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Ausgangsspannungen
Die Qualität der Ausgangsspannungen ist eines der wichtigsten Merkmale eines Netzteils, eigentlich noch deutlich wichtiger als seine Effizienz. Arbeitet ein Netzteil nicht stabil bzw. liefert stark schwankende Spannungen, kann die Funktion des Rechners beeinträchtigt werden. Wir schauen uns daher einmal an, wie sich die Spannungen unter Last verändern und ob sie im durch den ATX Design Guide festgelegten Toleranzbereich bleiben. Dieser erlaubt Abweichungen von +/- 5 Prozent von der Sollspannung, der Wertebereich der Diagramme entspricht genau diesem Toleranzbereich.
Weiterhin schauen wir uns die Qualität der Ausgangsspannungen per Oszilloskop im Detail an. Die so genannten Ripple-/Noisespannungen sind hochfrequente Wechselspannungen, die auf die eigentliche Ausgangs-Gleichspannung aufgeprägt sind. Sie entstehen durch die Arbeitsweise von Schaltnetzteilen und werden je nach Güte des Netzteildesigns bzw. seiner Ausgangsfilter mehr oder weniger stark herausgefiltert. Im ATX Design Guide ist festgelegt, dass auf 12 Volt Werte von 120 mV (pp, "peak-to-peak"), bei 3,3 Volt und 5 Volt 50 mV (pp) auftreten dürfen.
Corsair AX760
Das AX760 zeigt auf allen Spannungsschienen eine beeindruckende solide Spannungsregelung. Die Nebenspannungen verändern sich über den Lastbereich (10-100%) fast überhaupt nicht, die 12 Volt liegen mit knapp 0,4% ebenfalls auf hervorragendem Niveau.
Bei den Ripple-/Noise-Spannungen sieht die Lage ebenfalls sehr gut aus. Auf 3,3 Volt werden maximal knapp 18 mV(pp) und auf 5 Volt bis zu 22 mV(pp) erreicht. Angesichts des Grenzwertes von 50 mV(pp) und der Tatsache, dass die Nebenspannungen immer etwas kritischer zu sein scheinen, ist dies eine sehr gute Leistung. Die 12V-Schiene, die laut ATX Design Guide sogar Werte von bis zu 120 mV(pp) erreichen darf, erreicht unter Volllast maximal einen als sehr gering zu bezeichnenden Wert von 23 mV(pp).
Corsair AX760i
Schon beim AX1200i war dank "Digitaltechnik" ein etwas anderes Regelungsverhalten zu beobachten. Zeigt zumindest die 12V-Seite bei herkömmlichen Netzteilen einen mehr oder weniger geringen Spannungsabfall bei steigender Last, so ist es beim AX760i eher so, dass die 12 Volt bei hoher Last minimal angehoben werden. Bei 100% liegt die Spannung 0,2 Prozentpunkte höher als bei 10% Last. Bei den Nebenspannungen verhält es sich ähnlich, nur dass diese erst ab ca. 50% geringfügig angehoben werden.
Bei den Ripple-/Noise-Spannungen kann das AX760i erstaunlicherweise den bisherigen Platzhirschen mit Seasonic-Technik noch eine kleine Lehrstunde geben. Mit Werten von 11 bzw. 13 mV(pp) bei den Nebenspannungen und knapp 15 mV(pp) auf 12 Volt zeigt es hier ungewöhnlich niedrige Werte.
Wie schon bei der Effizienz gibt es auch in der Disziplin Ausgangsspannungen keinen Sieger. Beide Netzteile zeigen vorbildlich stabile Ausgangsspannungen und sehr niedrige Ripple-/Noisespannungs-Werte, haben also Note 1 verdient. Vielleicht könnte man beim AX760i aufgrund der Ripple-/Noise-Werte noch ein Sternchen an die 1 hängen, aber in der Praxis macht das keinen Unterschied.