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Bei Netzteilen mit Leistungen von über 1000 Watt ist ein leiser Betrieb zwar auch ein Thema, aber üblicherweise stehen Aspekte wie Leistungsfähigkeit und hochwertige Ausgangsspannungen in der Anforderungsliste sowohl bei Kunden als auch bei den Designern an höherer Stelle. Auch sollte das Wärmemanagement stimmen, da bei High-End-Netzteilen unter Last dementsprechend mehr "Abwärme" entsteht. Der Einsatz eines leistungsstarken Lüfters ist hier eine naheliegende Option, auch wenn dank überdurchschnittlich hoher Effizienz die zu bewältigende Abwärme bereits etwas verringert wird. Beim Leadex Platinum 1200W setzt Super Flower einen 140-mm-Lüfter mit einer zwischen aktiv und semi-passiv umschaltbaren Lüftersteuerung ein, und versucht so, einen Kompromiss zwischen einem leisen Betrieb und einer guten Kühlung zu schaffen.
Im Super Flower Leadex Platinum 1200W kommt der Lüfter "RL4Z-B1402512EH" der Firma Globe Fan zum Einsatz, welcher bis zu 2000 U/min erreichen kann und dank der Kugellagerung in der Theorie auch eine lange Lebensdauer haben sollte. Mit dem kleinen Schiebeschalter oberhalb der Netzbuchse kann der User auch im eingebauten Zustand einfach zwischen zwei Betriebsmodi umschalten. Im Auto-Modus wird der Lüfter aktiv angesteuert und dreht sich nach dem Einschalten bei niedriger Last mit einer Drehzahl von 950 U/min. Der Lüfter ist bei dieser Drehzahl relativ leise, nur ein schwacher Mix aus Luft- und Lagerrauschen ist wahrnehmbar. In unserem Test hat das Leadex bei knapp über 50 Prozent Last begonnen, die Drehzahl etwas anzuheben. Bei 60 Prozent waren es 1050 U/min und bei 80 Prozent Last 1250 U/min, wobei die Lautstärke ein wenig zugenommen hat. Bei Volllast wurde der Lüfter dann mit 1400 U/min angesteuert, was ein moderates Rauschen als Mix aus Luft- und Lagergeräuschen zur Folge hatte. Unser Testsample zeigte leider bei Niedrigstlast (5 Prozent) ein deutliches "Spulenzwitschern", welches bei 10 Prozent Last noch leise und bei 20 Prozent dann gar nicht mehr zu vernehmen war.
Im Eco-Modus arbeitet die Lüftersteuerung mit einer semi-passiven Charakteristik. Der Lüfter bleibt dann solange ausgeschaltet, bis eine bestimmte Temperatur im Netzteil erreicht wird. In unserem Testbetrieb, wo das Netzteil mit optimaler Kühlung frei auf einer Platte liegt, wurde der Lüfter erst beim 80%-Lastpunkt mit 950 U/min im Intervallbetrieb angesteuert. Vorher blieb er komplett ausgeschaltet. Unter Volllast wurden dann die gleichen 1400 U/min wie im Auto-Modus erreicht.
Im voll bestückten Zustand wird es im Bereich der Anschlüsse naturgemäß etwas eng, aber das ist in dieser Leistungsklasse mit dieser Anzahl von Anschlussmöglichkeiten kaum anders zu realisieren. Das von Super Flower verwendete Stecksystem ist zwar deutlich größer als das sonst überwiegend verwendete Standardsystem mit Molex-Mini-Fit-Steckverbindern, aber durch die Verwendung eines "Einheitssteckers" lassen sich alle Kabel in optimaler Reihenfolge anschließen.
Das Leadex Platinum 1200W ist der Leistungsklasse entsprechend gut ausgestattet. Es bietet bei Vollbestückung bis zu acht PCI-Express-Anschlüsse und kann dank zwei 8-Pin-Anschlüssen auch entsprechende Mainboards optimal versorgen. Super Flower verteilt die acht PCI-Express-Anschlüsse auf fünf Kabel: drei mit je zwei Abgriffen und zwei mit je einem Anschluss. So bieten sich dem User vergleichsweise viele Möglichkeiten. Für Peripheriegeräte stehen bis zu zehn SATA- und fünf Molex-Stecker zur Verfügung, was in der Praxis voll ausreichen sollte.
In Sachen Kabellängen gibt es nichts zu bemängeln, auch die Verarbeitung stimmt und die Stecker des Kabelmanagements lassen sich einfach einstecken und wieder entfernen.
Die Zeiten des Case-Moddings, wo auch im Mainstream-Bereich jedes Netzteil irgendwie leuchten musste, sind (erfreulicherweise) lange vorbei. Von daher sind heute dementsprechende Netzteile die Ausnahme und fallen gleich auf. Super Flower hat beim Leadex Platinum den Schritt gewagt und eine weiße Beleuchtung über die Sockel des modularen Kabelmanagements realisiert. Diese übertragen das Licht an die Stecker der Anschlusskabel, die ebenfalls aus transparentem Plastik bestehen. Das Ergebnis kann sich dann wirklich sehen lassen. Die Beleuchtung wird übrigens jeweils erst bei eingestecktem Stecker aktiviert und lässt sich - was sicher als Nachteil verbucht werden kann - nicht abschalten.