf auch nicht vergessen, so wenig die Spannung nach unten ausbrechen darf, so wenig darf sie auch nach oben ausreissen.
Natürlich kann unsere Meßmethode aufgrund der geringen Abtastfrequenz nur die wirklich groben Schwankungen aufnehmen, denn ein Großteil der Regelungsprozesse spielt sich im Millisekundenbereich ab und benötigt zur Analyse ein sehr viel besseres Testequipment. Solche Tests möchten wir dann doch den entsprechend ausgestatteten Redaktionen überlassen.
Zuerst die einzelnen Diagramme, die jeweils 3.3V (rot) und 12V (gelb) enthalten. Der auf der Hochachse dargestellte Spannungsbereich entspricht dabei fast dem lt. Norm zulässigen Toleranzbereich, so daß man einen Eindruck über die Größe der Spannungsschwankungen erhält. Wir beginnen zunächst anders als im bisherigen Review mit dem Referenznetzteil von Levicom, unser schon seit einiger Zeit im Gebrauch befindliche 500W Netzteil: Hingewiesen sei bei diesem Diagramm auf den Umstand, dass hier ausnahmsweise der dargestellte Spannungsbereich nicht dem ATX-Toleranzbereich entspricht, der rot eingefärbte untere Bereich liegt außerhalb des tolerierten Spannungsbereiches.
Tja, das gebrauchte Levicom 500W zeigt leider kein gutes Bild und ist ein gutes Beispiel dafür, wie der Spannungsverlauf nicht aussehen sollte. Die 12V liegen recht gut, wenn auch mit stärkeren Schwankungen, aber die 3.3V schwanken extrem stark, bis außerhalb der Toleranz. Mit 3.04V liegt das Levicom zeitweise satte 0.1V unterhalb des zulässigen Minimums von 3.14V. Im damaligen Test dieses Netzteils waren uns keine derartigen Auffälligkeiten aufgefallen, daher vermuten wir einen altersbedingte Teildefekt dieses Exemplars im Bereich der 3.3V-Regelung oder wir schaffen es bei dieserm Testsetup, die Netzteile stärker auszulasten als beim lezten Test.
Das Enermax 600W zeigt hier ein sehr gutes Bild. Beide Spannungen schwanken relativ wenig und liegen solide oberhalb des Nominalwertes.
Die Spannungen des Akasa 460W schwanken im Testverlauf schon stärker, aber liegen ebenfalls sicher im Toleranzbereich. Auch hier zeigt sich, daß die 3.3V Schiene in unserem Testsystem anscheinend die stärker belastete war, denn sie weist die größeren Schwankungen auf. Die kleine Schwankung beim Primetest unter 3.3V ist aufgrund eines Softwarefehlers irrelevant.
Das SilverStone 460W zeigt auch ein solides Bild. Die 12V Spannung liegt zwar größtenteils knapp unter dem Nominalwert, aber das ist kein Negativpunkt, denn es liegt noch immer mitten im Toleranzbereich.
Das Hipro 460W lässt einen staunen, die 12V-Spannung liegt fast wie mit dem Lineal gezogen konstant über alle Lastbereiche. Aber auch die 3.3V Spannung zeigt einen sehr guten Verlauf.
Auch die Spannungen des Levicom 420W zeigen einen soliden Verlauf. Die 3.3V Schiene liegt ähnlich gut wie beim Enermax 600W oder Silentmaxx 480W, aber die 12V Spannungen zeigen insgesamt mehr Schwankungen.
Das Silentmaxx 480W bietet ein gutes Bild und ist vergleichbar mit den anderen Netzteilen der 4XX Watt Klasse.
Das 580W Modell von Silentmaxx zeigt ein deutlich besseres Bild. Seine 12V können zwar nicht ganz mit dem Hipro mithalten, sind aber trotzdem erstklassig und spielen ganz vorne mit. Die 3.3V sind in Sachen Stabilität für den Spitzenplatz gut und zeigen im Vergleich zum Rest des Testfelds die geringsten Schwankungen.
Das Tagan 480W bietet ein für seine Klasse typisches Bild. Die Schwankungen der Spannungen sind größer als bei stärkeren Netzteilen, liegen aber allesamt sauber im zulässigen Bereich.
Kommen wir nun zu einer Gegenüberstellung der Ergebnisse: