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Das Chieftec GPS-500C ist eine von Super Flower für Chieftec produzierte Version des Golden Silent Fanless 500W. Auch wenn bei einer OEM-Version hier und da minimale Änderungen vorgenommen werden, so sollte die Performance vergleichbar sein. Ohne Blick auf das Typenschild lassen sich GPS-500C und Golden Silent Fanless nur durch die Buchsen des modularen Kabelmanagements unterscheiden.
Das GPS-500C verwendet Standard-Buchsen ("Molex Mini-Fit Jr."-Typ), wohingegen Super Flower ein eigenes, patentiertes 9-Pin-System verwendet, dessen Visualisierung man als Icon Chieftec - zumindest bei unserer Version - vergessen hat, auf dem Karton auszutauschen.
Mit 170 mm Länge ist das Chieftec GPS-500C etwas größer, aber das liegt vermutlich an seinem Kühlkonzept. Das eigentliche Gehäuse ist in dunklem Anthrazit pulverbeschichtet und aufgrund der groben Oberflächenstruktur relativ unanfällig gegen Kratzer. Der Deckelkühlkörper weist die typisch glatte Anodisierung auf.
Als rein passiv gekühltes Netzteil setzt das GPS-500C auf einen massiven Kühlkörper, der gleichzeitig auch die Funktion des Gehäusedeckels übernimmt. Dieser leitet die Wärme von einigen wenigen thermisch stärker belasteten Bauteilen ab. Die restlichen Komponenten werden durch natürliche Konvektion der Luft gekühlt, weswegen auch alle vier Seitenflächen aus Wabengitterflächen bestehen. Freiliegend auf einer Platte an unserer Teststation funktionierte das beim GPS-500C sehr gut. Auch nach einer halben Stunde im Überlastbereich lief das GPS-500C noch unbeeindruckt durch und der große Kühlkörper erreichte nur ca. 45 °C. Für den Betrieb eingebaut im Gehäuse sollten also noch gute Reserven vorhanden sein.
Mussten Passiv-Netzteile früher bei geringerer Dauerleistung noch vergleichsweise riesige Kühlkörperlösungen einsetzen, so reicht heute dank stark erhöhtem Wirkungsgrad eine vergleichsweise einfache Konstruktion aus.
Auf dem Bild oben ist auch gut zu erkennen, dass die vier Buchsen des modularen Kabelmanagements auf einer separaten Tocherplatine untergebracht sind, welche dann über entsprechende Leitungen mit der Hauptplatine verbunden sind.
Das GPS-500C ist ein Single-Rail-Netzteil, welches nominal auf 12 Volt bis zu 41,5 Ampere respektive 498 Watt leisten kann. Chieftec gibt es beim GPS-500C nicht direkt an, aber das Super Flower Golden Silent 500W wird mit der Fähigkeit beworben, auch im Dauerbetrieb 600 Watt leisten zu können, wenn auch nur noch auf 80PLUS-Gold-Niveau. Dass das GPS-500C ebenfalls Reserven besitzen sollte, liegt daher nahe. Die Nebenspannungen liefern gemeinsam bis zu 100 Watt, wobei jede Schiene für sich bis zu 20 Ampere liefern kann.
Laut Website hat das GPS-500C keine OCP-Schutzschaltungen, im Datenblatt wird hingegen das Vorhandensein einer OCP erwähnt. Zumindest das Vorhandensein einer Kurzschlussstromsicherung (SCP) können wir bestätigen, denn das Auslösen der Kurzschlussfunktion unserer Chroma führte auf allen Spannungsschienen zu einer relativ zügigen Abschaltung. Auf 12 Volt schaltete sich das GPS-500C bei knapp 55 Ampere ab, was auf eine entsprechende Überlastschutzfunktion (OPP) hindeutet. Elektrisch scheint das GPS-500C ausreichend abgesichert zu sein, nur vermissen wir leider die endgültige Angabe, ob auch eine Temperatursicherung (OTP) vorhanden ist. Wie bei der OCP wird sie zwar im Datenblatt aufgeführt, aber auf der Website von Chiefec hingegen nicht. Auch beim Super Flower Golden Silent 500W ist eine OTP laut Super Flower nicht vorhanden.
Zum Einsatz kommt erwartungsgemäß ein LLC-Resonanzwandler mit "Synchronous Rectification" und nachgeschalteten DC-DC-Spannungswandlern auf der Sekundärseite. Sowohl auf Primär- als auch Sekundärseite werden Elkos von Nippon Chemicon eingesetzt.
Die thermisch stärker belasteten Bauteile wie die MOSFETs auf Primär- und Sekundärseite sind im Prinzip ganz normal auf entsprechende Kühlkörper montiert. Im Unterschied zu aktiv gekühlten Netzteilen sind diese Kühlkörper über Wärmeleitpads mit dem großen Außenkühlkörper verbunden, der gleichzeitig auch die Funktion des Gehäusedeckels übernimmt. Allen restlichen Bauteilen bleibt zur Kühlung nur die Luftbewegung, die durch die offenen Seitenflächen des Gehäuse aufgrund natürlicher Konvektion entsteht. Bei einem modernen 80PLUS-Platinum-Netzteil mit vergleichsweise niedriger Leistung sollte das nicht zu schwierig sein. Die Kühlkörper des GPS-500C aus einer anderen Perspektive
In Sachen Verarbeitung können wir dem Chieftec GPS-500C eine gute Note ausstellen, sowohl Gehäuse als auch Innenleben sind ordentlich verarbeitet. Warum Chieftec den Primärkondensator in Schrumpfschlauch einpackt, bleibt uns allerdings ein Rätsel.