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Corsair AX1500i mit 80PLUS Titanium im Test - Corsair AX1500i - Allgemeines und Technik

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Corsair selbst bezeichnet das AX1500i selbstbewusst als "Das beste PC-Netzteil, das Enthusiasten besitzen können", was sich beim Blick auf seine umfangreiche Ausstattungsliste und die beeindruckenden Leistungsdaten erst einmal nicht wiederlegen lässt. Die Ausrichtung auf den obersten High-End-Bereich ist ebenso offensichtlich. Die wesentlichen Features haben wir in der Einleitung bereits erwähnt, daher hier noch ein Wort zum Preis. Momentan wird es seitens Corsair auf der Homepage mit 318 Euro gelistet. In unserem Preisvergleich taucht es mit knapp 365 Euro auf, wobei es aber aktuell bislang nur von de facto einem Händler als "nicht vorrätig" angeboten wird.

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Das Corsair AX1500i bietet eine dezente Optik.

Das Corsair AX1500 verzichtet auf optische Gimmicks und konzentriert sich auf seine eigentliche Aufgabe. Das relativ schlichte Design entspricht dem der bisherigen AX-Modelle: Außer einem speziell designten Lüftergitter und der Rillenstruktur auf Deckel und Seitenfächen bietet es den anthrazit-farbenen Standard-Look. Auffällig ist aber seine der Leistungsfähigkeit geschuldeten Dimensionen: Mit 225 mm Gehäuselänge ist es "überlang" und vom Gewicht her auch eine andere Liga. Einen Hinweis auf die Leistungsfähigkeit gibt die Form der Netzbuchse: Der von Corsair eingesetzte C20-Steckbuchse ist anders als die sonst geläufigen "Kaltgerätestecker" für Ströme von 16 Ampere freigegeben. Für den Betrieb im heimischen 230V-Netz wäre dies nicht notwendig, aber in 115V-Netzen ergeben sich unter hoher Last Eingangsströme von deutlich größer als die 10 Ampere, für die ein normaler Kaltgeräteanschluss (C14) im Dauerbetrieb ausgelegt ist.

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Ein voll-modulares Kabelmanagementsystem gehört zur Ausstattung des Corsair AX1500i.

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Die Innenseite mit Blick auf das voll-modulare Kabelmanagement.

Das vollmodulare Kabelmanagement bringt neben zwei speziellen Buchsen für das 24-Pin-ATX-Kabel insgesamt zehn 8-Pin-Buchsen mit, an denen beliebig die PCI-Express- oder 8-PIN-CPU-Kabel angeschlossen werden können. Daneben sind sechs sechspolige Buchsen für Peripherie-Kabel vorhanden. Alle Steckplätze sind mit einer individuellen Nummerierung versehen, anhand derer dann über die Corsair-LINK-Software der jeweilige Port identifiziert werden kann. Insgesamt lassen sich neben einem LINK-Kabel bis zu 18 weitere Kabel anschließen, womit der Platz auf der Innenseite auch schon fast gänzlich belegt ist.

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Die Leistungswerte des Corsair AX1500i in der Übersicht auf dem Typenschild.

Das Corsair AX1500i ist nominal als Single-Rail-Netzteil ausgelegt, was hier zur beachtlichen Leistungswerten auf dem Typenschild führt. So ist die 12V-Schiene nominal mit 125 Ampere belastbar, womit 100% der kompletten Netzteilleistung auf 12 Volt verfügbar sind. Das AX1500i ist aber nur auf Wunsch ein Single-Rail-Netzteil, denn über die LINK-Software lässt sich für jeden der zehn 8-Pin-Ports eine individuelle OCP (ab 20 Ampere) aktivieren, die im Test auch zuverlässig beim eingestellten Wert ausgelöst wurde.

Die Nebenspannungen selber sind beim Corsair AX1500i mit bis zu 180 Watt belastbar, was einem überdurchschnittlich hohen Wert entspricht, aber angesichts der äußerst umfangreichen Anschlussmöglichkeiten auch die nötige Flexibilität bietet. Wie bereits erwähnt, garantiert Corsair die Gesamtleistung von 1500 Watt auch bei einer erhöhten Umgebungstemperatur von 50 °C.

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Dem AX1500i ist seine Leistungsfähigkeit von außen durch die Netzbuchse anzusehen.

Corsair gibt für das AX1500i das Vorhandensein aller wichtigen Schutzschaltungen an: Überstromsicherungen (OCP), die auf den Nebenspannungen fest und auf den 12V-Anschlüssen vom User individuell konfigurierbar sind, Überspannungssicherungen (OVP) und ein Kurzschlussschutz (SCP) sind mit an Bord. Eine Schutz vor Überhitzung (OTP) ist laut Hersteller ebenfalls vorhanden, was aus unserer Sicht gerade bei einem für 50 °C ausgelegten High-End-Netzteil als positiv zu werten ist. So mancher Konkurrent muss hierauf verzichten. Auch ein Punkt, bei dem Corsair wirklich mitgedacht hat: Das AX1500i läuft standardmäßig in einem Multirail-Modus, d.h. mit aktivierter OCP auf den jeweiligen Anschlüssen. Im Single-Rail-Betrieb lässt sich das AX1500i nur betreiben, wenn Corsair LINK aktiv und das Netzteil entsprechend konfiguriert ist.

Die Überstromsicherung auf 3,3 Volt und 5 Volt konnten wir mit der Kurzschlussstrom-Einstellung (~ 40A) unserer Chroma-Lastmodule problemlos auslösen. Ein Abschalten erfolgte jeweils beim Erreichen von ca. 36 Ampere. Eine OCP im Single-Rail-Betrieb konnten wir mangels genügend Gesamtkapazität unserer Chroma-Last-Module nicht testen, aber ein Test von über die LINK-Software gesetzten OCP-Schwellen für einzelne Anschlüsse zeigt, dass die Abschaltung jeweils präzise beim konfigurierten Wert erfolgt.

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Das Innenleben des Corsair AX1500i von oben betrachtet.

Zum Einsatz kommt ein LLC-Resonanzwandler-Design mit Synchronous Rectification, welches wie bereits andere Corsair-AXi-Modelle von Flextronics gefertigt wird. Zum Einsatz kommt auch hier eine "digitale Steuerung", dessen Mikrocontroller sich auf einer seitlichen Tochterplatine befindet (im Bild oben am unteren Rand). Primärseitig hat Corsair zwei Elkos mit 105°C-Rating von Nippon Chemicon verbaut, die mit 420V und 680uF bzw. 470 uF dimensioniert sind. Sekundärseitig kommen hauptsächlich Polymer-Kondensatoren von CapXon zum Einsatz, aber auch einige 105°C-Elkos von Rubycon bzw. Nippon Chemicon lassen sich finden.

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Die 12V-Verteilung im AX1500i.

Im Bild oben ist der 12V-Bereich zu sehen mit den beiden Transformatoren unterhalb der massiven Metallschiene. Die solide Dimensionierung der Leitungen verwundert nicht angesichts von nominalen 125 Ampere auf 12 Volt. Der Aufkleber auf den Primärkondensatoren empfiehlt einem, vor jeglicher Aktion am offenen Netzteil auf jeden Fall das Netzkabel zu ziehen. An sich ist dies immer ein guter Rat, aber beim AX1500i hat dieser den besonderen Hintergrund, dass der kleine -  niemals 15 Ampere verkraftende - Netzschalter an der Rückseite nicht wie üblich für eine Trennung des Primärbereiches vom Netz sorgt, sondern nur den Standby-Teil des AX1500i wirklich schaltet.

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Das Gehirn des AX1500i - die digitale Regelung.

Werfen wir einen Blick auf die Ausstattung des Corsair AX1500i.